Vor rund 40 Jahren ereignete sich in Italien einer der dunkelsten Weinskandale der Geschichte. Mit Methanol - auch Methylalkohol genannt - gepanschte Rotweine führten zu über 20 Todesfällen und waren die Ursache für Symptome wie Sehstörungen oder Schwindel, wie der «Spiegel» berichtete. Über 100 italienische Abfüllbetriebe streckten ihre Rotweine mit Methylalkohol, weil sie für den Kauf der Flüssigkeit weniger bezahlen mussten als für die Herstellung von Wein.
Ein inhaftierter Panscher gab zu, Weine nach einer simplen Formel gestreckt zu haben: 80 Prozent Wasser, zehn Prozent Methylalkohol inklusive Farbstoff und nur zehn Prozent echter Rotwein. Nach den ersten Meldungen positiv getesteter Laboruntersuchungen aus Deutschland wurden italienische Billigweine massenhaft aus den Regalen von Weinhändlern entfernt, so auch in der Schweiz.
Nicht der einzige Weinskandal
Die unter dem Begriff «Methanol-Weinskandal» bekannte Panscherei reiht sich an eine Reihe weiterer italienische Weinskandale. Unvergessen bleiben der «Kunstwein-Skandal» der 60er Jahre oder auch «Brunello-Gate» aus 2008.
Heutzutage muss man sich beim Kauf italienischer Weine zum Glück keine Sorgen über deren Inhalt mehr machen. Zum einen haben die verschiedenen Weinskandale zu immer strengeren Kontrollen geführt, zum anderen schrecken hohe Haftstrafen mögliche Täter schon im Voraus ab.