Normalerweise heilt eine Verletzung am Finger oder am Bein nach ein paar Tagen von allein ab. Gelangen allerdings Erreger wie Bakterien in die Wunde, kann sie sich entzünden. Im schlimmsten Fall breiten sich die Bakterien über die Blutbahn im Körper aus. Als Reaktion darauf reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung im ganzen Körper. Dann spricht man von einer Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt.
In der Schweiz gibt es jedes Jahr etwa 20'000 Sepsis-Fälle, und 3500 Personen sterben daran. «Hierzulande zählt die Sepsis nach wie vor zu den Haupttodesursachen», sagt Helen Kovari, Infektiologin am Zentrum für Infektionskrankheiten der Hirslanden Klinik Im Park in Zürich. Eine Blutvergiftung könne zum Versagen lebenswichtiger Organe und zum Tod führen. Überlebende können an Langzeitfolgen leiden wie Nervenschäden oder Lähmungen.