Für anhaltende Mobilität
Deshalb solltest du deine Faszien trainieren

Regelmässige Bewegung ist für den Körper extrem wichtig. Etwas, was dabei stets profitiert, sind die Faszien. Physiotherapeutin Nina Seussler erklärt im Interview, was es mit Faszientraining auf sich hat.
Publiziert: 07.04.2022 um 07:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2022 um 07:53 Uhr
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Faszientraining ist in der Physiotherapie eine gängige Praxis. Doch auch im Alltag solltest du es dir angewöhnen, deine Faszien zu trainieren.
Foto: Getty Images
Lea Lozano

Faszeinrollen sind schon seit längerer Zeit in aller Munde. Doch was sind Faszien überhaupt – und weshalb ist es so wichtig, dass man sie trainiert? Physiotherapeutin und Praxisleiterin Nina Seussler (25) beantwortet im Interview mit Blick diese Fragen.

Blick: Es ist immer häufiger die Rede davon, dass man seine Faszien trainieren solle. Aber was sind Faszien überhaupt?
Nina Seussler: Ich würde Faszien als eine Art Schutzhülle mit Pufferfunktion beschreiben. Sie umgeben Muskulatur, Sehnen, Bänder, Nerven und so ziemlich alles andere, was im Körper vorzufinden ist. Ein guter Vergleich wäre zum Beispiel eine Orange. Wenn man sie schält und öffnet, ist das Fruchtfleisch von einer Hülle umgeben. So ähnlich sehen auch Faszien aus.

Und wieso ist es wichtig, dass man die Faszien regelmässig trainiert?
Die Funktion der Faszien liegt darin, die Strukturen mobil zu halten, was vor allem bei der Muskulatur eine wichtige Sache ist. Sie sind wie eine Art Gleitschicht zwischen der Muskulatur, aber auch innerhalb eines Muskels. Ist diese Mobilität eingeschränkt, verliert man an Beweglichkeit, und es können Schmerzen entstehen. Deshalb ist es wichtig, die Faszien durch Training mobil zu halten. Man fördert oder behält die Beweglichkeit und sorgt gleichzeitig auch für Schmerzprävention.

Wie funktioniert Faszientraining?
Faszientraining passiert in vielen Bereichen. Das wohl angenehmste Training für die Faszien ist eine Massage. Nur reicht das alleine natürlich nicht, auch wenn sich darüber viele gefreut hätten. Es ist auch wichtig, etwas aktiv für den Körper zu tun. So zum Beispiel regelmässiges Dehnen. Ansonsten ist es von Bedeutung, generell in Bewegung zu bleiben. Egal durch welche Art von Sport – es kann auch ein ausgiebiger Spaziergang sein. Denn gerade durch zu wenig Bewegung oder ständig dieselben Bewegungen (was beim Arbeiten oftmals vorkommt) provoziert man Verklebungen oder Verfilzungen der Faszien. Diese können dann schmerzhaft sein.

Was hat es mit den Faszienrollen auf sich?
Faszienrollen gibt es in unterschiedlichsten Formen, sie sind eine wirklich gute Sache. Mit den Rollen werden die Faszien durch Druck und Entlastung erst «ausgepresst», wobei sie sich dann wieder mit neuer Flüssigkeit füllen können. Im Prinzip kann man sich das wie einen Schwamm vorstellen.

Worauf sollte man beim Faszientraining besonders achten?
Wichtig ist, vor allem in Bezug auf Faszienrollen, dass man es nicht zu oft macht. Meiner Meinung nach reicht ein ordentliches Ausrollen circa dreimal pro Woche. Andere glauben daran, dass ein tägliches Training gut sei. Allerdings kann es dann sein, dass sich dies negativ auf die Faszien auswirkt und diese dann auch kaputtgehen können. Wenn man zwei- bis dreimal die Woche ausrollt und es dann noch schafft, sich fast täglich zu dehnen, ist man sicherlich gut dabei. Ebenfalls muss man darauf achten, dass das Faszientraining – auch wieder in Bezug auf die Rollen – nicht zu schmerzhaft ist. Gerade, wenn man damit beginnt. Natürlich darf ein gewisser Schmerz präsent sein, das ist auch völlig normal. Nur muss es noch im Rahmen des Ertragbaren sein – sonst macht man das nicht lange freiwillig mit.

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