Erste Massnahmen:
- Die Sanität 144 alarmieren.
- Das betroffene Kind beruhigen und in eine aufrechte Position bringen.
- Zum Husten auffordern, falls es alt genug ist, das zu verstehen. Es gibt nichts Effektiveres als der eigene Hustenstoss.
Bei Atemnot und ungenügendem Hustenstoss
(Kinder jünger als 1 Jahr)
- Das Kind mit dem Bauch auf den Arm legen, sodass der Kopf der tiefste Punkt ist. Darauf achten, den Kopf zu fixieren, indem man mit den Fingern das Kinn hält. Dem Baby 5 Schläge auf den Rücken zwischen die Schulterblätter geben.
- Das Kind auf den Rücken drehen, kontrollieren, ob ein Fremdkörper im Mund zu sehen ist, den man eventuell entfernen kann. Falls nicht, eine Herzdruckmassage machen, indem man 5 Mal mit 2 Fingern das Brustbein zwischen den Brustwarzen ca. 3 Zentimeter eindrückt. Es geht in dieser Situation darum, den Brustkorb zusammenzudrücken, damit ein allfälliger Fremdkörper hinausgepresst wird.
- Erneut den Mund kontrollieren, ob ein Fremdkörper sichtbar ist. Falls nicht, so weitermachen, bis entweder der Fremdkörper herauskommt oder das Kind bewusstlos wird.
- Sobald der Fremdkörper herauskommt oder man ihn entfernen kann, die Atmung kontrollieren. Wenn das Kind wieder atmet oder zu husten beginnt, es in die Seitenlage drehen oder aufsetzen.
- Sollte das Kind bewusstlos werden, wieder eine Herzdruckmassage machen. Dieses Mal mit 15 Wiederholungen.
- Den Mund kontrollieren und schauen, ob der Fremdkörper sichtbar und entfernbar ist. Falls nicht, das Kind Mund zu Mund beatmen und seine Nase zuhalten. Der Brustkorb muss sich dabei sichtbar heben! In den meisten Fällen wird es so möglich sein, Luft am Fremdkörper vorbeizublasen oder den Fremdkörper so weit nach unten zu blasen, dass er auf eine Lungenseite gedrückt wird und die andere Lungenseite wieder frei ist. Bis Hilfe kommt, reicht eine Lungenseite für die Sauerstoffaufnahme.
Wie du jemandem helfen kannst, der eingeklemmt ist oder eine Panikattacke erleidet, lernst du nicht zwingend im Nothelferkurs. Und was, wenn dich dein Haustier beisst? Mit diesen Tipps meisterst du unverhoffte Situationen.
Wie du jemandem helfen kannst, der eingeklemmt ist oder eine Panikattacke erleidet, lernst du nicht zwingend im Nothelferkurs. Und was, wenn dich dein Haustier beisst? Mit diesen Tipps meisterst du unverhoffte Situationen.
Bei Atemnot und ungenügendem Hustenstoss
(Kinder älter als 1 Jahr)
- Das Heimlich-Manöver machen:
- Das Kind von hinten umfassen, dicht an den Körper nehmen. Mit der einen Hand eine Faust machen und diese unter dem Rippenbogen in die Gegend des Magens legen. Die Faust der einen Hand mit der anderen Hand umfassen und mehrmals starken Druck auf den Magen geben, indem man die Hände zu sich zieht. Das macht man so lange, bis der Fremdkörper ausgespuckt wird.
- Geschieht das nicht, und das Kind wird bewusstlos, wieder eine Herzdruckmassage machen. Dieses Mal mit 15 Wiederholungen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Herzdruckmassage normalerweise mit einer Hand/einem Arm durchführbar, bei grösseren Kindern werden beide Hände/Arme gebraucht.
- Den Mund kontrollieren und schauen, ob der Fremdkörper sichtbar und entfernbar ist. Falls nicht, das Kind Mund zu Mund beatmen und seine Nase zuhalten. Der Brustkorb muss sich dabei sichtbar heben! In den meisten Fällen wird es so möglich sein, Luft am Fremdkörper vorbeizublasen oder den Fremdkörper so weit nach unten zu blasen, dass er auf eine Lungenseite gedrückt wird und die andere Lungenseite wieder frei ist. Bis Hilfe kommt, reicht eine Lungenseite für die Sauerstoffaufnahme.
Gut zu wissen
- Jeder verschluckte Gegenstand ist ein Notfall, auch wenn er aktuell keine Atembeschwerden bereitet. Sofort die Sanität alarmieren!
- Bei Kindern unter einem Jahr ist das Heimlich-Manöver gefährlich, weil Leber und Milz unter dem Rippenbogen hervorschauen und durch das Manöver verletzt werden können.
- Nach jedem Heimlich-Manöver muss das Kind notfallmässig für eine Untersuchung ins Spital gebracht werden.
- Einem Kind, das sich leicht verschluckt und hustet, auf den Rücken zu klopfen, wenn es aufrecht sitzt, bringt nichts.
Georg Staubli (56) ist Spezialist für Kindernotfallmedizin, Chefarzt der Notfallstation des Universitäts-Kinderspitals Zürich und der Kinderpermanence Circle.
Georg Staubli (56) ist Spezialist für Kindernotfallmedizin, Chefarzt der Notfallstation des Universitäts-Kinderspitals Zürich und der Kinderpermanence Circle.