Die Augen sehen verschwommen, alles ist viel zu hell und grell, der Kopf pocht und die Übelkeit hat den Magen fest im Griff. Die Redewendung «einen Kater haben» geht auf das griechische Wort Katarrh (für Schleimhautentzündung) zurück.
Die Suche nach einer Lösung für dieses Problem beginnt mit dem Verständnis der Ursache: Bei einem Kater dreht sich alles um die Reaktion des Körpers auf die Volksdroge Nummer eins.
So entsteht ein Kater
Beginnen wir mit der Tatsache, dass Alkohol ein Diuretikum ist, also ein Mittel, das die Harnausscheidung (Diurese) fördert. Was nichts anderes bedeutet, als dass es die Schleusen für das Urin öffnet.
Alkohol schickt also viel Flüssigkeit aus dem Körper und schafft so, Toilettenbesuch für Toilettenbesuch, die Voraussetzungen für die Dehydration. Der Körper trocknet aus, meistens ist auch der Salzhaushalt (Elektrolythaushalt) gestört.
Gleichzeitig verlangsamt der Konsum von Alkohol die Freisetzung eines antidiuretischen Hormons (ADH) namens Vasopressin. Dieses Hormon hilft den Nieren, den Flüssigkeitshaushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten.
Alkohol erweitert erstens die Blutgefässe, was zu Kopfschmerzen führen kann (Kopfschmerzen sind auch ein Nebenprodukt von Dehydration). Zweitens reizt er die Magenschleimhaut und führt zu einer ganz allgemeinen Übelkeit – die Ansammlung von Magensäure kann auch zum Erbrechen führen. Zudem senkt er den Blutzuckerspiegel, sodass man sich müde und zittrig fühlt. Je mehr man trinkt, desto ausgeprägter werden diese Probleme natürlich.
Wie also kann man dieses Elend überstehen und die Symptome mildern? Hier einige einfache, effektive und erprobte Methoden:
Früh aufwachen
Das klingt vielleicht sehr kontraintuitiv, wirkt aber Wunder! Wach zu sein wirft den Stoffwechsel an, was dabei hilft, die Genesung anzukurbeln. Wer früh aufsteht, kann sich dafür vielleicht ein Mittags-Nickerchen gönnen.
Trinken!
Zwingen Sie sich, gleich nach dem Aufstehen mindestens zwei Gläser Wasser zu trinken. Mindestens! Tipp: Stellen Sie einen Telefonwecker ein, um jede Stunde ein grosses Glas Wasser zu trinken.
Kaffee sollte lieber vermieden werden, besser ist Kräutertee. Wer doch zum Kaffee greift, sollte pro Tasse ein Glas Wasser dazu trinken!
Tipp: Geben Sie eine Zimtstange in den Kräutertee. Zimt hat einen extrem hohen Gehalt an kondensiertem Tannin, das Entzündungen reduziert.
Man kann auch ein rezeptfreies Schmerzmittel einnehmen, um die Kopfschmerzen zu lindern, jedoch sollte man daran denken, dass Medikamente die Leber stark belasten – und die macht im Moment sowieso Überstunden.
Wenn einem sehr mulmig zumute ist, kann man einen Löffel Backpulver ins Wasser mischen. Backpulver lindert die Übelkeit sowie die dem Kater häufig geschuldete Geruchsempfindlichkeit.
Bewegung
Ein kurzes Jogging (oder ein etwas längerer Spaziergang) bringt das Blut in Bewegung und hilft, die Giftstoffe auszuscheiden.
Eine (nicht zu heisse) Dusche
Eine kühle Dusche im Dunkeln wird den Körper zwar nicht hydrieren, doch kann es nicht schaden, die Gerüche der vergangenen Nacht wegzuspülen.
Keine fettigen Lebensmittel
Leider verleitet uns das Gehirn dazu, zu denken, dass wir hungrig auf Pfannkuchen und Speck sind. Das sind wir nicht. Fettiges Essen wird den Körper nur noch zusätzlich ermüden. Essen Sie lieber Haferflocken, Salat oder Suppe.
Anti-Kater-Rezept
Bouillon mit drei oder vier Eiern aufkochen, möglichst viele frische Gewürze dazu – fertig. Dazu Coca-Cola trinken.
Achtung Mythos!
Alkohol zu trinken, um den Auswirkungen von Alkohol entgegenzuwirken, ist keine gute Idee. Auch nicht die berühmte Bloody Mary.
Produktive Playlist einrichten
Es hat sich gezeigt, dass Musik nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch Stress reduzieren kann.