Österreich und die Schweiz teilen zumindest eine Gemeinsamkeit: In beiden Ländern dominiert eine bestimmte weisse Rebsorte die Gesamtfläche der Weinberge. Hierzulande nimmt Chasselas diesen Spitzenplatz ein, während in Österreich dem Grünen Veltliner diese Ehre zuteilwird.
In unserem östlichen Nachbarland wird Grüner Veltliner mittlerweile auf über 14'500 Hektar angepflanzt, was in etwa der gesamten Rebfläche der Schweiz entspricht. Die Weine sind dermassen beliebt, dass sie auch bei uns stark nachgefragt sind. So ist die Schweiz nach Deutschland bereits das zweitwichtigste Exportland für österreichischen Wein.
Grüner Veltliner ist ein Allrounder
Um ihr volles Potenzial zu entfalten, benötigt die Rebsorte wasserspeichernde Böden, beispielsweise solche mit hohem Ton- oder Lössanteil. Eine weitere Besonderheit des Grünen Veltliners ist seine dicke Beerenhaut, die unter anderem die chemische Verbindung Rotundon enthält. Sie sorgt dafür, dass die Weine gerne eine typisch pfeffrige Note tragen.
Ausdrucksstarke Aromen von Limette, Pfirsich und grünem Apfel sind für den Grünen Veltliner ebenso typisch, wie die Abwesenheit von Restsüsse. So sind praktisch sämtliche Weine trocken und verfügen zudem über eine lebhafte Säure, die ihnen eine herrliche Frische verleiht. Die besten und lagerfähigsten Resultate erbringt die Rebsorte in der Wachau sowie den Regionen Kamptal, Kremstal, Weinviertel und Wagram.
Weissweine aus Grünem Veltliner sind auch deshalb so beliebt, weil sie vielseitige Essensbegleiter sind. Wenn Sommeliers an einem Tisch mit verschiedenen Speisen eine einzige Weissweinempfehlung abgeben müssen, greifen sie gerne auf den österreichischen Allrounder zurück. Seit neustem wird die Rebsorte auch in Australien und Neuseeland angepflanzt.