Auf einen Blick
- Duschen mit Kontaktlinsen kann gefährlich sein
- Eine junge Amerikanerin fing sich so Bakterien im Auge über das Wasser ein
- Sie erblindete vorübergehend – eine Operation brachte ihr Augenlicht zurück
Die US-Amerikanerin Rachel Prochnow führte ein ganz normales Leben. Sie trug seit ihrer Kindheit Kontaktlinsen und war immer eine gewissenhafte Trägerin, wie die Influencerin auf ihrem Instagram-Kanal erzählt.
Vor einem Jahr änderte sich das Leben der fröhlichen Frau jedoch schlagartig: Nach einer Dusche verspürte sie plötzlich «höllische Schmerzen» im rechten Auge. «Es war der schlimmste Schmerz, den ich jemals erlebt habe», erklärt sie gegenüber ihren Followern.
Grund waren winzige Parasiten, die sich im Wasser befanden: Akanthamöben fressen sich durch die Hornhaut und zerstören nach und nach das Auge, und es kommt zu einer Infektion, die Acanthamoeba-Keratitis genannt wird. Obwohl die Amerikanerin nur zwei Tage nach den ersten Symptomen ihren Augenarzt aufsuchte, erblindete sie zeitweise.
82 Arztbesuche
«Kein Augenarzt hat mich jemals davor gewarnt, mit den Linsen zu duschen, schwimmen oder in den Whirlpool zu gehen», sagt die junge Mutter.
Prochnow hat eine medizinische Odyssee hinter sich. Insgesamt 82 Arztbesuche liess sie über sich ergehen. Um die Parasiten abzutöten, musste sie sich stündlich starke Augentropfen verabreichen. Wirklich Abhilfe schafft aber nur eine Operation: Diese ist im Sommer 2024 erfolgt.
Über das Ergebnis hält die Influencerin ihre Community auf dem Laufenden: Der Eingriff sei so weit gut verlaufen. Sie musste erst noch einen Verband tragen, doch nachdem die Wunde abgeheilt war, sollte die Amerikanerin wieder sehen können.
Kontaktlinsenbehälter bergen Infektionsrisiko
Eine Acanthamoeba-Keratitis kann auch in der Schweiz vorkommen. Durch eine kleine Verletzung können die Erreger dieser Entzündung in die Hornhaut eindringen.
Das Risiko einer Infektion ist zwar eher gering, aber für Kontaktlinsenträger deutlich erhöht. Deshalb sollten Linsenträger nie mit Kontaktlinsen duschen oder schwimmen, wie das Lux Augenzentrum in Opfikon ZH beispielsweise auf seiner Website erklärt.
Ein weiterer Infektionsherd: verschmutzte Kontaktlinsenbehälter. Um das Infektionsrisiko zu reduzieren, empfehlen Augenärzte gründliche Hygiene und die Reinigung mit Wasserstoff-Peroxid-Lösung vor jedem Gebrauch. Kontaktlinsen sollten zudem besser mit Kochsalzlösung als mit normalem Leitungswasser abgespült werden.