Wie die Kulturwissenschaftlerin Karin Bürkert im «Nationalatlas aktuell» des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) in Leipzig am Dienstag berichtete, wurden in einer im Jahr 1937 dokumentierten Befragung von Kindern je nach Region auch andere Tiere wie Hahn oder Fuchs als Überbringer der österlichen Überraschungen genannt. Der die Befragung zitierende Atlas der deutschen Volkskunde sei allerdings «methodisch und ideologisch nicht unproblematisch».
Schriftliche Erwähnung fand der Osterhase – soweit bekannt – demnach erstmals im Jahr 1682 in der Dissertation des Frankfurter Arztes Johannes Richier, als «eine Fabel, die man Einfältigen und Kindern aufbindet».
Ansonsten bleibe naturgemäss vieles im Dunkeln, erklärte Bürkert, die an der Universität Tübingen forscht. Sicher sei nur, dass der heutige Osterhase erst im 20. Jahrhundert populär wurde – durch Bücher wie «Die Häschenschule» von 1924 und ab den 1950er-Jahren durch die Schokoladenindustrie.
(AFP)