Ab dem 21. September heisst es wieder «O‘zapft is»: Dann werden Millionen Besucher auf dem Oktoberfest in der deutschen Grossstadt München gemeinsam feiern, trinken und eine gute Zeit haben.
In diesem Jahr macht die angespannte Sicherheitslage den Veranstaltern allerdings Sorgen. Anfang September war ein junger Mann (†18) mit einem Gewehr durch München gelaufen und lieferte sich einen Schusswechsel mit der Polizei. Er hatte es allem Anschein nach auf das israelische Generalkonsulat abgesehen. Kurz zuvor hatte ein mutmasslich islamistisch motivierter Anschlag auf dem Stadtfest in Solingen die Republik in Angst und Schrecken versetzt. Drei Menschen starben.
Wie will man beim grössten Volksfest der Welt nun also die Sicherheit der Gäste garantieren? Die Wiesn-Party ist auch bei Schweizerinnen und Schweizern beliebt. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zum Sicherheitskonzept.
Wurden die Sicherheitsmassnahmen in diesem Jahr verschärft?
Ja! Das Sicherheitskonzept wurde nach den schlimmen Geschehnissen der vergangenen Wochen angepasst. Es gelten verschärfte Regeln. Für die Besucher ändern sich dadurch einige Dinge, wie «Bild» schreibt.
Das Festgelände ist umzäunt, die Kontrollen an den Eingängen führt ein Sicherheitsdienst durch, der von der Polizei unterstützt wird. Erstmals kommen beim Einlass Hand-Metalldetektoren zum Einsatz. Sie sollen Stichwaffen oder andere gefährliche Gegenstände erkennen. Denn: Auf dem Festgelände gilt ein strenges Messer- und Glasflaschenverbot. Auch Gas-Sprühdosen mit schädlichem Inhalt, ätzende oder färbende Substanzen und Gegenstände, die als Waffen verwendet werden können, sind tabu.
Wer durch den Metalldetektor-Test durch muss, werde stichprobenartig und verdachtsabhängig entschieden, so Festleiter Clemens Baumgärtner. «Wir werden sicherlich auch einzelne Abtastungen sehen», sagt er und kündigt mehr Ordner an.
Mehr zum Oktoberfest
Mehr als 50 Kameras überwachen die Theresienwiese, wo das Oktoberfest alljährlich stattfindet. Poller und Betonkübel versperren die Zufahrten, so sollen Szenen wie im Dezember 2016 auf dem Berliner Breitscheidplatz verhindert werden, als der Islamist Anis Amri mit einem Sattelschlepper in einen Weihnachtsmarkt fuhr.
Per Lautsprecheranlage kann das gesamte Festgelände im Ernstfall gewarnt werden. Ferner gilt ein Flugverbot in einem Radius von 5,5 Kilometern über der Theresienwiese.
Kommt es zu längeren Wartezeiten an den Eingängen?
Ja! Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bittet um Verständnis. Es könne «zu längeren Wartezeiten an den Einlasspunkten» kommen. «Aber Sicherheit geht nun einmal vor», betont er.
Wer hilft bei einem Notfall?
Im Servicezentrum unterhalb der Bronzestatue der bayerischen Schutzpatronin Bavaria befindet sich die sogenannte Wiesnwache. Dort können sich von Notfällen Betroffene melden. Alternativ kann über die Telefonnummer 110 auch der Polizeinotruf erreicht werden. Unter 112 geht die Notrufleitzentrale der Münchener Berufsfeuerwehr ran.
Seit 2003 gibt es auf dem Oktoberfest zudem einen Safe Space für Mädchen und Frauen, die sich in einer Notlage befinden, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlen. Der Safe Space befindet sich im Servicezentrum hinter dem Schottenhamelzelt beim Eingang «Erste Hilfe», ganz in der Nähe der Wiesnwache. Er ist täglich von 18 bis 1 und am Wochenende zusätzlich ab 15 Uhr geöffnet und telefonisch unter +4989 890 57 45 188 erreichbar. Mit der App «SafeNow» kann das Sicherheitspersonal zudem mit einem einzigen Klick alarmiert werden.