Grün oder Rot?
Warum sind manche Menschen farbenblind?

Etwa 5 Prozent der Bevölkerung leidet an einer Farbsehschwäche. Doch was ist eigentlich eine Farbsehstörung oder gar Farbblindheit?
Publiziert: 02.09.2024 um 10:00 Uhr
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Bei einer Farbenschwachsichtigkeit können Betroffene manche Farben weniger gut wahrnehmen als andere.
Foto: Getty Images

Wer eine Farbsehstörung hat, kann nicht plötzlich gar keine Farben mehr wahrnehmen. Unterschieden wird zwischen Farbschwachsichtigkeit und verschiedenen Formen der Farbblindheit. Das ist meist erblich bedingt und kommt in Familien gehäuft vor. Acht Prozent der Männer sind davon betroffen, während es bei den Frauen nur 0,4 Prozent sind.

Farbsehschwäche vs. Farbenblindheit

Bei einer Farbenschwachsichtigkeit können – wie der Name schon erahnen lässt – Betroffene manche Farben weniger gut wahrnehmen als andere. Im Falle einer Farbenblindheit hingegen werden Farben gar nicht mehr erkannt. Dabei unterscheiden Ärzte drei Formen. Menschen, die gar keine Farben mehr sehen, leiden unter der Achromasie. Solche, die nur eine Farbe erkennen, leiden unter der Monochromasie.

Dann gibt es noch die Dichromasie. Wer darunter leidet, kann zwar verschiedene Farben sehen, hat aber Schwierigkeiten, diese auseinander zu halten.

Warum ist man farbenblind?

Schuld daran ist in den meisten Fällen die Genetik – Farbenblindheit ist grösstenteils erblich bedingt. Im Auge sorgen verschiedene sogenannte Zapfen dafür, dass wir unterschiedliche Farben wahrnehmen. Bei Menschen mit einer Farbsehschwäche funktionieren diese lichtempfindlichen Fotorezeptoren nicht richtig. Je nachdem, welche davon betroffen sind, sind es die Farben Rot, Grün oder Blau, die nicht oder ungenügend wahrgenommen werden können.

Besonders häufig sind die Farben Grün und Rot betroffen. Bei der selten vorkommenden totalen Farbblindheit können die Betroffenen gar keine Farben mehr sehen und nehmen nur noch Unterschiede in der Helligkeit wahr.

Menschen mit einer ausgeprägten Farbblindheit sind in ihrer Berufswahl eingeschränkt. Für gewisse Arbeitsfelder ist es unabdinglich, Farben zu erkennen, wie für die Luftfahrt oder in der Feuerwehr.

Diagnose und Behandlung

Um Farbsehstörungen zu diagnostizieren, kann der Augenarzt verschiedene Sehtest durchführen. Beispielsweise mit Tafeln, auf denen Zahlen geschrieben stehen. Diese haben eine andere Farbe als der Untergrund. Wenn der Patient die Zahlen nicht erkennen kann, deutet das auf eine Farbsehschwäche hin.

Eine Diagnose kann zwar helfen, damit umzugehen, eine Therapie für eine angeborene Farbblindheit existiert aber nicht. Liegt der Farbsehstörung eine andere Erkrankung zugrunde, muss diese behandelt werden.

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