Ob hell, dunkel, leicht oder schwer – in Sachen Bier und Essen sind die Kombinationsmöglichkeiten fast endlos. Ähnlich wie beim Wein funktionieren gewisse jedoch besser als andere. Danilo Plüss (55), Biersommelier bei Eichhof, klärt im Gespräch mit BLICK über die besten Zusammenstellungen auf.
Beim Bier wird vor allem auf zwei Ebenen unterschieden. Zum einen nach Alkoholgehalt: Es gibt leichtere (bis zu 4,8 Prozent Vol.) und schwerere Biere (ab 4,9 Prozent Vol.) Zum anderen spielt auch die Farbe eine Rolle. «Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass helle, leichte Biere gut zu leichteren Gerichten passen und schwere oder dunkle Biere eher zu schweren Speisen», erklärt Plüss.
So schmeckt eine Stange, für gewöhnlich ein helles Lagerbier, besonders gut zu Fitnesstellern, Grilladen oder aber Fisch. Für die kommende Spargelsaison hat Plüss deshalb einen Tipp: «Probieren Sie ein leichtes Bier in Kombination mit einer geräucherten Forelle und Spargeln als Beilage.»
Scharf und hopfig ergänzt sich
Wer hingegen lieber eine kräftigere Variante mag, beispielsweise ein Starkbier oder ein Indian Pale Ale, sollte diese mal in Kombination mit einem scharfen Gericht etwa, einem Thai Curry, probieren. «Die Schärfe des Currys ergänzt sich wunderbar mit dem hopfigen, eher bitteren Geschmack des Biers», so Plüss. Aber auch die Schweizer Küche eigne sich hervorragend dazu: «Deftige Gerichte wie Zürcher Geschnetzeltes schmecken super zu kräftigen Bieren», meint der Biersommelier.
Wer im Herbst gern Hirschpfeffer, Rehgeschnetzeltes und Co. geniesst, sollte laut Plüss auf jeden Fall ein Dunkelbier dazu trinken. Durch die eher süsslichen und leichten Röstnoten harmoniere es perfekt mit dem Wildgeschmack.
Ebenso eignet es sich deshalb gut als Nachtisch: «Ein Stück dunkle Schokolade und ein dunkles Bier geben ein ausgezeichnetes Dessert ab. Achten Sie darauf, dass das Bier nicht zu kalt ist – so schmeckt es am besten.»
Nicht nur pur ein Genuss
Die verschiedenen Biere eignen sich jedoch nicht nur zum Trinken. Gerade die dunkle Version kann man auch sehr gut zum Kochen und Backen verwenden. «Es gibt tolle Rezepte für ‹Bieramisu›, die dunkles Bockbier als Geheimzutat haben», verrät Plüss.
Zahlreiche Gerichte werden für gewöhnlich mit Rotwein verfeinert. Der Biersommelier weiss aber: «Das sehr malzige Bockbier kann man beim Kochen gut an dessen Stelle verwenden.» So schmecke ein Ossobuco mit Bockbier anstelle von Rotwein fabelhaft. «Achten Sie aber darauf, das Bier nicht zu heiss zu kochen. Ansonsten wird es bitter», warnt Plüss.
Auch Cocktails können mit Bier gemixt werden. Dafür empfiehlt der Experte am ehesten ein helles Lagerbier. «Ein Glas mit Eis, vier Zentiliter Campari und einem Orangenschnitz mit dem Bier auffüllen – schon hat man einen guten Drink, der oft auch Leuten schmeckt, die Bier für gewöhnlich nicht besonders mögen.»