Das Geräusch, das entsteht, wenn Leon Dam (17) in den Chip beisst, ist schwer zu überhören. Das knusprige Brechen des Chips tönt über den ganzen Pausenhof des Gymnasiums Kirchenfeld in Bern. Sein Klassenkamerad und Start-up-Kollege Rouven Kerler (18) grinst: «Ich habe doch gesagt, die Chips sind knackig.»
Die Chips, um die es geht, heissen Knacks, sie sind aus Rettich, dem weissen, länglichen Wurzelgemüse, würzig im Geschmack und wegen seiner Schärfe besonders gesund. Erfunden wurden die Chips von sechs Schülerinnen und Schülern aus Bern. Doch wieso macht eine Gruppe Gymnasiasten in ihrer Freizeit Chips? Rouven Kerler (18), CEO von Knacks, erklärt: «Jedes Jahr muss die 3. Klasse mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht im Rahmen einer Projektarbeit ein Start-up gründen.» Dabei sollen die Gymnasiasten das erlernte Wissen über Wirtschaft und Recht praktisch anwenden. Begleitet wird das Schulprojekt von der Organisation Young Enterprise Switzerland (YES). Für die Projektarbeit müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen selbständig entwickeln und ihr Unternehmen eigenständig führen.
Rettich vom Biohof gerettet
«Wir haben lange gebraucht, bis wir eine konkrete Idee hatten», sagt Rouven Kerler. «Wir wollten etwas Neues machen.» Das Thema Essen war von Anfang an omnipräsent, es war sogar ein leuchtender Kaugummi im Gespräch. Die Idee fand Kerler anschliessend in seiner Heimat Bayern. «In Bayern ist der Rettich sehr beliebt, da er wegen seiner Mineralien und Vitaminen gesund ist. Da dachte ich mir, wieso machen wir nicht einfach Chips damit. Gesunde Chips.»
Heute kennen wir Chips überall auf der Welt. Seit ein kleiner Familienbetrieb in den 1940er-Jahren in Dublin die Idee hatte, Kartoffelchips mit Gewürzen und Geschmacksstoffen zu produzieren, ist die Geschmacksvielfalt enorm gewachsen. Mittlerweile hat jedes Land auf der Welt seinen bevorzugten Geschmack. In der Schweiz gehören Paprika-Chips zu den Verkaufsschlagern, während in Grossbritannien jene mit «Cheese and Onion» (Käse und Zwiebeln), in Deutschland die Geschmacksrichtung «Ungarisch» und in Japan Chips mit Butter beliebt sind.
Aber Chips müssen nicht unbedingt aus Kartoffeln sein. Beliebte Alternativen sind die mexikanischen Tortilla-Chips aus Mais oder auch die asiatischen Reis-, Maniok- oder Krabben-Chips. Weiter gibt es Plantain-Chips, aus Kochbananen, die in Lateinamerika und in der Karibik hergestellt werden. Als Alternative zu den traditionellen Kartoffelchips sind in den letzten Jahren immer mehr Chips aus Hülsenfrüchten oder Gemüse dazugekommen. Aus Karotten, Süsskartoffeln, Randen, Linsen, Kichererbsen oder Pastinaken. Für zu Hause ist Federkohl eine beliebte Variante. Federkohlblättchen abzupfen, Olivenöl und Salz hinzugeben – und ab in den Ofen.
Heute kennen wir Chips überall auf der Welt. Seit ein kleiner Familienbetrieb in den 1940er-Jahren in Dublin die Idee hatte, Kartoffelchips mit Gewürzen und Geschmacksstoffen zu produzieren, ist die Geschmacksvielfalt enorm gewachsen. Mittlerweile hat jedes Land auf der Welt seinen bevorzugten Geschmack. In der Schweiz gehören Paprika-Chips zu den Verkaufsschlagern, während in Grossbritannien jene mit «Cheese and Onion» (Käse und Zwiebeln), in Deutschland die Geschmacksrichtung «Ungarisch» und in Japan Chips mit Butter beliebt sind.
Aber Chips müssen nicht unbedingt aus Kartoffeln sein. Beliebte Alternativen sind die mexikanischen Tortilla-Chips aus Mais oder auch die asiatischen Reis-, Maniok- oder Krabben-Chips. Weiter gibt es Plantain-Chips, aus Kochbananen, die in Lateinamerika und in der Karibik hergestellt werden. Als Alternative zu den traditionellen Kartoffelchips sind in den letzten Jahren immer mehr Chips aus Hülsenfrüchten oder Gemüse dazugekommen. Aus Karotten, Süsskartoffeln, Randen, Linsen, Kichererbsen oder Pastinaken. Für zu Hause ist Federkohl eine beliebte Variante. Federkohlblättchen abzupfen, Olivenöl und Salz hinzugeben – und ab in den Ofen.
