«Böse Carbs» – Mythos
Was sind gute und schlechte Kohlenhydrate?

Kohlenhydrate haben einen schlechten Ruf und gelten als Dickmacher. Doch Kohlenhydrate gibt es in drei unterschiedlichen Zuckerarten. Wir erklären, welche gesund sind und welche man vermeiden sollte.
Publiziert: 27.09.2023 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2023 um 17:29 Uhr
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Sind die in den Spaghetti enthaltenen Kohlenhydrate nun ungesund oder nicht?
Foto: Getty Images
Claudia Müller
Claudia MüllerErnährungsberaterin Blick

Ob Kohlenhydrate gut oder schlecht sind, darüber liest man allerlei. Doch dabei ist zu unterscheiden, in welcher Form sie vorliegen. 

Sind Kohlenhydrate wirklich Dickmacher?

«Reis, Nudeln und Brot sind die schlimmsten Feinde beim Abnehmen. Wer ein paar Kilos verlieren möchte, muss gänzlich auf Kohlenhydrate verzichten.» Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dabei muss man zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten unterscheiden. Die Nährstoffe bestehen aus verschiedenen Zuckerbausteinen, die zu unterschiedlich langen Ketten zusammengeschlossen sind. Je länger die Kohlenhydratketten sind, desto mehr Zucker spaltet der Stoffwechsel ab. Dafür benötigt er mehr Zeit, was den Zucker- und den Insulinspiegel im Blut langsam ansteigen lässt. Langkettige Kohlenhydrate machen lange satt und sind zum Beispiel in Vollkorn und Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse enthalten. Wer auf Diät ist, kann gesunde Kohlenhydrate in Massen ohne schlechtes Gewissen geniessen. Verzichten sollte man jedoch weitgehend auf Weissbrot, Pasta aus Weissmehl, Süssigkeiten, Kuchen und Fast Food.

Das Wichtigste über Kohlenhydrate

  1. Sie sind für uns Menschen die mengenmässig wichtigsten Energielieferanten
  2. Sie sind zu finden in Getreide und Getreideprodukten (Reis, Teigwaren, Brot, Getreideflocken, usw.), Kartoffeln, Früchten und Süssigkeiten.
  3. Unterschieden wird in Einfachzucker (z.B. Traubenzucker Glukose), Zweifachzucker (z.B. Haushaltszucker Glukose + Fructose) und Mehrfachzucker (z.B. Stärke mehrerer Glukosebausteine aneinander)
  4. Mehrfachzucker müssen bei der Verdauung in ihre einzelnen Bestandteile aufgespalten werden, wodurch der Abbau nur langsam erfolgt. Man nennt sie auch komplexe Kohlenhydrate.
  5. Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten sind meist auch gute Lieferanten von anderen wichtigen Inhalts- oder Wirkstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffe oder Nahrungsfasern.
  6. Diese Nahrungsmittel haben einen längeren Sättigungswert und versorgen den Körper über längere Zeit mit Energie.
  7. Einfach- und Zweifachzucker sollten nur in kleinem Masse konsumiert und tendenziell etwas reduziert werden.
  8. Ein Überschuss an Kohlenhydraten wird im Körper in Fett umgewandelt und als Fettzellen gespeichert.

Gute und schlechte Kohlenhydrate in der Tabelle

Gute KohlenhydrateMittlere
Kohlenhydrate
Schlechte Kohlenhydrate
VollkornbrotHirseSüsse Cerealien
VollkornmüesliCouscousHaferflocken
HülsenfrüchtePastaWeissbrot, Brötchen, Baguette
VollkornpastaKartoffelnGebackene Kartoffeln
BulgurSüsskartoffelnKartoffelbrei und Pommes Frites
Salate und GemüseBananen, Melone, MangoNuss-Nougat Creme
Quark, Jogurt, KäsePapaya, AnanasGummibärchen und Bonbons
TomatenMarmeladeMilchschokolade, Schokoriegel
Obst: Äpfel, Birnen, Kiwi, OrangenReisSoftgetränke mit Zucker
KnäckebrotBierAlkohol
AgavendiksaftReiscrackerTraubenzucker
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