Wer viel Sport treibt und Muskelmasse gewinnen möchte, achtet meist darauf, ausreichend Proteine zu sich zu nehmen. Diese unterstützen den Körper, Muskeln aufzubauen. Sogar beim Abnehmen sollen Eiweisse helfen, da sie den Stoffwechsel anregen und lange satt machen. Viele Jugendliche sind sich der Effekte dieser Nährstoffe bewusst und greifen daher zu mit Protein angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln.
Katja Ehrensperger (44) ist ernährungspsychologische Beraterin bei Mamakk Holistic Health in Zürich und meint im Gespräch mit Blick: «Bei einer ausgewogenen Ernährung mit genügend Eiweiss sollte ein Protein Shake bei Jugendlichen nicht nötig sein. Falls dennoch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen wird, sollte darauf geachtet werden, dass die Proteine möglichst aus pflanzlichen Quellen stammen.»
Vom weit verbreiteten Whey Protein aus Kuhmilch rät Ehrensperger ab, da sie durch Erfahrungen aus der Praxistätigkeit weiss, dass viele Jugendliche einen zu hohen Milchkonsum schlecht vertragen oder mit Unverträglichkeiten reagieren.
Können zu viele Proteine schaden?
Die Expertin hält es bei Proteinriegeln oder -shakes für eher unwahrscheinlich, dass diese schädlich für die Gesundheit von Jugendlichen sein könnten. Vor allem, wenn die Personen körperlich aktiv seien und eine durchschnittliche Mischkost verzehren, stelle eine hohe Einnahme an Protein kein Gesundheitsrisiko dar. Zwischen 0,9 bis 1 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht benötigt ein im Wachstum befindlicher Körper täglich, bei Erwachsenen sind es mit 0,8 bis 1 Gramm etwas weniger.
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Natürliche Quellen für Protein, die Eiweissriegel oder spezielle Shakes überflüssig machen, sind laut der Ernährungsberaterin zum Beispiel:
- Eier
- Hülsenfrüchte
- grüne Erbsen
- Nüsse
- Fisch
- Käse
- Bohnen
- Milch
- Pflanzliche Milchvarianten, wie zum Beispiel Sojadrink, Cashewdrink und Hanfdrink
- Tofu
- Fleisch (beispielsweise Poulet)
Nahrungsergänzungsmittel seien bei Jugendlichen im Normalfall nicht nötig, erklärt Ehrensperger: «Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Bedarf an den meisten Mineralstoffen decken. Treten Symptome auf, die auf einen Mangel hinweisen können, kann dieser zum Beispiel beim Arzt im Blut nachgewiesen werden. Prophylaktisch kann die Versorgung von jedem Kind mit der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure, Magnesium und Vitamin D3 unterstützt werden.»
Eltern sollten auf die Ernährung ihrer Kinder achten
Die Grundsteine der lebenslangen Ernährungsgewohnheiten werden in der Kindheit gelegt, sagt Ehrensperger. «Das sollte eine Motivation für alle Eltern sein, von Anfang an dem Essen der Kinder besondere Beachtung zu schenken. Über das Angebot kann in den ersten Jahren der Geschmack geprägt sowie die Essgewohnheiten positiv beeinflusst werden. Der Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten ist zu dem Zeitpunkt noch relativ gross.»
Dies könne sich während der Pubertät verändern, ebenso wie das Essverhalten. Bei Jugendlichen sollte laut der Fachfrau zu diesem Zeitpunkt das Ernährungswissen bereits vorhanden sein, schliesslich müssen sie ab diesem Alter lernen, selber Verantwortung für ihren Körper zu tragen.
Wer Muskeln aufbauen möchte, sollte nicht nur auf Fitness, sondern auch die richtige Ernährung setzen. Dafür sind vor allem proteinhaltige Lebensmittel nützlich.
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Eine gesunde Ernährung sei immer sinnvoll, was aber nicht heisse, dass täglich nach Fehlern im Speiseplan gesucht werden müsse. Vielmehr solle eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung motivieren, den einen oder anderen Ernährungsgrundsatz zur Gewohnheit zu machen.
Wann sollte man sich Hilfe suchen?
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Eltern in Bezug auf die Ernährung ihrer Kinder professionelle Hilfe in Betracht ziehen sollten. Ehrensperger empfiehlt dies bei Jugendlichen, die länger als sechs Monate ein schwieriges Essverhalten zeigen.
Ebenfalls sei es ratsam, eine Ernährungsberatung aufzusuchen, falls Jugendliche eine Ernährungsumstellung planen, beispielsweise wenn diese von einer Mischkost auf eine vegane oder vegetarische Ernährung wechseln möchten, oder unter Verdauungs- und Gewichtsproblemen leiden.
Hinweise auf die verschiedenen Inhaltstoffe der Lebensmittel findet man auf jeder Menükarte. Sie sind wichtig für Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden?
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