Es herrscht reges Kommen und Gehen auf der Lägern. Zu Fuss oder mit dem Bike sind am Freitag schon viele Ausflügler beim Restaurant Hochwacht auf 850 m.ü.M. anzutreffen. Trotz der Coronakrise haben die neuen Pächter Irene Bolliger (42) und Urs Fankhauser (55) die Wiedereröffnung planmässig durchgezogen. Das Restaurant blieb während mehreren Jahren zu und wurde umgebaut.
«Bis auf Weiteres bieten wir Take-away an und lassen die Terrasse und das Restaurant geschlossen. Ob wir ab nächster Woche, wie vom Bundesrat erlaubt, auf der Terrasse Tische aufstellen, wollen wir erst nach den ersten Erfahrungen am Wochenende entscheiden», erklärt Wirtin Irene Bolliger, die am Grill steht und die Gäste, die mit Abstand in der Warteschlange stehen, mit Würsten und Cervelat versorgt.
Mit Bändern abgesteckt ist der «Parcours», der zum Fenster des Lokals führt. Dort werden die Bestellungen entgegengenommen, Getränke und selbstgemachte Kuchen gereicht und kassiert, bevor es weitergeht zum Grill oder dem Ausgang.
Das Warten hat ein Ende
Wer den knapp einstündigen Fussweg vom Parkplatz Regensberg durch den Wald in Angriff nimmt oder mit dem Velo zum Ausflugslokal hochfährt, den stören die momentanen Einschränkungen aber nicht. Nach der rund vierjährigen Schliessung während der Umbauphase, sind Wanderer und Biker happy, dass sie auf der Lägern endlich wieder eine Möglichkeit zur Verpflegung haben.
Einer der glücklichen Gäste ist Katharina Lanz, die mit den drei Kindern Malik (7), Nevio (7) und Tim (4) von Boppelsen ZH mit dem Velo hochgefahren ist und die Kinder mit Würsten zum Zmittag belohnt: «Wir haben heute extra früher mit der Schule zu Hause angefangen, damit wir rechtzeitig losfahren und hier oben essen können.»
Wurst mit Abstand
In kleinen Gruppen und mit Abstand finden die hungrigen Gäste im Wald, auf der Wiese oder der Aussichtsplattform auch ohne die bestuhlte Terrasse genug Platz zum Verweilen und können sich stärken.
Nicht alle waren sicher, ob das Lokal wegen des Coronavirus tatsächlich geöffnet ist. Zahlreiche Ausflügler haben daher ihren Lunch im Rucksack dabei. Ruth Baumann aus Oberweningen ist ebenfalls mit dem Bike hochgefahren und wollte sich erst einmal überzeugen. «Ich werde aber demnächst mit einer Kollegin zum Essen wiederkommen. Das haben wir schon abgemacht», erzählt sie BLICK.
Verena und Toni Blum sind von Schleinikon ZH hochgewandert und geniessen das herrliche Frühlingswetter und die Weitsicht über den Zürichsee bis zu den Alpen. «Wir haben schon so lange auf diese Eröffnung gewartet und finden das Konzept toll», schwärmen sie.
Verschiebung war kein Thema
«Die Eröffnung ist ein Meilenstein» freut sich auch die Besitzerin der Liegenschaft Hochwacht, Sybille Hauser. Noch sind nicht alle Umbauarbeiten abgeschlossen und wegen des Coronavirus gab es noch einmal Verzögerungen. Einige Handwerker sind noch vor Ort am Arbeiten.
Eine Verschiebung der Eröffnung war aber kein Thema. «Vielleicht haben es die neuen Pächter sogar noch etwas leichter als andere Restaurants, weil sich auf der Hochwacht der Betrieb vor allem im Freien abspielt und die Abstände einfacher eingehalten werden können», vermutet Hauser.
Eine erste positive Bilanz am Eröffnungstag zieht auch Irene Bolliger, die noch immer eine Wurst nach der anderen den wartenden Gästen reicht. «Es läuft wie am Schnüerli!»