Überblick über die Gefahren
Die Zeckensaison hat bereits begonnen

In der Coronakrise zieht es die Menschen bei schönem Wetter massenhaft ins Freie. Dort lauern auch schon bei einstelligen Temperaturen Zecken - und die kleinen Blutsauger halten keinen Abstand. Ein Überblick über die Gefahren, die von Zecken ausgehen können:.
Publiziert: 05.03.2021 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 10:24 Uhr
Zecken erwachen derzeit aus dem Winterschlaf. Nicht alle tragen Erreger in sich und nicht alle Gebissenen erkranken. Wenn aber doch, können die Gefahren erheblich sein, Impfen wird empfohlen (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

Schon bei Temperaturen ab etwa acht Grad Celsius werden die kleinen Blutsauger agil. Gewöhnlich halten Zecken von November bis Ende Februar Winterruhe. Allerdings beobachten Experten seit geraumer Zeit, dass sie wegen des Klimawandels und milder Winter ihre Aktivitäten ausweiten. Grundsätzlich lieben die Blutsauger ein feuchtwarmes Milieu. Fällt das Frühjahr zu trocken aus, stört dies die Entwicklung der Tiere.

Die häufigste Zeckenart ist der Gemeine Holzbock

Sie lauern in Wäldern und Parks, aber auch im heimischen Garten auf Gräsern, Farnen oder Sträuchern. Von dort aus gelangen sie zu vorbeilaufenden Tieren oder Menschen und beissen sich an weichen Hautpartien wie Kniekehlen, unter den Armen und am Haaransatz fest. Mit Hilfe ihres mit Widerhaken versehenen stachelartigen Mundwerkzeugs bohren sie sich in die Haut, um Blut zu saugen. Dabei können gefährliche Krankheitserreger übertragen werden.

Die häufigen Krankheiten

  • Zecken können unter anderem den Erreger der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, einer virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. 2020 registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Rekordzahl von 388 Fällen von FSME, so viele wie noch nie seit 1988. FSME-Übertragungen durch den Verzehr von Rohmilch oder Rohmilchprodukten sind möglich, aber selten.

  • Am häufigsten durch Zecken übertragen wird jedoch die von Bakterien verursachte sogenannte Lyme-Borreliose, die Nervensysteme und Gelenke schädigen kann. Letztes Jahr wurden in der Schweiz 15'500 akute Fälle von Borreliose diagnostiziert. Treten binnen vier Wochen nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome, Fieber, Lymphknotenschwellungen oder die sogenannte Wanderröte auf, sollte sicherheitshalber ein Arzt aufgesucht werden. Denn sonst drohen noch nach Jahren Spätfolgen.

Wie kann man sich schützen?

Gegen FSME schützt eine aus drei Einzeldosen bestehende Impfung. Idealer Zeitpunkt für die Impfung ist gemäss BAG der Winter, doch kann das ganze Jahr über geimpft werden. Ein zeitlich begrenzter Schutz besteht schon nach zwei Injektionen. Diese ersten beiden Impfungen werden in der Regel im Abstand von einem Monat verabreicht. Die dritte Impfung, die einen Langzeitschutz von mindestens 10 Jahren gewährt, erfolgt je nach Impfstoff 5 bis 12 Monate nach der zweiten Dosis. Sie vermittelt einen Schutz von ≥95 Prozent.

Drei Injektionen gegen Zeckenbisse

271 Schweizer erlitten 2017 nach einem Zeckenbiss eine Hirnhautentzündung. Einen sicheren Schutz gegen die gefährliche Krankheit bietet einzig die Impfung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt sie dringend.

Hier weiterlesen

Zecken sind normalerweise kleiner als ein Streichholzkopf. Mit Blut vollgesogen werden sie über zehn Millimeter gross. (Archivbild)
Zecken sind normalerweise kleiner als ein Streichholzkopf. Mit Blut vollgesogen werden sie über zehn Millimeter gross. (Archivbild)
Keystone

271 Schweizer erlitten 2017 nach einem Zeckenbiss eine Hirnhautentzündung. Einen sicheren Schutz gegen die gefährliche Krankheit bietet einzig die Impfung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt sie dringend.

