I. (52, m) fühlt sich wertlos
«Ich lebe für das Glück von anderen»

Publiziert: 18.06.2021 um 06:36 Uhr
Caroline Fux, Psychologin und Sexologin.
Foto: Aissa Tripodi
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich kann nur dann innere Zufriedenheit spüren, wenn ich andere glücklich mache. Seit ein paar Jahren klappt das aber nicht mehr. Ich erlebe zusehends Zurückweisung und fühle mich als Folge davon wertlos und nicht gesehen. Ich sehne mich nach Nähe, bin aber zerfressen von der Angst, nicht zu genügen. Aus Kummer stopfe ich Essen in mich rein. Was soll ich machen? I. (52, m)

Lieber I.

Menschen, die sich nur in Selbstaufgabe gut fühlen, machen nicht selten die Erfahrung, dass sie irgendwann von ihrem Umfeld zurückgewiesen werden. Sie sehnen sich nach Nähe und wollen Gutes tun, übersehen dabei aber, dass sie andere durch ihr Verhalten in immense Abhängigkeiten verwickeln. Ihr Geben ist, anders als sie denken, nicht bedingungslos. Sie brauchen andere für ihr Glück und das erstickt eine Beziehung früher oder später.

Befreien kannst du dich nur, wenn du die Beziehung zu dir selbst pflegst und lernst, dir selbst Gutes zu tun. Im Moment scheint das primär übers Essen zu passieren. Aber so lange in dir drin ein Loch klafft, was Selbstliebe angeht, wird dich keine Mahlzeit der Welt füllen, erfüllen und befriedigen. Erst recht, weil auf Fressattacken in der Regel Wellen von Scham und Selbstablehnung folgen.

Selbstliebe lässt sich nicht mit einem Schalter anknipsen. Aber man kann sich dafür entscheiden, sie entdecken und lernen wollen. Werde neugierig darauf, wie es dir geht und was dir guttut. Lerne, Zeit mit dir zu verbringen. Kultiviere ganz bewusst positive Gedanken über dich.

Die Chance ist gross, dass dir so viel Aufmerksamkeit von dir selbst zunächst etwas suspekt vorkommt, aber hör nicht auf, diese Dinge zu üben. Denn je grosszügiger und liebevoller du mit dir selbst umgehen kannst, desto mehr wirst du zu einem Menschen, in dessen Gegenwart sich andere wohl- und frei fühlen können.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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