Das Wichtigste zuerst: Beim Anstossen sollten sich die Arme nicht überkreuzen, da einem sonst scheinbar sieben Jahre schlechter Sex bevorstehen. Aberglaube oder nicht – ich habe Sie alle gewarnt!
Mit alkoholfreien Getränken wird, gemäss Knigge, nicht angestossen. Dennoch sollte niemand in der Runde ausgelassen werden, nur weil er keinen Alkohol trinkt (Knigge hat nicht immer recht).
Der Brauch des Anstossens stammt aus dem Mittelalter
Im Mittelalter kam es oft vor, dass jemandem vergiftet wurde, weswegen man die Gläser und Krüge jeweils so heftig aneinander stiess, dass der Inhalt vom einen Gefäss in das andere überschwappte. Mit dieser Geste signalisierte man seinem Gegenüber, dass er nichts zu befürchten hatte.
Glücklicherweise hat das Anstossen heutzutage eine andere Bedeutung. Es geht vor allem um Geselligkeit und die Freude an klirrenden Gläsern. Trotzdem gibt es einige wenige Verhaltensregeln zu beachten, wenn man denn unbeschadet über das gesellschaftliche Parkett tanzen möchte.
Das Glas richtig halten
Was eigentlich jeder weiss, oft aber trotzdem nicht eingehalten wird: Das Weinglas wird am Stiel gehalten. Wird das Glas am Kelch gehalten, hört sich nicht nur das Anstossen äusserst traurig an, das Glas ist dann auch voller Fingerabdrücke und der Wein erwärmt sich durch unsere Körperwärme unnötig schnell.
Obacht! Wer das Glas am Stiel hält, dabei aber den kleinen Finger abstehen lässt, lässt auch auf ein etwas gekünsteltes Stilbewusstsein schliessen. Zudem lässt eine falsche
Glashandhabung den Schluss zu, dass man auch Wichtigeres nicht im Griff hat.
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Wann und wie anstossen?
Der Akt des Anstossens gilt oftmals als offizielle Eröffnung des Dinners, weswegen dieser dem Gastgeber vorbehalten ist. Falls er aber beschäftigt ist, es vergessen hat oder die Regel schlichtweg nicht kennt, so darf laut Knigge «der älteste Herr am Tisch das Anstossen eröffnen». Geht man mit Freunden essen, ohne dass die einen oder die anderen spezifisch einladen, kann man aber getrost anstossen wie man möchte.
Effektiv «anstossen» muss man die Gläser dabei aber gar nicht unbedingt. Die einen können das klirrende Geräusch nicht oft genug hören, den anderen geht es auf die Nerven. Vor allem im geschäftlichen Umfeld und in grösseren Gruppen wird auf das Anstossen verzichtet und man prostet sich einfach zu. Grundsätzlich muss bei mehr als vier Personen am Tisch nicht mehr angestossen werden. Es reicht ein Zuprosten und in die Augen blicken.
Idealerweise hält man das Glas in einem Winkel von ungefähr 10 Grad und stösst es eher sanft mit dem Bauch an das Glas des Gegenübers. Stösst man mit dem oberen Rand des Glases an, besteht die Gefahr, dass das Glas kaputtgeht, da dies die filigranste Stelle des Glases ist.
Prost, Viva oder Salute?
Das Wort «Prost» stammt vom lateinischen «Prodesse» und bedeutet so viel wie «es möge nutzen». Bei «Gesundheit» und «Salute» bedeutet es tatsächlich dasselbe wie beim Niesen. Und mit dem in Graubünden beliebten «Viva» stösst man auf «das Leben» an. Zum Wohl!