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Die ganze Schweiz gilt als FSME-Risikogebiet

Die ganze Schweiz mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin gilt als FSME-Risikogebiet. Rund 0,5-5 Prozent der Zecken in Naturherden tragen das FSME-Virus in sich. Bei der Mehrheit der von einer FSME-infizierten Zecke gestochenen Personen verläuft die Infektion unbemerkt, nur eine Minderheit erkrankt. Bei diesen Personen kommt es nach dem Stich mit einer infizierten Zecke nach einigen Tagen bis wenigen Wochen zu grippeähnlichen Symptomen. Bei 5-15 Prozent der erkrankten Personen kann es nach weiteren 4-6 Tagen zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) kommen, die auch auf das Gehirn übergreifen kann. Die damit einhergehenden Symptome sind Nackensteifigkeit, Bewusstseinstrübung und Lähmungen. Bei 1 Prozent der Erkrankten mit neurologischen Symptomen verläuft die Erkrankung tödlich (vor allem ältere Patienten).

Bei diesen Symptomen müssen Sie sofort zum Arzt

Mit den warmen Temperaturen kommen auch die Zecken wieder - Vorsicht ist geboten! Doch manchmal wird man gebissen, ohne das man es überhaupt merkt. BLICK gibt Tipps, auf welche Symptome Sie achten sollten.

imago/blickwinkel

Mit den warmen Temperaturen kommen auch die Zecken wieder - Vorsicht ist geboten! Doch manchmal wird man gebissen, ohne das man es überhaupt merkt. BLICK gibt Tipps, auf welche Symptome Sie achten sollten.

So können Sie sich schützen

Spaziergänger sollten in Wald, Feld und Wiese lange Kleidung und feste Schuhe tragen. Über die Hosenbeine gestülpte Strümpfe erschweren den Zecken die Suche nach nackter Haut. Antizeckenmittel bieten nur einen begrenzten Schutz für einige Stunden. Nach einem Ausflug ins Freie sollte jeder seinen Körper gründlich absuchen. Dies gilt auch für Kinder nach dem Spielen. (SDA)

So schützen Sie sich vor Zecken

Die Zeckenliga empfiehlt folgende Massnahmen zur Prävention:

  • Tragen Sie beim Aufenthalt in Gefahrenzonen geschlossene Kleidung und Schuhwerk.

  • Stülpen Sie Socken/Strümpfe über die Hosen.
  • Verwenden Sie als zusätzliche Massnahme ein Zeckenschutzmittel. Dieses wirkt allerdings nur beschränkte Zeit und ist allein angewendet zu wenig zuverlässig.

  • Nach einem Aufenthalt im Freien duschen und die Haut gut abreiben. Suchen Sie den Körper systematisch nach Zecken ab, vor allem an den bevorzugten Stichstellen: Schamgegend, Oberschenkelinnenseite, Bauchnabel und Umgebung, unter den Brüsten, Achselhöhlen, Schultern, Hals und Nacken, Haaransatz, hinter den Ohren, in der Kniekehle und Armbeuge. Achten Sie besonders auch auf die kleinen Larven und Nymphen: Sie sind sehr klein, hellbraun und können leicht übersehen werden, da sie fast wie eine Sommersprosse aussehen.

  • Zecken nach einem Aufenthalt im Freien auch von den Kleidern entfernen (z.B. mit Kleiderrolli). Kleider zum Trocknen aufhängen, denn in feuchten Kleidern können Zecken mehrere Stunden überleben.

  • Beim Wandern und Spielen möglichst nicht Sträuchern und Büschen entlang streifen. Vermeiden Sie es, durch hohes Gras und Gebüsch zu gehen.

