Wie finde ich die passenden Sorten?
Zuerst müsse man herausfinden, wie viele Sonnenstunden der Balkon von Ende April bis Ende August an sonnigen Tagen bekomme, sagt Gudrun Ongania (43), Expertin für urbanen Gartenbau. «Das dient als Ausgangslage, um die passenden Gemüse- und Kräutersorten fürs Anpflanzen zu wählen.»
- Sonniger Balkon 6 bis 8 Stunden Sonne pro Tag. Ideal für Gemüse wie Tomaten, Peperoni, Zucchetti, Broccoli, Auberginen, Kürbis und Gurken sowie für Kräuter wie Thymian, Oregano und Salbei.
- Halbschattiger Balkon 4 bis 6 Stunden Sonne pro Tag. Ideal für Blattgemüse wie Salat, Spinat, Mangold, Rüebli, Kohlrabi, Randen, Radiesli und Krautstiel sowie für Kräuter wie Minze, Peterli, Schnittlauch und Basilikum.
- Schattiger Balkon Weniger als 4 Stunden Sonne pro Tag. Bedingungen, unter denen höchstens Waldbeeren wachsen können.
Wie spare ich Platz?
Tomaten oder Gurken wachsen in die Höhe und haben lange Wurzeln. Deshalb müssen sie in grossen Töpfen gepflanzt werden, die ein Fassungsvermögen von 25 bis 50 Liter Erde haben. Da sie nicht stark in die Breite wachsen, kann man neben Tomaten oder Gurken im selben Topf Kräuter setzen. Das sei platzsparend und habe noch einen weiteren Vorteil, sagt Ongania. «Die Kräuter halten mit ihrem starken Geruch Schädlinge fern und schützen so das Gemüse.» Diese Kombinationen eignen sich am besten: Basilikum und Tomate, Gurke und Dill, Rüebli und Zwiebeln. «Tomaten mögen es in der Nähe der Hauswand», fügt Ongania an. «Dort profitieren sie von der Wärme, die abgestrahlt wird.»
Wann soll ich die Pflanzen setzen?
«Im Mai ist der optimale Zeitpunkt, um mit der Bepflanzung des Balkons zu beginnen», sagt die Expertin. Da Tomaten, Gurken oder Peperoni Kälte nur schlecht vertragen, sollte man die Eisheiligen Mitte Mai abwarten, bevor man sie pflanzt. Denn tiefe Temperaturen unter sieben Grad können Frostschäden verursachen, wodurch das Gemüse nur sehr langsam wächst und im schlimmsten Fall abstirbt.
Gudrun Ongania (43) war in der Unternehmensberatung tätig, bevor sie das Gärtnern zu ihrem Beruf gemacht hat. Im Jahr 2012 hat sie «VEG and the City» gegründet, mit dem Ziel, Städte zu begrünen. Seither bietet sie zusammen mit ihrem Team Kurse für Urban-Gardening-Anfänger an und hilft unter anderem bei der Bepflanzung von Gärten und Balkonen. Sie lebt mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern in Feusisberg SZ.
Gudrun Ongania (43) war in der Unternehmensberatung tätig, bevor sie das Gärtnern zu ihrem Beruf gemacht hat. Im Jahr 2012 hat sie «VEG and the City» gegründet, mit dem Ziel, Städte zu begrünen. Seither bietet sie zusammen mit ihrem Team Kurse für Urban-Gardening-Anfänger an und hilft unter anderem bei der Bepflanzung von Gärten und Balkonen. Sie lebt mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern in Feusisberg SZ.
Welche Erde soll ich verwenden?
Universalerde mit mittlerem Nährstoffgehalt, die biologisch und torffrei ist, eigne sich für alle Pflanzen auf dem Balkon, sagt Ongania. Darin gedeihen sowohl Tomaten, die viel Nährstoffe brauchen, als auch Salate, die weniger Nährstoffe benötigen. Damit Tomaten, Peperoni oder Gurken gut wachsen, empfiehlt die Expertin, einmal im Monat einen Flüssigdünger hinzuzufügen.
Wie oft muss ich giessen?
«Je kleiner der Topf ist, umso öfter muss man giessen», sagt Ongania. Pflanzen mit wenigen Wurzeln können nicht viel Feuchtigkeit auf einmal aufnehmen. Wichtig ist, dass man zuerst wenig Wasser in den Topf giesst, dann eine halbe Minute wartet und nochmals langsam giesst. Angefeuchtete Erde kann besser Wasser aufnehmen. Im Hochsommer sollte man Gemüse und Kräuter in Töpfen morgens und abends giessen. Im Frühling sei es ausreichend, nur einmal pro Tag Wasser zu geben, sagt die Expertin. «Am besten morgens, weil die Pflanzen dann den Stoffwechsel hochfahren und dadurch mehr Feuchtigkeit aufsaugen.»
Wie pflücke ich die Pflanzen?
Reifes Gemüse löse sich praktisch von alleine vom Stiel, sagt Ongania. «Man muss es bloss anfassen und leicht ziehen.» Bei Kräutern wie Rosmarin oder Thymian zupft man die einzelnen Blättchen vom Stil. Beim Basilikum sei es hingegen fatal, wenn man das tue. «Kahle Stängel bilden keine neuen Zweige», sagt die Expertin. Deshalb sollte man die Spitzen eines Triebes über einer Blattverzweigung abschneiden, damit der Basilikumstrauch weiter wächst und buschig wird.
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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