Der Grand Prix du Vin Suisse ist sozusagen die grosse Show des Schweizer Weins. Die Gala zu Ehren der helvetischen Tropfen fand Ende Oktober im Kursaal Bern statt und zog die gesamte hiesige Weinprominenz an. Schon im Juli verkosteten die 132 Juroren in Sierre VS nicht weniger als 2325 Weine blind. Insgesamt wurden 300 Goldmedaillen sowie 418 silberne Auszeichnungen vergeben. Edelmetall erhält ein Wein, wenn er mit mindestens 89 von 100 Punkten bewertet wurde. Das Weinjahr 2021 war ein sehr schwieriges – Frost und Hagel zerstörten einen grossen Teil der Ernte. Das führt dazu, dass die besten Weine rar und zum Teil schon ausverkauft sind. Dafür sind sie aber von unglaublich guter Qualität.
78 Weine im grossen Finale
Die Juroren entschieden in Sierre nicht nur über Edelmetall, sondern bestimmten in 13 verschiedenen Wettbewerbskategorien je sechs goldene Finalweine, die dann Ende August von einer internationalen Jury erneut getestet und benotet wurden. Da je fünf Kategoriensieger aus den Westschweizer Weinbaugebieten Wallis und Waadt stammen, bildete sich stärker als in den Jahren zuvor ein regelrechter Wein-Röstigraben. Dass das Tessin in der Kategorie Merlot gewinnen würde, war abzusehen. Der Kanton Zürich hingegen überraschte dieses Jahr mit dem Sieg in der renommierten Kategorie Pinot Noir und liess die Walliser, den Kanton Neuenburg und vor allem die Bündner Herrschaft, immerhin bekannt als das «Burgund der Schweiz», hinter sich.
Weingut des Jahres 2022
Die Waadt überzeugte die Jury in den Bereichen «Chasselas», «Rosé und Federweisse», «Rote Assemblagen», «Gamaret, Garanoir ou Mara Purs» sowie «Süssweine». Die prestigeträchtigen Kategoriensiege «Andere sortenreine Weissweine», «Andere sortenreine Rotweine», «Weisse Assemblagen», «Gamay» und «Schaumweine» krallte sich das Wallis. Den begehrten Titel des Schweizer Weinguts des Jahres 2022 wurde heuer an das Winzerehepaar Sandra und Olivier Mounir aus Salgesch VS vergeben. Die Mounirs überzeugten die Jury mit innovativ und nachhaltig produzierten Weinen. Bereits vor 15 Jahren stellten sie auf biologische Produktion um, und ihr Weingut «Cave du Rhodan» verfügt heute dank eigener Photovoltaikanlage und Wärmerückgewinnung über eine autarke Energieversorgung. Sie experimentieren nicht nur mit der pilzwiderstandsfähigen Rebsorte Divico, sondern auch mit der in Südafrika gross gewordenen Sorte Pinotage. Ihr Syrah überzeugte die professionellen Verkoster als Siegerwein in der Kategorie bester sortenreiner Rotwein und war der insgesamt der beste Rotwein am diesjährigen Grand Prix.
Im breiten Weinsortiment von Coop finden sich etliche mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnete Schweizer Weine! Und selbstverständlich ganz viele weitere prämierte Weine aus der Schweiz und der grossen Weinwelt.
Ich habe in den letzten paar Wochen zahlreiche Schweizer Weine verkostet, die an diesem Wettbewerb teilnahmen. Stellvertretend möchte ich Ihnen vier Weine vorstellen, die in jeden Schweizer Weinkeller gehören.
Es ist halt doch alles Gold, was glänzt
Ein monumentaler, sehr eleganter Tropfen. Eigentlich noch viel zu jung, um ihn heute schon zu entkorken. Dennoch entwickelt der Wein in der Nase bereits ein vielschichtiges Bouquet mit Aromen von dunklen Beeren, reifen Pflaumen und mediterranen Gewürzen. Am Gaumen mit erstaunlicher Säure, mittelschwerem Körper, weichen Tanninen und einem unglaublich langen Abgang. Retronasal überzeugt der Wein mit schön eingebundenen Holznoten und einem kräuterwürzigen Finale. Passt wunderbar zu Saltimbocca alla Romana oder zu Polenta an Pilzragout.
