Wir alle haben sie zu Hause: Kleidungsstücke, die im Schrank vor sich hingammeln. Sie schlummern und warten auf einen Einsatz. Doch der kommt nicht. Es handelt sich um Fehlkäufe, bei deren Anblick sich nur eine Frage in uns breit macht: Was zur Hölle habe ich mir dabei gedacht, als ich dieses Teil gekauft habe?
Geld für Kleider auszugeben, die man im Anschluss nie trägt, ist ärgerlich und frustrierend. Uns stellt sich also die grosse Frage: Lassen sich Fehlgriffe beim Shopping überhaupt vermeiden? «Jawohl!», ist Tatjana Kotoric (45), Stylingexpertin und -coach, überzeugt. Sie gibt uns fünf Tipps, mit denen es uns gelingt, nur noch das zu kaufen, was wir im Anschluss auch wirklich tragen.
Tipp 1: Eigenen Kleidungsstil definieren
Den eigenen Stil suchen und finden, helfe dabei, Fehlkäufe zu vermeiden. Denn: «Haben wir die passende Garderobe – die unserem Charakter und unserem gewünschten Image entspricht – gefunden, brauchen wir keine Experimente mehr zu machen und wissen genau, was uns steht – und was eben nicht», so Kotoric.
Tipp 2: Übersichtlicher Kleiderschrank
Wie oft gehen wir shoppen und kaufen ein tolles neues Kleidungsstück, fragt der Stylingcoach nachdenklich. Sie führt ihren Gedanken weiter aus: «Die Freude ist dabei gross, wie auch unsere Überzeugung, dass sich der Kauf gelohnt hat. Doch zu Hause angekommen, merken wir, dass wir bereits vergleichbare Stücke im Schrank haben.» Das passiere all denjenigen unter uns, die keinen guten Überblick im Kleiderschrank haben. Aus diesem Grund lohnt es sich laut Kotoric, regelmässig aufzuräumen, auszumisten und zu sortieren. «Nur wenn wir eine gute Übersicht im Kleiderschrank haben, wissen wir, was drin ist – und können Fehlkäufe vermeiden!»
Tipp 3: In kompletten Outfits denken
«Es empfiehlt sich, komplette Outfits zu kaufen oder zumindest mit dem ausgewählten Kleidungsstück bereits im Laden Kombinationen auszuprobieren», rät Kotoric. Denn wie oft würden wir im Store denken, dass wir zum Beispiel zur gefundenen Hose ein paar passende Stücke im Kleiderschrank haben? Daheim merken wir nach Angaben der Stylingexpertin dann, dass doch nichts so richtig dazu passt und das neu erworbene Kleidungsstück bleibt ungetragen im Schrank hängen. Deshalb der Ratschlag: «Probiert das gefundene Kleidungsstück immer als komplettes Outfit im Laden an – am besten inklusive Accessoires wie Gürtel, Schuhe oder Kopfbedeckung.» Wenn man wisse, dass man bereits Ähnliches zu Hause im Schrank habe, müsse man nicht alle Kleidungsstücke dazu kaufen. «So siehst du aber, dass du das gefundene Stück auch wirklich tragen wirst und es mit deiner bestehenden Garderobe gut kombinierbar ist», sagt Kotoric.
Tipp 4: Eine Nacht darüber schlafen
Findest du ein schönes Kleidungsstück, das dir super gefällt, du bist dir aber nicht sicher, ob du es brauchst, so empfiehlt die Stylingexpertin, das schöne Teil erst mal zu reservieren und eine Nacht darüber zu schlafen. «Hast du am nächsten Tag immer noch das Gefühl, dass du nicht ohne sein kannst, geh zurück zum Laden und kaufe es», meint Kotoric. Oft merke man am nächsten Tag aber, dass man es doch nicht haben muss und vermeidet somit einen Fehlkauf.
Tipp 5: Preis ist heiss
«Die meisten Fehlkäufe passieren im Sale», ist der Stylingcoach überzeugt. Weiter sagt Kotoric: «Die Preise sinken um 30, 40 oder gar 50 Prozent und wir kommen schnell in einen Kaufrausch. Dann kaufen wir Kleidungsstücke, die sich später als Fehlkäufe entpuppen. Kommt dir das bekannt vor?» Falls ja, solle man genau diese Situation in Zukunft wie folgt vermeiden: «Gehe nicht in die Stores zur Sale-Zeit oder notiere dir genau, welche Kleidungsstücke du wirklich im Sale kaufen willst.» Und denke immer daran – auch ein günstiger Artikel ist zu teuer, wenn du ihn später nicht trägst.