Ob Ferien, Hochzeit oder ein neuer Fernseher: Es gibt oft einen Grund zu sparen. Doch im Alltag verliert man schnell den Überblick über die eigenen Finanzen. Abhilfe schafft eine einfache Regel.
Die 50/30/20-Regel ist eine simple Strategie, um die eigenen Finanzen im Griff zu behalten. Sie geht zurück auf die amerikanische Senatorin Elizabeth Warren (75) und ihre Tochter Amelia Warren Tyagi (52). Das Gespann beschreibt die Regel in ihrem gemeinsamen Buch: «All Your Worth: The Ultimate Lifetime Money Plan» (zu Deutsch: Dein ganzer Wert – Der ultimative Geldplan für das ganze Leben).
Der erste Schritt ist es, das monatliche Einkommen zu ermitteln. Um es anschaulicher zu gestalten, nehmen wir als Beispiel die fiktive Person Noah hinzu, der Elektriker ist. Gemäss jobs.ch verdient der 30-Jährige in der Schweiz als solcher durchschnittlich 65'580 Franken pro Jahr, also 5'465 Franken im Monat. Mit Abzügen bleiben gut 4'900 Franken.
Bei der 50/30/20-Regel wird dieses Einkommen nun auf drei Kategorien aufgeteilt: Notwendiges, Wünsche und Ersparnisse.
50 Prozent für Notwendiges
Noah muss die Hälfte seines monatlichen Einkommens für Lebenshaltungskosten verwenden können. Konkret stehen ihm für Miete oder Hypothekarzahlungen, Stromrechnung, Lebensmittel, Transportkosten, Versicherung und notwendige medizinische Ausgaben monatlich 2450 Franken zur Verfügung.
Um herauszufinden, wie viel Franken 30 Prozent deines Einkommens ausmachen, genügt eine einfache Rechnung: dein Einkommen multipliziert mit 0.3.
Im Fall von Noah: 4900 x 0.3 = 1470
30 Prozent von 4900 Franken sind also 1470 Franken.
Für 20 Prozent multiplizierst du dein Einkommen mit 0.2, für 10 Prozent mit 0.1 und so weiter.
Um herauszufinden, wie viel Franken 30 Prozent deines Einkommens ausmachen, genügt eine einfache Rechnung: dein Einkommen multipliziert mit 0.3.
Im Fall von Noah: 4900 x 0.3 = 1470
30 Prozent von 4900 Franken sind also 1470 Franken.
Für 20 Prozent multiplizierst du dein Einkommen mit 0.2, für 10 Prozent mit 0.1 und so weiter.
In diese Kategorie fallen alle Ausgaben, die notwendig sind, damit Noah sein tägliches Leben führen kann. Wichtig ist, dass er die Ausgaben mit einer App oder einem Haushaltsbuch auch im Auge behält und sie nicht mehr als 50 Prozent seines Einkommens ausmachen.
30 Prozent für Wünsche
Etwas weniger als ein Drittel des Einkommens ist für Wünsche reserviert: Ausgaben, die Noah das Leben angenehmer gestalten, aber nicht unbedingt notwendig sind. Das kann ein Kino- oder Theaterbesuch sein, ein neues Sportgerät oder ein feines Essen auswärts. Noah hat hierfür monatlich 1470 Franken zur Verfügung.
Wichtig ist, dass man in diesem Punkt klar unterscheidet, was ein Wunsch und was notwendig ist. Sonst kann es passieren, dass man unbewusst zu viel Geld für Wünsche ausgibt. Mit den festgelegten 30 Prozent kann Noah sich etwas gönnen, ohne sein Sparziel zu gefährden.
20 Prozent für Ersparnisse und Schuldenabbau
Wenn die notwendigen Ausgaben gedeckt und die Wünsche erfüllt sind, sollten 20 Prozent des Einkommens übrigbleiben – bei Noah sind das 980 Franken. Diesen Betrag kann er nun getrost für den Schuldenabbau verwenden oder auf sein Sparkonto einzahlen.
Das Geld kann aber auch in andere Finanzinstrumente wie die Altersvorsorge oder Anlagen in Aktien und Fonds fliessen.
Die alternative 50/20/20/10-Methode
Apropos Investitionen: In Finanzblogs und -portalen kursiert auch eine Anpassung der beliebten Budgetierungsmethode. Die Finanzblogger empfehlen, der 50/20/20/10-Regel zu folgen. So auch die Amerikanerin Libby Brooks in ihrem Erfahrungsbericht auf «Business Insider».
Sie sagt, dass sie stets einen moderaten Lebensstil hatte und deshalb selten die ganzen 30 Prozent für Wünsche benötigte. Zudem wollte sie ihre Studentenschulden bis zum 30. Lebensjahr abbezahlt haben. Also begann Libby, 50 Prozent für Notwendiges, 20 Prozent für Wünsche, 20 Prozent für Ersparnisse und Schulden einzuteilen und die restlichen 10 Prozent in Aktien und Fonds zu investieren.
Auf diese Weise konnte sie einerseits ihre Schulden abbezahlen und andererseits für ihre langfristige Absicherung sorgen. Schliesslich, so schreibt Libby, habe sie durch die konsequente Anwendung dieser Methode auch finanzielle Stabilität erreicht.