Kleinste Plastikpartikel befinden sich überall in unserer Umwelt. Mikroplastik entsteht, wenn Plastikmüll durch Wind und Wetter in der Natur zerfällt. Für einige Produkte wird Mikroplastik auch speziell produziert, so zum Beispiel für Zahnpasta, Body-Lotion oder Peelings. Kein Wunder, dass Mikroplastik auch in unserem Körper gelangt.
Die kleinen Partikel wurden bereits in Darm, Blut und sogar in der Muttermilch gefunden. Zum ersten Mal konnten Forscher nun Mikroplastik im menschlichen Herz nachweisen, wie aus einer neuen Studie aus den USA hervorgeht. Die Wissenschaftler konnten acht verschiedene Arten von Plastik nachweisen.
Mikroplastik auch in allen Blutproben
Für die Untersuchung entnahmen die Forscher jeweils bei 15 Patienten vor und nach einer Herz-OP Proben des Bluts sowie eine Probe des Herzgewebes. Mit der doppelten Entnahme soll untersucht werden, ob während der Operation am offenen Herzen Mikroplastik ins Blut gelangt. Mit der Hilfe von bildgebenden und mikroskopischen Verfahren konnte in den Proben Mikroplasitk nachgewiesen werden.
In den Gewebeproben fanden die Forschenden 20 bis 500 Mikrometer grosse Teilchen aus acht verschiedenen Kunststoffarten. In einzelnen Proben wurden mehrere Tausend einzelne Mikroplastikstücke gefunden. Auch in allen Blutproben konnte man Kunststoffpartikel nachweisen.
Auswirkungen auf Gesundheit ist unklar
Da die Forschenden in dieser Studie nur wenige Stichproben nehmen konnten, ist die Aussagekraft der Studie begrenzt. Dennoch: Alleine die Tatsache, dass sich gleich acht Arten von Mikroplastik im Herzen finden lassen, ist erschreckend.
Nun sei es wichtig, weiterzuforschen. Nur so könne man herausfinden, wie Mikroplastik während chirurgischer Eingriffe in den Körper gelangt – und welche Auswirkungen die Teilchen auf die Gesundheit haben.
Um den Plastikmüll zu reduzieren, trafen sich im Juni Regierungsvertreter aus 175 Ländern in Paris. Es wurden Lösungen für eine geringere Produktion, die Entsorgung und das Recycling von Plastik diskutiert. Auch die Gefahren durch Mikroplastik und die Unterstützung der Entwicklungsländer im Umgang mit Plastikmüll waren Thema der Verhandlungen. (jl/AFP)