Chips, Tiefkühlpizza, Süsswaren oder Softdrinks sind ungesund – das ist bekannt. Aber auch vermeintlich gesunde Produkte wie fettreduzierte Joghurts, Müesliriegel, Babynahrung oder Fleisch- und Milchersatzprodukte zählen zu ultrahochverarbeiteten Produkten (UPF, ultra-processed foods), die mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Genauso wie fast jedes vorverpackte Brot aus dem Supermarkt. Sie beinhalten häufig Zusatzstoffe wie Emulgatoren oder Säureregulatoren.
Weltweit werden immer mehr UPF gegessen. In der Schweiz machen sie rund einen Viertel unserer Ernährung aus, hat das Team um den Berner Ernährungswissenschaftler David Fäh herausgefunden. In den USA oder Grossbritannien liegt der geschätzte Anteil bereits bei über 60 Prozent.
UPF führen zu Krebs, Gefässkrankheiten und Demenz
Der Einfluss von UPF auf unsere Gesundheit wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Ein hoher Konsum wird Forschungsergebnissen zufolge mit Fettleibigkeit, Krebs, Typ-2-Diabetes, Depressionen, Demenz und Karies in Zusammenhang gebracht. Zuletzt wurden auch die Auswirkungen auf die Gefässe untersucht. Demnach ist der Konsum von UPF mit einem höheren Risiko für Bluthochdruck, chronische Herzkrankheiten, Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden.
Das zeigen zwei neue Studien, die Ende August auf der weltweit grössten Herzkonferenz in Amsterdam vorgestellt wurden.
- Wenn bei der Zusammensetzung mehr als fünf Zutaten aufgeführt sind
- Wenn Produkte mit besonders vielen Auslobungen («fettreduziert», «High Protein») vermarktet werden
- Wenn Zutaten auftauchen, die wahrscheinlich nicht in der eigenen Küche stehen, beispielsweise Glukosesirup, Maltodextrin, hydrolysierte Proteine und Stärke, gehärtete Fette, isolierte Proteine wie Casein, Molkenprotein, Gluten, Weizenprotein, Sojaprotein und Zusatzstoffe sowie lösliche und unlösliche Nahrungsfasern
- Wenn Lebensmittel besonders lange haltbar sind (dann sind meist Zusatzstoffe darin versteckt)
- Wenn bei der Zusammensetzung mehr als fünf Zutaten aufgeführt sind
- Wenn Produkte mit besonders vielen Auslobungen («fettreduziert», «High Protein») vermarktet werden
- Wenn Zutaten auftauchen, die wahrscheinlich nicht in der eigenen Küche stehen, beispielsweise Glukosesirup, Maltodextrin, hydrolysierte Proteine und Stärke, gehärtete Fette, isolierte Proteine wie Casein, Molkenprotein, Gluten, Weizenprotein, Sojaprotein und Zusatzstoffe sowie lösliche und unlösliche Nahrungsfasern
- Wenn Lebensmittel besonders lange haltbar sind (dann sind meist Zusatzstoffe darin versteckt)
«Es könnte sein, dass Lebensmittel, die Sie für gesund halten, in Wirklichkeit dazu beitragen, dass Sie einen hohen Blutdruck entwickeln», sagt Anushriya Pant, eine der beteiligten Forscherinnen. Frauen ässen in der Regel mehr UPF als Männer. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um festzustellen, ob das auf die Vermarktung von extrem verarbeiteten und fettarmen Lebensmitteln für Frauen zurückzuführen sei.
Nährstoffarm und zuckerhaltig
UPF werden industriell hergestellt. Das ursprüngliche Lebensmittel ist häufig nicht mehr als Ganzes enthalten. Die verarbeiteten Produkte enthalten oft viel Salz und Zucker, können Zusatzstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Oft sind sie arm an Ballaststoffen und enthalten nicht die Nährstoffe, die in frischen Lebensmitteln enthalten sind.
Es ist nicht leicht, UPF zu erkennen. Die Lebensmittelindustrie muss hochverarbeitete Produkte nicht deklarieren. So ist nicht klar, welche Verfahren bei der Herstellung angewendet werden. Konsumentinnen und Konsumenten können sich beim Einkauf aber an einigen Punkten orientieren, um UPF zu erkennen.
Wie hochverarbeitet sind welche Lebensmittel?
- Unverarbeitet oder minimal verarbeitete Lebensmittel: etwa Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Milch
- Verarbeitete kulinarische Zutaten: Zutaten und andere Produkte, die aus Lebensmitteln produziert und eingesetzt werden, um Mahlzeiten zuzubereiten: Öl, Mehl, Salz, Zucker
- Verarbeitete Lebensmittel: konservierte, eingelegte, fermentierte Lebensmittel mit wenig Zutaten, etwa frisch gebackenes Brot, Käse, saure Gurken, Dosentomaten
- Ultrahochverarbeitete Lebensmittel: enthalten viele Zutaten und Zusatzstoffe, etwa Kartoffelchips, Würste, Tiefkühlpizza, Softdrinks, Müesli oder veganer Brotaufstrich
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
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