Egal ob an der Leine oder im Freilauf, kaum verlässt der Hund die eigenen vier Wände, ist der Besitzer vergessen und das Tier geht am liebsten seine eigenen Wege. Die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen, ist jedoch wichtig. Immerhin soll sich der Vierbeiner im Freien richtig verhalten. Falls doch der Hund aggressiv wird und ein anderes Tier angreift? Das müssen Hunde- und Katzenhalter wissen.
Darf ich meinen Hund im Garten ohne Aufsicht lassen?
Laut der Tierschutzverordnung hat jeder Hundehalter dafür zu sorgen, dass sein Tier nicht entweichen kann. Christine Künzli von der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) sagt zu Blick.ch dass «sämtliche und zumutbare Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit der Hund Menschen oder andere Tiere nicht gefährdet.» Grundsätzlich gelten diese Verpflichtungen auch für die Hundehaltung auf dem eigenen Grundstück.
Wann muss ich für meinen Hund haften?
Es muss immer im konkreten Einzelfall geprüft werden, ob der Hundehalter seinen Aufsichts- und Sicherungspflichten in genügender Weise nachgekommen ist. «Wenn dem so ist, kann es auch bei einem Schadensereignis zu einem Freispruch kommen», betont Christine Künzli. Eine generelle Aussage lässt sich somit nicht machen, so Künzli.
Ist die Katze also selber schuld?
Es ist wichtig, dass jeder dafür sorgt, dass sein Vierbeiner keine anderen Tiere verletzt oder gar tötet. Hundetrainerin Giulia Lautz sagt zu Blick: «Dafür trägt ganz klar der Mensch die Verantwortung.» Es komme aber unter Umständen trotzdem zu solchen bedauerlichen Situationen. Dafür gebe es unterschiedliche Gründe und Motivationen.
Weshalb jagen Hunde Katzen?
«Hundeflüsterer» Martin Rütter findet auch keine direkte Antwort. «Grundsätzlich muss man die Frage beantworten, ob der Hund die Katze jagen oder verjagen will», sagt er. Die meisten Hunde würden Katzen verjagen, was oft ein territoriales Verhalten sei. Dabei zeige der Hund der Katze, dass sie in seinem Revier nichts zu suchen hat. Vermutlich war das auch bei Continis Boxer der Fall.
Ist der Hund ein Jäger?
Für Hunde-Expertin Erika Howald ist jeder Hund auch ein Jäger, wie sie in ihrem Buch «Wenn Hunde das Sagen hätten...» schreibt. Der Jagdtrieb sei aber je nach Rasse unterschiedlich. Das Jagen mache dem Hund Spass. «Jagen ist aber nicht Töten», erwidert Tierärztin Dunya Reiwald gegenüber Blick. Ein Hund töte beispielsweise eine Katze nur, wenn er nie an sie gewöhnt wurde. Zudem gebe es Hundehalter, die ihre Tiere mit Wort und sogar Tat zum Töten anstiften.
Was muss man tun, um dem Hund ein solches Verhalten abzugewöhnen?
«Wenn man seinen Jagdtrieb nicht unter Kontrolle bringen kann», schreibt Howald, «rate ich, ihn für ein paar Monate an einer etwa 20 Meter langen Schleppleine laufen zu lassen.» Diese soll aber nicht in der Hand gehalten werden. Wittert der Hund seine Beute, kann man ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Einfach auf die Leine treten und gleichzeitig ein Abbruchsignal verwenden. Wendet der Hund seine Aufmerksamkeit nun auf den Halter, soll er belohnt werden, so Howald.
Hund und Katze mögen sich nicht, so heisst es. Mit diesen Tipps bringt ihr sie trotzdem zusammen in einem Haushalt unter.
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