Auch das Gemüt kann man trainieren
Starke Seele in schweren Zeiten

Wer – so heisst das Fachwort – resilient ist, kommt besser durch schwere Zeiten. Diese Resilienz ist lernbar. Unsere fünf Tipps sind ein Anfang.
Publiziert: 10.12.2020 um 10:00 Uhr
|
Aktualisiert: 01.04.2021 um 14:51 Uhr
1/4
Fünf Tipps für mehr Resilienz. 1: dem Grübeln und den negativen Gedanken mit Meditation entgegenwirken.
Foto: Getty Images/Westend61
Silvia Tschui

Warum gibt es Menschen, die nach einer schrecklichen Kindheit ein völlig normales Leben führen, während andere komplett abstürzen? Das Geheimnis heisst Resilienz – die Fähigkeit, sich in den schlimmsten Zeiten etwas Optimismus zu bewahren und in einem Ozean von miesen Erfahrungen einen Tropfen Gutes zu sehen. In Zeiten einer Pandemie und wirtschaftlicher Unsicherheit könnten wir alle etwas von dieser Resilienz gebrauchen.

Fünf Tipps zur Stärkung des Gemüts

Die gute Nachricht: Man kann Resilienz trainieren. Gemäss Experten geht das unter anderem mit diesen fünf Tipps:

1. Grübeln und negativen Gedanken mit Meditation entgegenwirken – es gibt diverse Achtsamkeitsübungen und geführte Meditationen gratis auf Youtube.

2. Dinge akzeptieren, wie sie sind, Veränderungen als Teil des Lebens sehen, statt sie zu bekämpfen. Zur Akzeptanz gehört auch, sich einzugestehen, dass man nicht für alles eine Lösung hat, manchmal nichts tun kann – und sich selbst gegenüber zugeben kann: Ich brauche jetzt Hilfe, und ich hole mir diese nun von einer Fachperson. Ärgert man sich über eine nicht änderbare aktuelle Situation (mühsamer Chef oder Chefin, doofe Arbeitsgschpänli, ätzendes Homeoffice, sich altersmässig abzeichnendes Doppelkinn …), kann es sich auch lohnen, sich die Situation noch viel, viel schlimmer auszumalen, als sie ist – und schon gehts einem ein bisschen besser.

3. Sich auf Lösungen statt auf Probleme konzentrieren und so negative Gedankenspiralen zu durchbrechen versuchen.

4. Sich aktiv um Freundschaften und Beziehungen kümmern – wer ein gutes soziales Netz hat, wird bei akuten Krisen eher aufgefangen. Konkret heisst das: Heute noch einen alten Freund, eine alte Freundin oder Familienmitglieder anrufen. Nicht morgen, heute. Täglich oder mindestens wöchentlich Zeit einplanen, um sich aktiv um sein Beziehungsnetz zu kümmern.

5. Humor und positive Emotionen bewahren – jedes Lachen unterbricht Stressreaktionen des Körpers und des Hirns. Ein «Glückstagebuch» führen, es kann auch einfach ein Notizbuch sein, in das man sich abends notiert, was an diesem Tag die besten und schönsten Momente waren. Dies gibt unserem Hirn positives Feedback und wirkt sich langfristig günstig auf die Psyche aus.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?