Ab auf die Wiesn
Der grosse Guide zum Oktoberfest 2024

Auf den Bänken tanzen, mit Tausenden Schlager grölen und Masskrüge stemmen: Das Oktoberfest in München ist das grösste Volksfest der Welt. Im grossen Wiesn-Guide beantwortet Blick die wichtigsten Fragen zur Mega-Gaudi.
Publiziert: 10.09.2024 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2024 um 09:43 Uhr
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Die Wiesn wird jedes Jahr auf dem grössten Festplatz in München, auf der Theresienwiese ausgetragen.
Foto: imago/Michael Westermann

Auf einen Blick

  • Alles über das Oktoberfest 2024

  • Das Festareal befindet sich auf der Theresienwiese

  • Wie verbringe ich die beste Zeit auf der Wiesn?

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer

Das Oktoberfest in München – die Einheimischen nennen es die «Wiesn» – ist das grösste und bekannteste Volksfest der Welt. Jedes Jahr pilgern etwa sechs Millionen Menschen nach München – und trinken statistisch je einen Liter Bier. Insgesamt werden etwa sechs Millionen Liter Bier ausgeschenkt. 

Warum heisst das Oktoberfest «Die Wiesn»?

Ganz einfach: Das Festareal befindet sich auf der Theresienwiese. Wiese = Wiesn.

Wann steigt die Party?

Anders als man vermuten könnte, findet das Oktoberfest nicht gänzlich im Oktober statt. In diesem Jahr steigt die Party vom 21. September bis am 6. Oktober. Der traditionelle Wiesn-Anstich ist am 21. September 2024 um 12 Uhr mittags. Am ersten Wiesnsamstag öffnen die Bierzelte auf dem Oktoberfest bereits um 9 Uhr, bis 12 Uhr wird aber nur das alkoholfreie Bier serviert. 

Die Bierzelte sind wochentags von 10 bis 23.30 Uhr geöffnet, am Wochenende von 9 bis 23.30 Uhr. Schankschluss ist immer um 22.30 Uhr, bis dahin spielt auch die Musik. Ausnahme: Die Käfer's Wiesn-Schänke und das Weinzelt haben bis 00.45 Uhr geöffnet. Die Schausteller haben meist bis 24 Uhr geöffnet.

Wie kommt man zur Wiesn?

Sinnvollste Anreise aus der Schweiz ist mit Bus und Bahn (nach einem Besuch auf dem Oktoberfest ist sowieso niemand mehr fahrtüchtig). Von Basel, Zürich, Winterthur, St. Gallen (und den Stationen dazwischen) fährt mehrmals täglich ein Direktzug nach München. Zudem verkehrt ein Intercity-Bus von Zürich HB direkt nach München. Zusätzlich gib es die Busverbindungen von Flixbus.

Vom Hauptbahnhof München gehts in etwa 2 Minuten mit den S-Bahnen 1 und 8 zur Haltestelle «Hackerbrücke» und den U-Bahnen 4 und 5 bis zu den Haltestellen «Theresienwiese oder Schwanthalerhöhe».

Wo schläft man?

Während der Wiesn platzt München aus allen Nähten. Dementsprechend voll und überteuert sind die Hotels. Sehr lange vorher reservieren ist ein Muss. Wer jetzt noch spontan etwas Preisgünstiges ergattern will, sollte in der Umgebung schauen. Beispielsweise ist Augsburg nur 30 Zugminuten von München entfernt.

Wie bezahlt man seine Mass Bier?

Auf der Wiesn zahlt man in Bar. Genug Euros mitnehmen, die Preise sind happig! Die Mass Bier kostet zwischen 13.60 und 15.30 Euro. Das ist für Zürich normal, in Bayern, wo Bier in den Beizen billiger ist als eine Cola, ist das Wucher. Tipp: Nur so viel Geld mitnehmen, wie man maximal ausgeben will. Im betrunkenen Zustand verliert man schnell die Übersicht!

Der Eintritt zum Oktoberfest ist kostenlos. Das gilt auch für die Festzelte. Allerdings kostet der historische Oktoberfestteil «Oide Wiesn» vier Euro Eintritt.

In welches Festzelt sollte man gehen?

