Heute beginnt der Vorverkauf für Tickets der wohl grössten Comic-Ausstellung, die die Schweiz je gesehen hat. Die Messehalle 1.2 in Basel wird vom 23. März bis Ende August 2024 von Helden des Marvel-Universums bevölkert. Und die haben es in sich. Marvel-Filme über die Avengers, über Thor, Spiderman oder die Black Widow spielen regelmässig hunderte Millionen Dollar an den Kinokassen ein. 68 Kinofilme und 21 TV-Shows entstammen dem Comic-Universum bis jetzt.
An der Ausstellung erwarten Fans Originalzeichnungen, Film-Requisiten, Kostüme und vieles mehr – näher kommt man Spiderman und seinen Kumpels wohl nie. Aus Vorfreude hier eine kleine Auswahl, dessen, was uns erwartet – nämlich die zehn (subjektiv) besten Marvel-Figuren aller Zeiten, in aufsteigender Reihenfolge. Und: Ja, es sind vor allem Männer – im von Muskelprotzen überbevölkerten Marvel-Universum ein paar coole Frauen zu finden, war gar nicht so einfach. Aber es gibt sie.
Hulk
Er ist grün. Zumindest, wenn er hässig wird. Und er ist überirdisch stark – wenn er hässig ist. Wie kommt das? Der eigenbrötlerische Atomphysiker Bruce Danner ist nach einem Unfall mit einer Atombombe so genetisch verändert, dass er sich bei emotionalen Unstimmigkeiten in den Hulk verändert und dann grundsätzlich alles Mal kurz und kleinschlägt. Natürlich ruft dies das Militär sowie so einige Superschurken auf den Plan, die den Kraftprotz für sich als Waffe kontrollieren und nutzen wollen. Klingt irrsinnig, funktioniert aber an der Comic-Buchladen- und Kinokasse wunderbar.
Venom
Ein Grosserfolg an der Kinokasse war die «Alien»-Trilogie. Kein Wunder will Marvel ein Stück von dem Kuchen – und erfindet deshalb einen unbefleckten Journalisten, Eddie Brook, gespielt von Tom Hardy (46), der Opfer eines parasitären Aliens wird und fortan eine Art Doppelidentität mit sehr vielen Zähnen, schwarzglitschiger Haut und einer langen Zunge führt. Ursprünglich ein Erzfeind Spidermans, der die Erde auf eine Invasion seiner glitschigen Kumpls vorbereiten will, mutiert der Fan-Liebling über diverse Comics und Filme schliesslich zu einer Art Antihelden.
Thor
Aus welcher Mythologie eine Gottheit oder ein Monster stammt, ist den Marvel-Machern völlig egal. Ob die Elektra aus der griechischen Sage verwurstet wird, oder der Werwolfmythos – Marvel ist alles recht. So auch die nordischen Mythen um den hammerwerfenden Kriegsgott Thor. Der wird bei Marvel zum Gründungsmitglied der lukrativen «Avengers» – eine Gruppe von Superhelden, die nur geschaffen wurde, um Fans einzelner, etablierter Figuren den Einstieg zu anderen Figuren zu erleichtern.
Wolverine
Während frühe Charaktere noch einen Grund brauchten, um Superkräfte zu entwickeln, etwa einen Spinnenbiss oder einen Atomunfall, spart sich Marvel bei späteren Charakteren die umständliche Herleitung, sondern setzt ganz einfach auf Mutanten. So auch bei Wolverine, der über ausfahrbare Klauen, übermenschliche Kräfte und schnellere Körperheilungskräfte als Normalbürger verfügt. Einem grösseren Publikum wurde die Figur, die 1974 zum ersten Mal in Erscheinung trat, durch die X-Men-Filmreihe ab dem Jahr 2000 bekannt. In insgesamt neun Filmen hat ihn Schauspieler Hugh Jackman (55) nun mit angedeutet zu Wolfsöhrchen gezwirbeltem Haar porträtiert, alle spielten sie um die 300 Millionen Dollar an den Kinokassen ein.
