Auf einen Blick
- Cabernet Sauvignon ist die beliebteste Rebsorte der Welt und stammt aus Bordeaux
- Kalifornischer Cabernet schlug 1976 berühmte Bordeaux-Weine bei einer Blindverkostung in Paris
- Unreife Weine aus Cabernet Sauvignon schmecken nach grünen Peperoni
Cabernet Sauvignon steht mit einer Anbaufläche von über 300'000 Hektar auf dem ersten Platz des globalen Rebsortenrankings. Die Sorte ist ein waschechtes Gewächs aus Bordeaux. Rebengenetiker stellten fest, dass Cabernet Sauvignon durch eine zufällige Kreuzung aus Cabernet Franc und Sauvignon blanc entstanden ist.
Sorte für (Qualitäts-) Revolutionen
Ende des 18. Jahrhunderts war Cabernet Sauvignon im Ort Pauillac im Médoc bereits als geeignete Rebsorte gelistet. Die Klassifizierung der Premier-Grand-Crus-Châteaus im Jahr 1855 und deren Beliebtheit bei Weinkennern, machte aus der Sorte im Lauf der Jahre einen Superstar.
Bald wollten Weinmacher aus aller Welt mit Cabernet Sauvignon arbeiten. 1920 wurden Cabernet-Reben im Piemont gepflanzt. In Chile trafen die ersten Stecklinge bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein, bevor die Reblaus in Europa wütete. Nicht selten löste die berühmte Sorte aus Bordeaux eine Qualitätsrevolution aus, die den Neuanfang einer Weinregion markierte.
Show-down in Paris
Besonders kalifornische Winemaker eiferten ihren Vorbildern aus Bordeaux nach. Das gipfelte 1976 in einem Show-down in Paris. Bei der Blindverkostung «Cabernet Sauvignon vs. Bordeaux» traten sechs Cabernet Sauvignon aus Kalifornien gegen vier Klassiker aus Bordeaux an: Haut-Brion, Mouton-Rothschild, Montrose und Léoville Las Cases.
Die Probe ging als «Urteil von Paris» in die Weingeschichte ein. Die beste Bewertung der hochkarätig besetzten Jury erreichte der Cabernet Sauvignon der 1970 gegründeten Stag's Leap Wine Cellars. Château Mouton-Rothschild landete auf dem zweiten Platz, gefolgt von Haut-Brion und Montrose.
Kraft und dunkle Frucht
Was Cabernet so beliebt macht, ist der Duft der Weine nach Cassis, Gewürzen und Tabak. Am Gaumen punktet Cabernet Sauvignon mit Kraft und Tanninen, die Struktur verleihen. Darum ist er auch als Verschnittpartner für den weicheren, fruchtbetonten Merlot beliebt. Richtig reif wird Cabernet Sauvignon in warmen Gebieten und auf durchlässigen Böden. Reifen die Trauben nicht richtig aus, schmecken die Weine nach grünen Peperoni und die Tannine sind am Gaumen hart und adstringierend.