Ein monumentaler, sehr eleganter Tropfen. Eigentlich noch viel zu jung, um ihn heute schon zu entkorken. Dennoch entwickelt der Wein in der Nase bereits ein vielschichtiges Bouquet mit Aromen von dunklen Beeren, reifen Pflaumen und mediterranen Gewürzen. Am Gaumen mit erstaunlicher Säure, mittelschwerem Körper, weichen Tanninen und einem unglaublich langen Abgang. Retronasal überzeugt der Wein mit schön eingebundenen Holznoten und einem kräuterwürzigen Finale. Passt wunderbar zu Saltimbocca alla Romana oder zu Polenta an Pilzragout.
Ein Chasselas, wie er im Buche steht. In der Nase mit zitrischem und floralem Auftakt. Feine Aromen von Orangenschale, weissem Pfirsich und Holunderblüten. Am Gaumen mit zurückhaltender Säure, grandiosem Trinkfluss und einem langen, salzigen Abgang. Von diesem Wein können Sie unmöglich nur ein Glas trinken. Idealerweise servieren Sie ihn zum Apéro oder zum Raclette, er macht aber auch zu Fischgerichten eine gute Figur.
Ein Chasselas, wie er im Buche steht. In der Nase mit zitrischem und floralem Auftakt. Feine Aromen von Orangenschale, weissem Pfirsich und Holunderblüten. Am Gaumen mit zurückhaltender Säure, grandiosem Trinkfluss und einem langen, salzigen Abgang. Von diesem Wein können Sie unmöglich nur ein Glas trinken. Idealerweise servieren Sie ihn zum Apéro oder zum Raclette, er macht aber auch zu Fischgerichten eine gute Figur.
Wer sagt denn, dass die Schweiz kein Schaumwein kann? Dieser traditionell nach der Méthode champenoise hergestellte Schäumer überzeugt auf der ganzen Linie. In der Nase sehr frisch mit feinen Zitrusnoten und Aromen von Apfelschale und frischem Brotteig. Am Gaumen mit knackiger Säure, einer feinen Perlage und einem langen, leicht mineralischen Abgang. Als Aperitif zu geräuchertem Lachs oder aber zur Käseplatte kann es dieser prickelnde Walliser locker mit deutlich teureren Exemplaren aus der Champagne aufnehmen.
Wer sagt denn, dass die Schweiz kein Schaumwein kann? Dieser traditionell nach der Méthode champenoise hergestellte Schäumer überzeugt auf der ganzen Linie. In der Nase sehr frisch mit feinen Zitrusnoten und Aromen von Apfelschale und frischem Brotteig. Am Gaumen mit knackiger Säure, einer feinen Perlage und einem langen, leicht mineralischen Abgang. Als Aperitif zu geräuchertem Lachs oder aber zur Käseplatte kann es dieser prickelnde Walliser locker mit deutlich teureren Exemplaren aus der Champagne aufnehmen.
Eigentlich verrückt, dass sich Sandra und Olivier Mounir vom Weingut Cave du Rhodan an diese schwierige, ursprünglich aus Südafrika stammende Rebsorte wagen. Das Ergebnis lässt aufhorchen, denn dieser biologisch produzierte und spontan vergorene Tropfen hat mich aus den Socken gehauen. In der Nase noch etwas zurückhalten, mit feinen Aromen roter und dunkler Beeren, einem Hauch Minze und Veilchen. Am Gaumen ist dieser junge Wein gleichzeitig dicht und elegant, mit feiner Tanninstruktur und einem richtig langen Abgang. Tischen Sie dazu ein nicht zu stark gewürztes Kalbskotelett oder Züri Gschnätzlets auf.
Eigentlich verrückt, dass sich Sandra und Olivier Mounir vom Weingut Cave du Rhodan an diese schwierige, ursprünglich aus Südafrika stammende Rebsorte wagen. Das Ergebnis lässt aufhorchen, denn dieser biologisch produzierte und spontan vergorene Tropfen hat mich aus den Socken gehauen. In der Nase noch etwas zurückhalten, mit feinen Aromen roter und dunkler Beeren, einem Hauch Minze und Veilchen. Am Gaumen ist dieser junge Wein gleichzeitig dicht und elegant, mit feiner Tanninstruktur und einem richtig langen Abgang. Tischen Sie dazu ein nicht zu stark gewürztes Kalbskotelett oder Züri Gschnätzlets auf.
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Chateau Gysi» von Mondovino.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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