Black Widow
Der Kalte Krieg und der McCarthyismus (Hatz auf vermeintliche Kommunisten) der 1950er-Jahre hinterlässt bis heute Spuren in der US-Kultur. Unter anderem in der Figur der Black Widow, der Schwarzen Witwe. Ursprünglich eine russische Spionin, trat die zunächst zwielichtige Figur als Gegnerin von Iron Man in Erscheinung, bis sie die sowjetische Gehirnwäsche abschütteln konnte, um dann an der Seite der Avengers natürlich sofort für die amerikanische Sache zu kämpfen.. Ein Film über die Figur mit Scarlett Johansson (39) in der Hauptrolle, spielte 2021 fast 400 Millionen Dollar an der Kinokasse ein.
Iron Man
Wie so manchen Superhelden nützt es auch Iron Man Tony Stark, in ein Milliardenvermögen hineingeboren zu sein. Noch besser: Stark ist der Spross eines Unternehmers, der für die Rüstungsindustrie arbeitet. Da kann man sich seinen Superhelden-Anzug natürlich gleich selbst basteln lassen. Seit 2008 ist Robert Downey Jr. (58) in diversen Filmen als Iron Man zu sehen, der unter anderem in Afghanistan kämpft.
Jessica Jones
Sie schlägt hart zu und trinkt noch härter: Privatdetektivin Jessica Jones hat nicht nur eiserne Muskeln und rabenschwarzes Haar, sondern auch eine eiserne Leber und ein rabenschwarzes Herz. Ein Unfall mit Chemikalien und darauffolgendem Koma verleiht ihr Superkräfte, die sie zunächst als Superheldin einsetzt. Bis sie an den fiesen Psychopathen Killgrave mit der Fähigkeit, Gedanken zu kontrollieren, gerät, der sie monatelang missbraucht. Danach hängt sie traumatisiert das Superheldendasein an den Nagel und eröffnet eine Privatdetektei, in der sie meist ihre Traumata in Whisky on the rocks ersäuft. In der Netflix-Serie gespielt von Krysten Ritter (41) ist sie wohl die coolste, deprimierteste und gleichzeitig schönste Superheldin aller Zeiten.
Dr. Strange
Weder der Biss eines atomaren Frosches oder Krokodils oder Regenwurms, noch ein Chemieunfall verleiht Doctor Strange seine Kräfte, stattdessen ist er – untypischerweise – einfach ein Magier. Dafür einer, der für sein Studio Geld herzaubert: Seit 1963 gibt es ihn in den Comics, seit 2016 ist er eine Cashcow. Dann entschied Benedict Cumberbatch (47) sich dafür, den Magier zu verkörpern. Und auch wenn Kritiker den zweiten Film hassten, so spielte er doch rund eine halbe Milliarde Dollar an den Kinokassen ein.
Deadpool
Es gibt Deadpool erst seit 1990 in den Comics und er ist erst seit 2016 ein kulturelles Phänomen. Aber was für eins: Ryan Reynolds (47) als richtig fies – eigentlich wegen eines Unfalls geschmolzen – aussehender Superheld mit so unterirdisch strunzdummem Furzhumor, dass es schon wieder wirklich lustig ist, ist ein Superheld der anderen Art: Einer, der das Genre gehörig auf die Schippe nimmt, sich ständig mit Nebenbemerkungen direkt ans Publikum wendet. Die zwei selbstironischen Filme haben sofortigen Kultstatus erlangt, Fans warten ungeduldig auf den dritten Teil, der im Juli 2024 in die Kinos kommen soll.
Spider-Man
Wenn die Kult-Punk-Band The Ramones den Titelsong für die Animationsserie covert, weiss man schon 1995, dass man in den Top Ten des Superhelden-Universums angekommen ist. Spider-Man, also Peter Parker wurde von einer radioaktiven Spinne gebissen und verfügte danach über spinnengleiche Superkräfte. Und spätestens jetzt merkt man, aus welcher Zeit die frühen Marvel-Charaktere kommen: Aus den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren, als alles, wo Atom draufstand noch als das Nonplusultra galt. Seit 2002 wird der Spinnenmann von Tobey Maguire (48) verkörpert – und lässt die Kassen klingeln. Der grösste je verhandelte Streamingdienst geht auf sein Konto. Er bescherte Sony und Marvel satte drei Milliarden (!) Dollar.
Hier gehts zum Vorverkauf der Ausstellung «Marvel: Universe of Super Heroes», die am 23. März startet.