Beldona feiert 70-jähriges Bestehen
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Lingerie-Marktführerin:Beldona feiert 70-jähriges Bestehen

Vom Korsett zur Befreiung
Die Geschichte des BHs spiegelt das Rollenbild der Frau

Zum Schutz, Support und Sport: Bereits in der Antike bastelten sich Frauen BHs. Von Korsetts zu Bralettes, vom Wonderbra bis zum modernen Komfort – der BH zeigt, wie sich das Frauenbild über die Jahrzehnte verändert hat.
Publiziert: 23.03.2025 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2025 um 12:26 Uhr
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Der Büstenhalter war in den 1930er-Jahren eine Befreiung der Weiblichkeit.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Von antiken Brustbinden bis zu bequemen Bralettes
  • Die Erfindung des BHs als Befreiung aus dem Korsett
  • Der Boom: 1920 lag BH-Verkaufsgewinn bei 12,6 Millionen Dollar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft
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Die Anfänge: Antike bis Mittelalter

Das «Bikini-Mädchen»-Mosaik aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. zeigt Frauen, die Bandeau-Tops aus Stoff tragen beim Sport.
Foto: imago/imagebroker

In der Antike trugen griechische und römische Frauen bandartige Brustbinden, wie das Strophium oder Mamillare, um ihre Brüste zu stützen. Diese Praxis hielt sich bis ins Mittelalter, wo die Brüste mit Binden bedeckt wurden. Zusammen mit einer kurzen Hose ähnelten diese Kleidungsstücke dem heutigen Bikini.

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Die Ära des Korsetts: 16. bis 19. Jahrhundert

Ein Korsett wie es Frauen um 1890 trugen, aus einer Ausstellung des Brooklyn-Museums.
Foto: Album / Metropolitan Museum of Art, NY

Das Korsett dominierte die Mode über Jahrhunderte und formte die Taille, während es die Brust hob. Es war jedoch unbequem und gesundheitsschädlich, da es die Atmung und Verdauung beeinträchtigte.

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Die Erfindung des modernen BHs (1850–1914)

Der erste moderne Büstenhalter «Bien-Être» wurde 1889 von Herminie Cadolle patentiert.
Foto: imago images/Sylvio Dittrich

In den 1850er-Jahren begannen Ärzte und Feministinnen, leichtere Büstenhalter zu propagieren. Herminie Cadolle entwickelte 1889 den «Bien-Être», ein zweiteiliges Korsett. 1910 erfand Mary Phelps Jacob einen BH aus Taschentüchern und Bändern, den sie 1914 patentieren liess. Die Rechte daran verkaufte sie für 1500 US-Dollar an die Firma Warner Brothers Corset Company.

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Von der Krise zum Aufschwung (1914–1920er)

Weniger Stoff - mehr Komfort: Der moderne BH beginnt seinen Siegeszug in den 1920er-Jahren.
Foto: Getty Images

Der Boom folgte ein paar Jahre darauf: 1920 liegt der Gewinn aus dem Verkauf des neuen BHs bei 12,6 Millionen Dollar. Dazu trug der Erste Weltkrieg bei, die Mode wurde praktischer, bequemer und sparsamer. Beliebt war der BH mit weniger Material und mehr Komfort. Das Ende des Korsetts war besiegelt, und die Ära des modernen BHs beginnt.

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Vom Körbchen zum Atombusen (1920er–1950er)

Der zugespitzte «Bullet Bra» wurde in den 1950er-Jahren Filmstars wie Lisabeth Scott populär.
Foto: imago/Hollywood Photo Archive

In den 30er-Jahren etabliert sich der BH, wie man ihn bis heute kennt: Die Körbchengrössen A, B, C, D werden eingeführt, dazu Verschlüsse mit Haken und verstellbare Träger. Durch mehr Elastizität, Farben und Stil-Varianten wurde der BH bei jungen Frauen beliebt. In den 1940er-Jahren wurde der BH Teil der Uniform der weiblichen Streitkräfte in Amerika. Der zugespitzte «Bullet Bra» wurde in den 1950er-Jahren populär, Hollywoodschauspielerinnen machten den ikonischen «Atom-Busen» zum Kult.

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Protest und Push-up (1960er–2000er)

Weg mit den BHs! Protest an der Miss America Wahl 1968 in Atlanta.
Foto: Getty Images

In den 1960er-Jahren wurde der BH als Symbol der Unterdrückung gesehen. Beim legendären Protest gegen die Miss-America-Wahl 1968 wurden die BHs in den Müll entsorgt – aber nicht verbrannt! Der Fitnessboom der 1970er-Jahre brachte den ersten Sport-BH, den Jogbra, auf den Markt. In den 1980er- und 1990er-Jahren prägte Power-Dressing die Mode. Der Wonderbra mit Push-up-Effekt wurde 1994 durch Eva Herzigová berühmt.

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Von sexy zu Komfort (2000er–heute)

Heute setzen Frauen beim BH auf Komfort und Ästhetik.
Foto: BELDONA / PR

In den 2010er-Jahren brachte die #MeToo-Bewegung ein Umdenken: Frauen befreiten sich vom männlich objektivierenden Blick. Natürliche Silhouetten und selbstbestimmter Komfort standen im Mittelpunkt. Die Corona-Pandemie 2020 verstärkte diesen Trend. Im Homeoffice brauchte man gar keinen BH, dadurch wurden bequeme Bralettes ohne Bügel beliebt. Heute stehen moderne Materialien und Schnitte im Fokus, die bequem und zugleich ästhetisch sind – und das auch in grossen Grössen.



 

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