  • Vorsicht beim Liegen im Wald, auf Wiesen sowie in Parks und im Garten.

Die Zeckenliga empfiehlt folgende Massnahmen zur Prävention:

  • Tragen Sie beim Aufenthalt in Gefahrenzonen geschlossene Kleidung und Schuhwerk.

  • Stülpen Sie Socken/Strümpfe über die Hosen.
  • Verwenden Sie als zusätzliche Massnahme ein Zeckenschutzmittel. Dieses wirkt allerdings nur beschränkte Zeit und ist allein angewendet zu wenig zuverlässig.

  • Nach einem Aufenthalt im Freien duschen und die Haut gut abreiben. Suchen Sie den Körper systematisch nach Zecken ab, vor allem an den bevorzugten Stichstellen: Schamgegend, Oberschenkelinnenseite, Bauchnabel und Umgebung, unter den Brüsten, Achselhöhlen, Schultern, Hals und Nacken, Haaransatz, hinter den Ohren, in der Kniekehle und Armbeuge. Achten Sie besonders auch auf die kleinen Larven und Nymphen: Sie sind sehr klein, hellbraun und können leicht übersehen werden, da sie fast wie eine Sommersprosse aussehen.

  • Zecken nach einem Aufenthalt im Freien auch von den Kleidern entfernen (z.B. mit Kleiderrolli). Kleider zum Trocknen aufhängen, denn in feuchten Kleidern können Zecken mehrere Stunden überleben.

  • Beim Wandern und Spielen möglichst nicht Sträuchern und Büschen entlang streifen. Vermeiden Sie es, durch hohes Gras und Gebüsch zu gehen.

  • Vorsicht beim Liegen im Wald, auf Wiesen sowie in Parks und im Garten.
Was tun gegen Zecken

Die blutsaugenden Zecken liegen wieder auf der Lauer. Mit den wärmeren Temperaturen nehmen auch die Zeckenstiche zu. Dieses Jahr gibt es besonders viele Zecken. Die Zahl der kleinen Blutsauger ist angestiegen – Grund ist ausgerechnet der kalte Winter. So kann man sich gegen Zecken schützen.

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Fühlt sich dank der milden Temperaturen wohl bei uns: die Zecke.
Fühlt sich dank der milden Temperaturen wohl bei uns: die Zecke.
Keystone

Die blutsaugenden Zecken liegen wieder auf der Lauer. Mit den wärmeren Temperaturen nehmen auch die Zeckenstiche zu. Dieses Jahr gibt es besonders viele Zecken. Die Zahl der kleinen Blutsauger ist angestiegen – Grund ist ausgerechnet der kalte Winter. So kann man sich gegen Zecken schützen.

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Tipps für Gärtner
  • Schützen Sie sich vor zu viel Sonne. Trinken Sie genügend Flüssigkeit.
  • Vorsicht beim Heben von Gartenerde oder schweren Pflanzentöpfen – Rücken gerade halten. Verwenden Sie Transport- oder Schubkarren.
  • Erledigen Sie Pflanz- und Pflegearbeiten im Sitzen. Praktisch sind Kniekissen und Hocker für den Garten.
  • Lassen Sie alle zehn Jahre Ihren Tetanus-Schutz (Verletzungen!) auffrischen. Schützen Sie sich gegen Zecken.
  • Schützen Sie sich vor zu viel Sonne. Trinken Sie genügend Flüssigkeit.
  • Vorsicht beim Heben von Gartenerde oder schweren Pflanzentöpfen – Rücken gerade halten. Verwenden Sie Transport- oder Schubkarren.
  • Erledigen Sie Pflanz- und Pflegearbeiten im Sitzen. Praktisch sind Kniekissen und Hocker für den Garten.
  • Lassen Sie alle zehn Jahre Ihren Tetanus-Schutz (Verletzungen!) auffrischen. Schützen Sie sich gegen Zecken.
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