Bettflaschen, Kirschkern- oder Körnerkissen
Was hält im Winter am wärmsten?

Bei Minustemperaturen ist es zu Hause am gemütlichsten. Falls es in den eigenen vier Wänden auch kalt wird, greifen viele zu kleinen, aber effektiven Wärmespendern: Bettflaschen oder Kirschkernkissen. Worauf kommt es bei deren Verwendung an?
Publiziert: 09.01.2024 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2024 um 13:47 Uhr
Mit Bettflasche und Decke gegen die Kälte. Je nach Bedürfnis kann sich aber auch ein Alternativprodukt empfehlen.
Foto: Getty Images
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Valentin RubinRedaktor Service

Die Minustemperaturen lassen uns bibbern. Um besser mit der Kälte klarzukommen, greifen viele Menschen zu Bettflaschen, Wärmedecken oder Kirschkernkissen. Aus gutem Grund: Wärme erweitert unsere Blutgefässe und führt zu besserer Durchblutung. Das wirkt beruhigend auf unser Nervensystem. Gleichzeitig sorgt die Wärme auf unserer Haut dafür, dass unser Gehirn von möglichen Körperbeschwerden – zum Beispiel Schmerzen in Muskeln oder Gelenken – abgelenkt wird. Umgekehrt heisst das auch, dass Kälte für unseren Körper Stress bedeutet.

Deswegen versprechen sowohl Bettflaschen als auch Kirschkern- oder Körnerkissen langanhaltende Wärme und einen wohltuenden Effekt. Nur: Worin liegen die Unterschiede zwischen diesen Produkten? Und worauf ist bei deren Verwendung zu achten? Aresa Messerli (25), Drogistin der Bälliz Apotheke und Drogerie in Thun BE, gibt Auskunft.

Auf die richtige Anwendung kommt es an

Die klassische Bettflasche sei am beliebtesten, sagt Messerli. «Sie halten länger warm als Kirschkern- oder Körnerkissen, da sie Wärme besser speichern.» Allerdings dürfen die Bettflaschen nicht mit kochend heissem Wasser direkt vom Wasserkocher gefüllt werden, da sich sonst zu viel Wasserdampf in der Flasche bilden kann. «Das beschädigt die Flasche.»

Der Klassiker: Bettflasche mit flauschiger Stoffhülle.

Wichtig sei ausserdem, dass eine Wärmeflasche immer entweder in einer Stoffhülle oder einem Tuch verwendet werde. «Sonst riskiert man Verbrennungen auf der Haut», sagt Messerli. Wenn man die Bettflasche aber ordnungsgemäss verwende, bestehe kein Risiko für Verbrennungen oder Hautschädigungen.

Nachhaltig, aber anfällig für Brände

Als beliebte – und oft auch nachhaltigere – Alternative kommen laut Messerli oft Kirschkern- oder Getreidekörnerkissen infrage. Diese bestünden meist aus natürlichen Materialien. Um sie zu erhitzen, kann man sie je nach Herstellerangaben für wenige Minuten in der Mikrowelle oder im Ofen für zehn Minuten bei etwa 60 bis 150 Grad erhitzen. Vorsicht: Da es sich um natürliche Materialien handelt, riskiert man einen Brand, wenn man die Zeit- oder Temperaturangaben beim Erhitzen überschreitet.

Vor allem Kissen mit kleineren Körnern, etwa Hirse oder Traubenkernen, seien im Vergleich zu Bettflaschen flexibler und daher auch am Knie, an Gelenken oder am Nacken einsetzbar.

Kleine Körner, wie hier Rapssamen, tragen dazu bei, dass das Kissen flexibler ist und um den Nacken oder die Knie gewickelt werden kann.

Druck und Wärme sorgen für grösstmöglichen Effekt

«Kirschkernkissen sind zudem beliebt bei Muskel- oder Menstruationsbeschwerden», sagt Messerli. Da Kirschkerne grösser seien, hätten entsprechende Kissen eine gröbere Struktur als Getreidekörnerkissen und seien schwerer. Legt man sich ein solches Kissen auf den Bauch, spende es nicht nur Wärme, sondern übe auch einen leichten Druck aus. «Diese Kombination tut bei Beschwerden besonders gut», sagt Messerli. 

Kirschkern- oder Körnerkissen geben laut Messerli ähnlich warm wie Bettflaschen. Sie verlieren die Wärme oft nur etwas schneller. Für welches Produkt man sich letztlich entscheide, sei darum eine individuelle Frage, sagt Messerli. 


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