Im Moment schaut Dating anders aus als gewohnt: Aufgrund der Corona-Pandemie sollen wir unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Singles wollen dennoch weiterhin neue Leute kennenlernen. Auf Onlinedating-Plattformen geht das mit dem nötigen Abstand. Danach bleibt es jedem selbst überlassen, ob zuerst ein Video-Date, Telefonanruf oder längeres Schreiben getätigt wird, bis anschliessend vielleicht gar ein Spaziergang im Freien folgt.
Egal, wie weit man nun schon ist - hin und wieder kommt man an den Punkt, an dem man ein Date absagen will. Dafür gibt es dir unterschiedlichsten Gründe: Nervosität, familiäre Probleme, ein Notfall oder mangelndes Interesse. Dann einen Korb zu geben, fällt nicht leicht. Doch mit etwas Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis gelingt es, eine Absage zu erteilen, ohne die andere Person zu verletzen.
Kontaktlevel abwägen
In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich klar darüber zu werden, in welcher Phase des Datings man sich befindet:
- Kennen Sie sich über Bekannte oder gemeinsame Freunde?
- War der Kontakt bisher rein online?
- Haben Sie sich schon einmal im realen Leben getroffen oder nicht?
- Sind Sie an der Person desinteressiert, weshalb Sie auch den Kontakt einstellen wollen?
- Sind schon Gefühle vorhanden und fühlt es sich an, als ob Sie kurz vor einer Beziehung stehen?
- Liegt nur eine unverbindliche Affäre vor?
Machen Sie sich zuerst ein Bild davon, welcher Grund sich hinter Ihrer Absage verbirgt und auf welchem Dating-Level Sie sich befinden. Damit können Sie der anderen Person anschliessend einen fairen Korb geben.
Desto persönlicher der Kontakt, desto persönlicher das Gespräch
Als Grundregel gilt: Je näher Sie sich bis jetzt gekommen sind, desto persönlicher sollte auch die Art sein, wie Sie Ihr Desinteresse vermitteln.
Wenn Sie also nur online in Kontakt standen und ein paar Mal hin und her geschrieben haben, kann die Absage auch einfach in eine nette Nachricht verpackt werden. Hatten Sie bereits mehrfach persönlichen Kontakt oder gar längere eine Affäre, dann sollte ein persönliches Gespräch vorgezogen werden.
Am Ende liegt es aber an jedem selbst, herauszufinden, wie er einer anderen Person vermitteln möchte, dass er sie nicht mehr sehen will.
3 Möglichkeiten der Abfuhr
1. Ausreden erfinden
Die einfachste Möglichkeit, sich aus der Situation zu winden: Auf eine Notlüge zurückgreifen. Das kann entweder Stress auf der Arbeit, Liebeskummer bei der besten Freundin oder ein Notfall mit dem Hamster sein. Wer will, der findet immer eine Ausrede.
Kleine Notlügen haben uns alle schon einmal aus einer brenzligen Lage gerettet. Doch immer wieder darauf zurückzugreifen, bringt Sie am Ende nicht ans Ziel. Wenn Sie jemanden wirklich nicht mehr treffen wollen und sich keine gemeinsame Zukunft vorstellen können, dann kommunizieren Sie das auch offen. Denn jeder hat es verdient, dass man ehrlich mit ihm ist.
2. Ehrlichkeit währt am längsten
Sich immer nur auf Ausreden zu stützen, ist nicht die feine Art. Diese sorgen bei Ihnen für ein schlechtes Gewissen und lassen das Gegenüber informationslos zurück. Das ist alles anderes als fair. Einfach mit der Wahrheit rauszurücken und seine Gefühle loszuwerden, sorgt für Erleichterung. Ein Korb kann gleichzeitig ehrlich und respektvoll verpackt sein.
Gehen Sie mit einer offenen Kommunikation an die Sache heran. Überlegen Sie sich, wie Sie selbst die Abfuhr aufnehmen und darauf reagieren würden. Haben Sie sich nur ein- oder zweimal getroffen, reicht vielleicht schon: «Es war schön, dich kennenzulernen, aber ich möchte es gerne dabei belassen und wünsche dir alles Gute.» Natürlich können Sie aber auch über den Grund reden, der Sie zu Ihrer Entscheidung bewogen hat. Hat Sie etwas an der anderen Person gestört? Sagen Sie es ihr ehrlich, damit diese sich auch Gedanken darüber machen kann. Werden Sie aber nicht zu persönlich. Denn jedes kleinste Detail, das Sie bemängeln, sollte der andere nicht wissen – das könnte auch verletzend sein.
Tipp: Beginnt man eine Nachricht oder ein Gespräch mit einer Entschuldigung, zeugt das von Höflichkeit und Respekt.
3. Einfach ignorieren
Diese Option ist wohl nicht die feinste: Man kann die andere Person natürlich auch einfach ghosten. Das heisst, nicht mehr zurückschreiben und keine Anrufe mehr entgegennehmen.
Dieser Verhalten ist aber kindisch und alles andere als fair. Bevor man einen Menschen einfach ignoriert, sollte man wirklich andere Möglichkeiten abwägen.