Arm an Kalorien, reich an Nährstoffen
So gesund ist Rhabarber

Der Rhabarber ist das erste Frühlingsgemüse des Jahres – respektive die erste Frühlingsfrucht. Denn als solche wird er trotz seiner biologischen Herkunft in der Küche verwendet.
Publiziert: 22.05.2024 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2024 um 15:39 Uhr
  • Rhabarber enthält sehr wenig Kalorien – nur 15 Kilokalorien pro 100 Gramm.
  • Das Gemüse hat viele Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Phosphor.
  • Rhabarber ist auch reich an Vitamin C und Ballaststoffe.
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Rhabarber, die Wurzel der Barbaren, wächst auch in der Schweiz im Garten auf feuchten Böden. Der Rhabarber ist relativ anspruchslos und pflegeleicht.
Foto: Getty Images
Martina Lanzendörfer

Wie gesund ist Rhabarber?

Mit nur 15 Kalorien pro 100 Gramm ist der Rhabarber sehr energiearm. Er enthält kaum Kohlenhydrate, dafür aber viele Säuren und ist entsprechend sauer im Geschmack. Ohne ihn zu süssen ist er somit kaum geniessbar, was allerdings nicht bedeutet, dass man ihn gleich löffelweise mit Zucker anreichern muss. Gebt euren Rhabarberspeisen nur so viel Zucker bei, dass ihr sie nicht mehr als sauer empfindet! Sobald auch die Saison der heimischen Erdbeeren beginnt, kann auch auf die klassische und hervorragende Kombination saurer Rhabarber und süsse Erdbeeren gesetzt werden.

Nährwerte, Mineralstoffe,

Vitamine

Pro 100 g
Kalorien15 kcal
Fett140 mg
Eisweiss600 mg
Kohlenhydrate1.360 mg
Vitamin A61 μg
Vitamin E250 μg
Vitamin B3 467 μg
Vitamin C10.000 μg
Phosphor22 mg
Calcium66 mg
Kalium287 mg
Magnesium11 mg

Rhabarber beinhaltet unter anderem das Vitamin K, das das Immunsystem stärkt und den Transport von Nährstoffen in die Zellen ankurbelt. Ausserdem enthält er Eisen und eine ganze Menge ätherischer Öle. Gesund ist das Gemüse vor allem deswegen, weil es kein Cholesterin aufweist.

Finger weg von Wurzeln und Blätter

Geniessbar sind nur die Stängel. Die Wurzeln und Blätter enthalten einen zu hohen Gehalt an Oxalsäure und an Anthrachinonen. Anthrachinone wirken stark abführend und können schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Auch Oxalsäure ist nicht harmlos und kann in hohen Mengen toxisch wirken. Die tödliche Dosis liegt zwischen 7 und 30 Gramm reiner Oxalsäure. 100 Gramm Rhabarberstängel enthalten je nach Reife aber nur etwa zwischen 0,2 und 0,5 Gramm Oxalsäure.

Toxische Mengen werden durch den Verzehr von Rhabarber-Gerichten also nicht erreicht, der Gehalt an Oxalsäure muss jedoch trotzdem berücksichtigt werden. Oxalsäure verbindet sich im Darm mit vorhandenen Mineralstoffen wie Calcium und Eisen. Diese wichtigen Nährstoffe sind dadurch nicht mehr für den Körper verfügbar. Personen mit Neigung zu Calcium-Oxalat-Nierensteinen können eben diesen Mechanismus aber auch nutzbringend für sich ausnutzen. Und zwar indem sie oxalsäurereiche Nahrungsmittel wie Rhabarber bewusst gemeinsam mit calciumreichen wie beispielsweise Joghurt verzehren.

Nur bis Mitte Juni ernten

Dass die Erntezeit des Rhabarbers Mitte Juni endet, kann, wie es die gängige Meinung ist, also kaum auf den zunehmenden Oxalsäuregehalt zurückgeführt werden. Vielmehr ist der Grund dafür, dass die Gemüsebauern die Pflanze über mehrere Jahre nutzen möchten, was nur geht, wenn dem Rhabarber genügend Regenerationszeit gegönnt wird, damit er auch im Folgejahr wieder reichlich Ertrag abwerfen kann. Er lässt sich aber auch sehr gut einfrieren, weshalb man den Rest des Jahres davon schlemmen kann. Achtet jedoch darauf, die fruchtige Säure nicht mit zu viel Zucker auszugleichen. Stattdessen könnt ihr Rhabarber auch mit etwas süssem Fruchtsaft abkochen und anschliessend als Mus oder Kompott geniessen. Oder beisst, ganz mutig, einfach so in die rohen Stangen.

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Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?

Botanisch gesehen gehört er zum Gemüse, wird aber meist wie Obst benutzt und wird zu Süssspeisen wie Kuchen, Kompott oder Marmelade verarbeitet. Rhabarber ist eine ausdauernde Staude, die in unterirdischen, fleischig verdickten Wurzeln überwintert. Der Name ist von der lateinischen Bezeichnung «Radix barbaris» abgeleitet, was «Wurzel der Barbaren» bedeutet. Das Gemüse wurde 4000 bis 5000 Jahren gegen Darmträgheit und Pest in China eingesetzt.


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