Die Gruppe machte sich also an die Arbeit: Es wurde getüftelt und getestet. Wie sie die Gemüse-Chips genau herstellen, wollen sie nicht verraten. «Geschäftsgeheimnis», sagt Kerler und zwinkert. Wichtig sei zu wissen, dass die Rettiche aus der Region Bern stammen und von einem Biohof bezogen werden. Verwendet werden dabei die Rettiche, die der Hof aufgrund ihres «unperfekten» Aussehens nicht verkaufen kann.
Da sie keine eigene Küche besitzen, werden die Chips noch in den Küchen der Familien hergestellt. Vor allem zu Hause bei Leon Dam. Auf die Frage, ob es denn seine Eltern nicht stört, dass er hin und wieder die Küche zum Produzieren von Rettich-Chips belagert, zuckt er nur die Schultern: «Wenn es mal nicht bei mir geht, verlagern wir die Produktion zu jemand anderem um.» Als Produktionschef ist Leon Dam unter anderem auch für die Geschmackssorten zuständig. Nebst der Nature-Version gibt es die Knacks auch mit Kräutergewürz, Chili und Knoblauchgeschmack. Wobei letztere Chips besser nicht vor einem Rendez-vous gegessen werden sollen, da der Knoblauchgeschmack schon intensiv sei. «Ausser das Gegenüber mag Knoblauch, dann ist alles gut», fügt er grinsend an. Auf der Rückseite der Verpackung steht handgeschrieben, welcher der Gymnasiasten die Chips gemacht hat.
Nächster Halt: Eigene Produktionsküche
Finanziert wird das Kleinunternehmen durch den Verkauf von Partizipationskapital. Das, so erklären es die sechs, ist wie eine Aktie. Als Aussenstehende kann man ein Los kaufen, mit dem man sich dann am Gewinn des Unternehmens beteiligen darf – wie eine Aktie eben.
Chips findet man in den meisten Haushalten, sei es für einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch oder als Partysnack. Die frittierten Kartoffelscheiben sind ein beliebter Knabberspass. Doch wie kam es zum populärsten Snack?
Zur Entstehung der Chips gibt es zwei Theorien. Welche der Wahrheit entspricht, ist unklar. In jedem Fall spielt jedoch der US-Amerikaner George Crum eine zentrale Rolle. Der Koch soll 1853 im kalifornischen Saratoga Springs einen heiklen Gast bekocht haben.
Crum frittierte schon damals das geliebte Essen der Amerikaner: die Pommes frites. Doch der Gast beschwerte sich andauernd, dass die Fritten zu dick geschnitten seien. Verärgert schnitt Crum die Kartoffel papierdünn und frittierte sie so lange, bis man sie nicht mehr mit der Gabel essen konnte. Zu Crums Verwunderung war der Gast ganz aus dem Häuschen. Eine andere Erzählung berichtet, dass Crums Schwester eine zu dünn geschnittene Kartoffelscheibe ins heisse Fett gefallen ist.
Chips findet man in den meisten Haushalten, sei es für einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch oder als Partysnack. Die frittierten Kartoffelscheiben sind ein beliebter Knabberspass. Doch wie kam es zum populärsten Snack?
Zur Entstehung der Chips gibt es zwei Theorien. Welche der Wahrheit entspricht, ist unklar. In jedem Fall spielt jedoch der US-Amerikaner George Crum eine zentrale Rolle. Der Koch soll 1853 im kalifornischen Saratoga Springs einen heiklen Gast bekocht haben.
Crum frittierte schon damals das geliebte Essen der Amerikaner: die Pommes frites. Doch der Gast beschwerte sich andauernd, dass die Fritten zu dick geschnitten seien. Verärgert schnitt Crum die Kartoffel papierdünn und frittierte sie so lange, bis man sie nicht mehr mit der Gabel essen konnte. Zu Crums Verwunderung war der Gast ganz aus dem Häuschen. Eine andere Erzählung berichtet, dass Crums Schwester eine zu dünn geschnittene Kartoffelscheibe ins heisse Fett gefallen ist.
Die lange Zeit, die die sechs gebraucht haben, um ein Produkt zu finden, wurde belohnt. Mittlerweile beliefern sie das Traditionswarenhaus Loeb in Bern, Hof- und Bioläden in der Region. Die Knack-Chips sind beliebt, denn die Nachfrage ist gross. «Wir kommen mit der Produktion kaum nach», sagt Rouven Kerler. Mit Schule und Freizeit bleibt nicht viel Zeit fürs Chips-Business. Die Gruppe plant, das Unternehmen auch nach der Schulzeit weiterzuführen und endlich in einer professionellen Küche zu arbeiten.