Die Katze ist das beliebteste Haustier der Schweizerinnen und Schweizer. Laut Schätzungen leben rund 1,6 Millionen Büsi hier.
Katzen zeigen ihre Emotionen durch ihre Körpersprache. Viele Katzenbesitzer haben sich wohl schon einmal gefragt, was ihr Haustier ihnen damit sagen möchte. Die Zoologin Arlette Niederer (50) vom Schweizer Tierschutz STS erklärt, welche Anhaltspunkte Ihnen verraten, was Ihre Katze denkt.
Die Basics
Glücklich
Eine glückliche Katze hat keine geweiteten Pupillen und leicht geschlossene Augen. Ihr Körper ist ruhig und der Schwanz bewegt sich kaum. Oft liegt sie ausgestreckt auf der Seite oder auf dem Rücken. «Das zeigt, dass sie sich wohl und sicher genug fühlt, ihre empfindlichen Stellen nicht zu schützen», erklärt die Expertin.
Unruhig
Eine unruhige Katze hat vergrösserte Pupillen und ihre Augen sind ganz geöffnet. Sie peitscht mit ihrem Schwanz. Der Kopf ist aufrecht und die Ohren sind aufgestellt.
Ängstlich
Eine ängstliche Katze weitet ihre Pupillen bis zum Maximum. Sie hat eine geduckte Körperhaltung. «Sie macht sich dadurch möglichst klein und schützt ihre empfindlichen Stellen», begründet die Zoologin dieses Verhalten. Ihre Ohren sind seitlich und leicht Richtung Kopf gelegt. Der Schwanz ist am Körper anliegend. Gelegentlich kann man beobachten, dass die Katze leer schluckt und mit der Zunge kurz über ihr Maul fährt.
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Verärgert
Eine verärgerte Katze hat ganz schmale Pupillen und die Ohren angelegt. Ihr Fell stellt sich auf, sie faucht und möchte möglichst gross wirken. Sie hat steife Beine und steht meist leicht seitlich.
Allgemeines Verhalten
Deshalb kratzen Katzen an Ihren Möbeln
Zum einen kratzen Katzen an den Möbeln, um ihre Krallen zu schärfen und ihr Revier zu markieren. Es soll aber auch zur Interaktion mit dem Besitzer dienen: «Katzen lernen schnell, dass ihre Besitzer reagieren, wenn sie sich am Sofa kratzen», erklärt Niederer. Es diene also dazu, die Aufmerksamkeit des Besitzers zu erlangen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze ausgelastet ist und genügend Spielzeug hat. Um der Katze das Kratzen an Möbeln abzugewöhnen, braucht es klare Regeln und Konsequenzen. Tragen Sie sie zum Kratzbaum und belohnen Sie sie mit Leckerli, wenn sie dort statt an den Möbeln kratzt.
So machen Sie Ihre Katze menschenfreundlicher
Katzen haben, wie Menschen, verschiedene Charakteren. Eine scheue Katze an Menschen zu gewöhnen, ist nicht immer möglich. Man sollte ruhig bleiben und der Katze Zeit lassen. «Die Katze sollte entscheiden, wann sie kommen möchte. Wenn sie aber kommt, darf man auch den Kontakt zu ihr suchen», rät die Zoologin. Man sollte unbedingt auf die Körpersprache der Katze achten und auch wissen, was die Verhaltensweisen zu bedeuten haben. Für die Katze erleichtert sich dadurch das Zusammenleben mit den Menschen sehr, und sie wird schneller Vertrauen fassen, wenn sie richtig verstanden wird. Auch ob eine Katze oft oder nur selten miaut, sei in erster Linie eine Charaktereigenschaft, auch wenn es wohl eine gewisse Rolle spielt, wie sehr ein Besitzer auf das Miauen seiner Katze reagiert.
Deshalb reibt sich Ihre Katze an Ihren Beinen
Die Katze reibt sich oft zur Begrüssung an Menschen. «Im Gesicht haben Katzen Drüsen, mit denen sie den Menschen markieren», erklärt Niederer. Der Schwanz steht dabei auch oft auf, was ein Zeichen der Begrüssung ist. Es ist also, ähnlich wie wenn sie ihre Besitzer ablecken, ein soziales Zeichen.
Darum schnattert die Katze, wenn sie einen Vogel sieht
Dieses Verhalten ist auf den Jagdinstinkt der Katze zurückzuführen. Die zuckende Mundbewegung der Katze diente früher auf der Jagd zur Vorbereitung des Nackenbisses an ihrer Beute.
Katzen können depressiv sein
Katzen können die Lebensfreude verlieren. «Das kann passieren, wenn es der Katze an einem ihrer Grundbedürfnisse mangelt», so die Zoologin. Die Grundbedürfnisse sind Nahrung, Auslauf, freundliche Besitzer und Kontakt. Niederer bemerkt: «Selbst Katzen, die selten zu Hause sind oder selten Menschennähe wollen, benötigen ein gewisses Mass an sozialem Kontakt.» Bei Hauskatzen, welche nicht raus können, empfiehlt sich deshalb, dass man mindestens zwei Katzen im Haushalt hat.