«Es geht nicht immer alles nach Plan»
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Ihr Jahr war wild:«Es geht halt nicht immer alles nach Plan»

Happy End für Muriel Zeiter und Fabian Bloch
Gleich drei Träume gingen in Erfüllung!

Für Muriel Zeiter und Fabian Bloch war 2022 ein Jahr der Premieren. Die verheirateten Musiker wurden erstmals Eltern, veröffentlichten ein erstes gemeinsames Album und bezogen ein Haus, das sie in Wisen SO hatten bauen lassen. Nur das Timing liess zu wünschen übrig.
Publiziert: 31.12.2022 um 09:06 Uhr
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Muriel Zeiter (38), Fabian Bloch (36) und Töchterchen Jael (7 Monate) im Wohnzimmer ihres neu gebauten Hauses in Wisen SO.
Foto: Thomas Meier
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Jonas DreyfusService-Team

«Wir kamen in diesem Jahr einige Male ins Schwitzen», sagt Muriel Zeiter (38). «Doch schlussendlich nahm alles ein glückliches Ende.» Sie sitzt mit ihrem Mann Fabian Bloch (36) im lichtdurchfluteten Wohnzimmer des Hauses im solothurnischen Wisen bei Olten, das die beiden haben bauen lassen. Zeiter gibt gerade dem gemeinsamen Töchterchen Jael (7 Monate) das Fläschchen.

Die Geburt seines ersten Kindes verpasste der Vater knapp. Als Jael zur Welt kam, flog er gerade von Manchester (Grossbritannien), wo er für ein paar Auftritte gebucht worden war, zurück in die Schweiz. Das war am 7. Mai und eine Woche vor dem erwarteten Geburtstermin. Er und seine Frau sind selbständige Musiker und konnten es sich nicht leisten, dass Bloch vorsichtshalber alle Engagements absagte. Er kam direkt vom Flughafen ins Spital und trug noch den Anzug, den er beim Auftritt in England anhatte.

Das Haus hätte kurz vor der Geburt fertig werden sollen

Jael hört interessiert zu, als ihre Eltern ein virtuoses Stück spielen – die Mutter auf dem Piano, der Vater auf dem Euphonium, einer Art Tuba. Ein Akustiker sorgte dafür, dass es im Wohnbereich wie in einem Konzertsaal klingt. Das Haus hätte vor der Geburt fertig werden sollen, wozu es nicht reichte. «Wir waren in einer Mietwohnung nebenan stationiert», sagt Zeiter, «aus der wir eigentlich pünktlich hätten ausziehen müssen.» Zum Glück seien die Nachmieter kulant gewesen.

Für Musikerverhältnisse wohnen die beiden luxuriös. Er habe das Land, auf dem das Haus mit den zwei Stockwerken und den grossen Fensterfronten steht, von einem Verwandten geschenkt gekriegt, sagt Bloch, der in Wisen aufwuchs. «Ohne diesen Glücksfall hätten wir es nicht bauen können.» Das Zuhause der beiden muss aus beruflichen Gründen gross und vorzeigbar sein, denn es dient als Location für öffentliche Anlässe, bei denen die Gäste ein Menü eines Profikochs geniessen. Zwischen den Gängen treten Zeiter und Bloch auf. Als Duo nennen sie sich Giovivo.

Weil ein Pianist ausfiel, kamen sie zusammen

Erstmals begegneten sich die beiden 2014 während des Studiums an der Hochschule der Künste in Bern. Zeiter stammt aus Fiesch im Wallis. Beide waren zu jener Zeit mit anderen Partnern liiert und kannten sich nur flüchtig. Als Bloch einige Jahre später an einer Hochzeit auftreten musste und kurzfristig der Pianist ausfiel, erinnerte er sich an seine ehemalige Mitstudentin. Sie sprang ein. Bloch und Zeiter wurden ein Paar. Im Dezember 2019 traten sie zum ersten Mal gemeinsam als Duo auf. Dann kam Corona.

Als Musiker seien sie von der Pandemie existenziell bedroht gewesen, sagt Zeiter. Der Unterricht am Konservatorium in Bern, wo die beiden tätig sind, musste online stattfinden. Plötzlich konnten sie nicht mehr auftreten. Die Idee, Wohnzimmerkonzerte zu geben, stammt aus der Zeit, als immer weniger Menschen an Veranstaltungen zugelassen waren.

Glückliche Zufälle bestimmen ihr Leben

Auch die lange geplanten Aufnahmen für ein erstes gemeinsames Album, das Giovivo in Leipzig (D) einspielten, mussten wegen Corona warten. Am 4. Februar dieses Jahres endlich erschien «Serendipity» beim renommierten deutschen Klassiklabel Genuin. Es enthält Stücke von Klassik über Jazz bis hin zu Folklore. Das Titelstück stammt von einem britischen Komponisten. «Serendipity» heisst glücklicher Zufall. «Das passt perfekt zu unserem Leben», sagt Zeiter.

Weil jeder von ihnen sich in der internationalen Musikszene einen Ruf aufgebaut hat, behalten sie ihren jeweiligen Nachnamen, obwohl sie verheiratet sind. Bloch: «Auch seit diesem Jahr übrigens!»

Happy End!

Das vergangene Jahr war von den Folgen der Pandemie und vom Ukrainekrieg überschattet – doch viele von uns erlebten glückliche Momente. In einer dreiteiligen Serie sprechen wir mit Menschen, die im Jahr 2022 grosse Projekte zu Ende gebracht haben.

Das vergangene Jahr war von den Folgen der Pandemie und vom Ukrainekrieg überschattet – doch viele von uns erlebten glückliche Momente. In einer dreiteiligen Serie sprechen wir mit Menschen, die im Jahr 2022 grosse Projekte zu Ende gebracht haben.


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