Schuhe komplettieren jedes Outfit und begleiten uns auf Schritt und Tritt durch den Alltag. Damit man so lange wie möglich etwas von ihnen hat, sollte man sie dem Material entsprechend pflegen. Ausserdem lohnt es sich sowohl aus finanzieller Sicht als auch Gründen der Nachhaltigkeit, die richte Technik beim Schuheputzen zu kennen.
Dominik Risch (55) aus Zürich ist Gründer und Inhaber von Risch Shoes und weiss, worauf es bei der Schuhpflege ankommt. Wichtig sei ausser der richtigen Technik und geeigneten Pflegemitteln, das tägliche Wechseln: «Schuhe brauchen Verschnaufpausen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie müssen nach einem Tag im Einsatz ausatmen und Feuchtigkeit abgeben können.» Mindestens drei Paar sollte man daher besitzen, um sie zwischendurch schonen zu können. Im Gespräch mit Blick gibt der Schuh-Profi Tipps, wie man die häufigsten Fehler beim Säubern von Tretern vermeidet.
Schuhe werden zu oft geputzt
Wer es besonders gut mit seinen Schuhen meint und diese zu oft putzt, kann dem Material schaden. Risch erklärt, wie häufig man sie reinigen sollte: «Eine optimale Schuhpflege von Lederschuhen sieht vor, dass der Schuh nach jedem Gebrauch mit einem leicht feuchten Tuch vom Staub befreit, einmal pro Woche aufpoliert und nur alle zwei Wochen eingecremt werden muss.» So könne man die Lebensdauer des Schuhwerks beträchtlich erhöhen.
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Schnürsenkel werden vergessen
Bei weissen Sneakern, die gerade im Trend sind und immer sauber aussehen sollten, können andere Pflegemassnahmen getroffen werden. «Am einfachsten ist es, sie ab und an mit einer Zahnbürste und etwas Seife zu putzen. Natürlich werden solche Schuhe mit der Zeit ihr Blütenweiss verlieren. Das ist aber auch in Ordnung so, Sneakers dürfen ein bisschen nach gepflegtem Rock 'n' Roll aussehen», findet der Schuh-Unternehmer.
Die Schnürsenkel hingegen sollten immer weiss sein und müssen ab und an ersetzt werden, sagt Risch: «Während Schuhe vom Leben gezeichnet sein und Charakter zeigen dürfen, sind abgetragene Schnürsenkel Zeichen von Gleichgültigkeit.» Um die Schnürsenkel sauber zu machen, kann an diese in der Waschmaschine oder per Hand reinigen.
Es wird zu viel Pflegemittel verwendet
Auch hier gilt der Grundsatz, dass weniger oft mehr ist: Der Experte empfiehlt, nur wenig und in jedem Fall qualitativ hochwertige Pflegemittel zu verwenden. «Kommt zu viel Pflegemittel auf das Leder, wird dieses übersättigt, trocknet aus und kann rissig werden», warnt Risch. Zudem benötigt man dadurch weniger von der Schuhpflege, was diese ergiebiger macht.
Falsche Reihenfolge der Pflegemassnahmen
Viele halten bei der Schuhpflege nicht die korrekte Reihenfolge der einzelnen Massnahmen ein, wodurch diese nicht ihre eigentliche Wirkung entfalten können. «Bei Verwendung von Cremes und Imprägnierungsmitteln muss der Schuh immer zuerst geputzt, eingecremt und getrocknet werden, bevor man ihn imprägniert», so der Risch-Shoes-CEO.
Grundsätzlich solle man laut dem Experten nur dann imprägnieren, wenn es die Witterung oder die Jahreszeit verlangt. «Schuhe sollten nicht ‹zur Sicherheit› oder zu stark imprägniert werden», erläutert er. Ausserdem könne man diese auch ohne den Einsatz von aggressiven Imprägnierungsmitteln vor Nässe schützen, zum Beispiel mit einem hochwertigen Wachs für das Oberleder und einem Sohlenöl bei Ledersohlen. Ebenso können Überschuhe eine effektive Alternative zum Schutz vor Regen sein, sagt Risch.
Verwendung von Schnellglanz-Schwämmen
Sogenannte Schnellglanz-Schwämme, die oft bei Lederschuhen zum Einsatz kommen, sorgen optisch für einen gepflegten Look des Schuhs. Der Fachmann kennt die Effekte: «Sie verleihen dem Leder auf die Schnelle einen Schimmer, nähren das Leder jedoch nicht.» Man sollte bei diesem Material deshalb lieber auf andere Pflegemittel wie Schuhcremes zurückgreifen.
Keine Schuhspanner verwenden
Nutzt man nach dem Tragen von Schuhen keine Schuhspanner, kann das Schuhwerk im Laufe der Zeit seine Form verlieren. Schon bei der Wahl der Schuhspanner sollte man sorgsam sein. «Nach dem Tragen gehören hochwertige Schuhspanner aus Zedernholz in die Schuhe, denn diese halten sie nicht nur in Form, sondern leiten die Feuchtigkeit ab und können sogar Gehfalten glätten», so Risch.
Diese Utensilien braucht man
- eine Schmutzbürste, um groben Dreck zu entfernen
- ein leicht feuchtes Tuch, um den Schuh vom Staub zu befreien
- Reinigungsmilch, um den Schuh sanft zu reinigen und zu pflegen (Reinigungsmittel, die Chemikalien enthalten, greifen Leder an und sollten bei diesem Material daher vermieden werden)
- eine Bürste zum Auftragen und Schuhcreme, um diese auf das Oberleder und in jede Ritzen zu bürsten
- eine Polierbürste und ein Polierhandschuh, um den Schuh zu polieren und auf Hochglanz zu bringen
- eine Raulederbürste, um Wild- und Veloursleder zu pflegen
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