Auf den Bänken tanzen, mit Tausenden Schlager grölen und Masskrüge stemmen: Das wahre Wiesnfeeling gibts nur in den Bierzelten. 14 grosse Zelte gibt es für jeweils mehrere Tausend Feierfreudige – jedes davon mit seinem eigenen Charme. Das Grösste ist das Hofbräu-Festzelt mit mehr als 10'000 Plätzen im Innen- und Aussenbereich. Eine Besonderheit ist die Augustiner-Festhalle: Hier wird das Bier noch aus Holzfässern ausgeschenkt.

Tipp: Wer (deutsche) Promis sehen will, sollte sich vor der «Käfer Wiesn-Schänke» in Stellung bringen. 


Wie bekommt man einen Platz im Zelt?

Die Wahl des Zeltes ist das Eine, einen Platz zu finden das Andere: Regelmässig werden die Zelte wegen Überfüllung geschlossen. Einen Tisch (ab 10 Personen) zu reservieren, ist eine Möglichkeit – etwa 10 Monate vorher. Wer spontan vorbeigeht, kann nur auf sein Glück hoffen – oder sehr lange anstehen (spätestens am Nachmittag, wenn man abends ins Zelt will). Wer erst mal drinnen ist, sollte seinen Platz nicht wieder verlassen, denn wer rausgeht, kommt nicht wieder rein.

Tipp: Gute Chancen auf einen Platz hat man übrigens unter der Woche mittags.

Was soll man auf der Wiesn anziehen?

Mittlerweile hat es sich eingebürgert, dass auch «Zugereiste» ein Dirndl oder Lederhosen tragen. Bloss nicht! Darüber können die Münchner nur lachen (insbesondere über die Billigtrachten, die auch in der Schweiz in den Discountern angeboten werden). Man stelle sich nur eine asiatische Reisegruppe an der St. Galler Olma vor – in Appenzeller Tracht.

Wer es dennoch nicht lassen kann: Münchnerinnen warnen vor Dirndl, die bis zu den Knöcheln reichen. Beim Tanzen auf den Bänken ist das hinderlich und teilweise auch gefährlich. Als Daumenregel gilt: Zwischen Boden und Dirndl sollte immer noch eine Mass passen.

Nicht vergessen: Bequeme und feste Schuhe verringern beim stundenlangen Warten, im Bierzeltgedränge und auf den Achterbahnen unangenehme Schmerzen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Wiesn-Besuch?

Die Wochenenden sind sehr, sehr voll – nichts für Menschen mit Platzangst. Wer kann, sollte unter der Woche tagsüber gehen: weniger Menschen, noch Platz in den Zelten und dennoch eine schöne Stimmung.

Was sind die traditionellen Highlights des Oktoberfests?

Das Oktoberfest 2024 beginnt am Samstag, dem 21. September, mit dem traditionellen «Einzug der Wiesn-Wirte». In blumengeschmückten Kutschen ziehen die Wirte der Festzelte auf das Gelände der Theresienwiese, zudem präsentieren sich die Münchner Brauereien mit prachtvollen Pferdegespannen. Um 12 Uhr heisst es dann «O’zapft is»: Der Oberbürgermeister sticht im Schottenhammel-Festzelt das erste Bierfass an. Die Wiesn ist eröffnet.

Am ersten Sonntag des Oktoberfests findet immer der grosse Trachten- und Schützenumzug von der Münchner Innenstadt zur Theresienwiese statt. Der traditionelle Umzug findet seit 1950 immer am ersten Wiesn-Sonntag statt.

Die Wiesn endet mit dem Böllerschiessen am letzten Tag um 12 Uhr an der Statue der Bavaria.

Welche typischen Gerichte sollte man probieren?

Gebratene Schweinshaxen und halbe Poulet sind die Klassiker. Wers lieber mediterran mag: Traditionell gibt es auf bayerischen Volksfesten den Steckerlfisch, eine an einem Stab grillierte Makrele. Probieren sollte man auch Obatzda, eine Camembertcreme mit Zwiebeln und Paprikapulver, die traditionellerweise mit Brezeln gegessen wird. Natürlich gibts auch die berühmten Weisswürste. Aber Achtung: Echte Bayern essen diese nur bis 12 Uhr mittags.

Wo gibts weitere Informationen?

Auf Webseiten München.de und Oktoberfest.de gibt es weitere Informationen. Praktisch ist zudem die Wiesn-App. 




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