Auf einen Blick
- Wein-Jahrgang 2024: Spätfrost, Hagel und Starkregen setzen Walliser Trauben zu
- Der Mindestzuckergehalt für AOC-Weine wird gesenkt, um finanzielle Verluste zu vermeiden
- Pinot noir und Gamay dürfen mit 2,7 Öchsle weniger zu AOC-Wein gekeltert werden
Der Wein-Jahrgang 2024 hat es in sich: Spätfrost, Hagel und Starkregen setzten den Trauben zu. Um das wirtschaftliche Risiko für die Rebbauern in Grenzen zu halten, handelt nun der grösste Weinbaukanton der Schweiz.
Die aktuellen Wetterbedingungen verursache eine Stagnation der Zuckereinlagerung in den Trauben, heisst es im Pressekommuniqué des Walliser Landwirtschaftsdepartements vom 7. Oktober.
Fäulnis in den Rebbergen
Die Niederschlagsmenge lag 80 bis 95 Prozent über dem langjährigen Mittel. Zum Vergleich: Der Weinkanton Wallis rechnet mit 600 Liter Regen pro Quadratmeter und 2000 Sonnenscheinstunden jährlich.
Wegen der feuchten Witterung sind Grau- und Essigfäule auf dem Vormarsch. Befallene Beeren und Traubenteile müssen während der Lese mühsam ausgesondert werden. Eine zeitraubende Arbeit, die höhere Erntekosten zur Folge hat. Darum sollte jetzt schnell geerntet werden.
Finanzielle Verluste abfedern
Doch vielleicht erreichen die Trauben dann den gesetzlichen Mindestzuckergehalt für AOC-Weine nicht. Ist das der Fall, können aus dem Lesegut nur noch Landweine produziert werden, die auf dem Markt zu einem wesentlich günstigeren Preis gehandelt werden. Den Produzenten drohen also nicht nur höhere Erntekosten, sondern auch finanzielle Einbussen bei der Vermarktung der Weine.
Darum wird für die weissen Rebsorten Amigne, Arvine, Completer, Marsanne blanche, Roussanne, Savagnin blanc (Traminer), Pinot gris und Sylvaner (Johannisberg) der erforderliche Mindestzuckergehalt von 85,6 auf 80,3 Grad Öchsle gesenkt. Auch Pinot noir und Gamay dürfen mit 2,7 Öchsle weniger gekeltert werden. Damit liegen die Mindestanforderungen gleichauf mit jenen für Blauburgunder aus der AOC Graubünden.