Facettenreiche Rebsorten
Spaniens Weinvielfalt

Die mächtigen Roten aus Rioja kennen wir alle. Doch es gibt noch viel mehr zu probieren!
Publiziert: 16.02.2023 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2023 um 10:11 Uhr
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Albariño spiegelt sein Terroir sehr gut wider.
Foto: Getty Images
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Isabelle Thürlemann-BriggerRedaktorin Wein

Schweizer Wein-Aficionados reissen sich um Flaschen aus Spanien. 2021 wurden insgesamt 29 Millionen Liter Wein aus Spanien in die Schweiz importiert.

Besonders beliebt sind bei uns die Rotweine von der iberischen Halbinsel. Es lohnt sich jedoch, den Blick etwas länger über das spanische Weinregal schweifen zu lassen. Die 17 Weinbauregionen Spaniens bringen auch knackige Weisse und leichtfüssige Rosés hervor.

Albariño: Meeresrauschen im Gaumen

In Galizien und im benachbarten Portugal ist Albariño weit verbreitet. Diese weisse Varietät ist bekannt dafür, dass sie ihr Terroir gut widerspiegelt. Dementsprechend vielfältig sind die daraus gewonnenen Weine – von sehr schlank bis ganz reiffruchtig. Charakteristisch sind Noten von Pfirsichen und Zitrusfrüchten. Oft schwingt im Gaumen eine mineralische Salzigkeit mit, die an die Nähe ihrer Anbaugebiete zum Atlantik erinnert und perfekt zu Fisch und Konsorten passt.

Verdejo: Auf der Überholspur

Die weisse Sorte wird vorwiegend in der Region Rueda, nordwestlich von Madrid angepflanzt. Dort erlebt sie einen regelrechten Boom. Ihre Anbaufläche hat sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht. Sie wird meistens ohne Holz vinifiziert und schmeckt kräuterwürzig frisch, mit einer dezenten Bitterkeit. Mit Sauvignon blanc hat sie eine gewisse Ähnlichkeit, nicht zuletzt wegen des hohen Säuregehalts. Verdejo erquickt am Apéro und macht sich als spritziger Begleiter zu leichten Speisen wie Ofengemüse oder griechischem Salat gut.

Mencía: Raffiniertes Nordlicht

Filigran und schlank hört man im Zusammenhang mit spanischen Rotweinen so gut wie nie. Das ändert sich mit dem steigenden Bekanntheitsgrad der Mencía-Traube. Die autochthone Rebsorte aus der Region Villafranca del Bierzo in Nordwestspanien wird für ihre blumige und beerenfruchtige Aromatik geschätzt. Typischerweise weist sie Nuancen von zerstossenem Stein und schwarzem Pfeffer auf, die ihr das gewisse Etwas verleihen.

Bobal: Der charmante Underdog

Gemäss der spanischen Weinbaustatistik liegt die Rebsorte flächenmässig an dritter Stelle. Trotzdem blieb sie lange unterschätzt. Das liegt an ihrer Vergangenheit als unbedeutender Verschnittpartner. In dieser Funktion hat sie Monastrell und Cabernet sauvignon zu mehr Farbe wie auch Säure verholfen. Heute fokussieren valencianische Erzeuger vermehrt auf hochwertige, sortenreine Bobal-Weine. Sie zeichnen sich durch Aromen von Schokolade und vollreifen roten Früchten aus. An Terrain gewinnen nebstdem Bobal-Rosés.

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