Reste von gestern
Diese Fehler machen wir beim Aufwärmen von Essen

Wer regelmässig kocht, weiss, dass immer mal wieder Reste übrig bleiben. Welche Fehler man beim Aufwärmen häufig macht und wie man diese vermeidet, lest ihr hier.
Publiziert: 31.08.2023 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2023 um 17:09 Uhr
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Beim Aufwärmen von Speisen können schnell Fehler passieren, die im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich sind.
Foto: Getty Images
Lea Lozano

Wer auf gesunde Ernährung achtet, kocht gerne selber zu Hause. Dies bedeutet aber auch, dass es vermehrt Reste gibt. Dies ist nicht weiter schlimm, denn so ist das Mittagessen für den nächsten Tag bereits vorhanden.

Doch Achtung: Beim Aufwärmen von Speisen können schnell Fehler passieren, die im schlimmsten Fall sogar schädlich für die Gesundheit sind. Blick hat für euch die häufigsten Fehler gesammelt und erklärt, wie ihr diese vermeiden könnt. 

Fehler 1: Zu lange stehen lassen

Wenn ihr bereits damit rechnet, dass bei einer Mahlzeit Reste übrigbleiben, die ihr zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufwärmen wollen, solltet ihr das Essen nicht zu lange auf dem Herd stehen lassen, bevor es in den Kühlschrank kommt. Bei einer Temperatur über fünf und unter 60 Grad Celsius können sich schnell Bakterien bilden und vermehren. Lasst das Gekochte deshalb nicht länger als zwei Stunden ungekühlt stehen.


Fehler 2: Nicht genügend erhitzen

Damit sich keine Bakterien bilden können oder die vorhandenen vollständig abgetötet werden, solltet ihr darauf achten, dass ihr die Reste bei mindestens 70 Grad Celsius erhitzt.

Fehler 3: Reste zu lange aufbewahren

Reste sind nicht bei allen beliebt. Dasselbe zu essen wie am Vortag, kann für den einen oder anderen schnell langweilig werden. Das führt dazu, dass die Reste oftmals im Kühlschrank vergessen gehen. Die Haltbarkeit variiert zwar je nach Zutaten, länger als fünf Tage sollte man die Gerichte jedoch nicht im Kühlschrank aufbewahren. 

Fehler 4: Im falschen Behälter erhitzen

Wenn ihr eure Mahlzeit in der Mikrowelle aufwärmen wollt, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass der Behälter mikrowellengeeignet ist. Vor allem bei Plastikbehältern ist Vorsicht geboten. Bestehen diese aus Melaminharzen, können bei Temperaturen ab 70 Grad Celsius giftige Inhaltsstoffe wie Formaldehyd austreten und ins Essen übergehen. 

Fehler 5: Falsch anrichten

Ihr kennt die Situation bestimmt: Die Mikrowelle piepst nach zwei Minuten und trotzdem ist das Essen nicht gleichmässig warm. Meist werden die Speisen am Rand extrem heiss, in der Mitte sind sie jedoch noch lauwarm bis kalt. Dieser Fehler wirkt sich zwar nicht auf unsere Gesundheit aus, trotzdem kann man das Ärgernis durch richtiges Anrichten vermeiden.

Zum einen kann es helfen, wenn man die Portion aufteilt und zwei kleinere Portionen hintereinander aufwärmt. Wenn ihr aber die ganze Portion auf einmal erwärmen wollt, könnt ihr diese als Ring anrichten, sodass die Mitte des Tellers frei bleibt. Auf diese Weise kann das Essen gleichmässig erwärmt werden. 

Die Mikrowelle zwischendurch zu öffnen und das Gericht einmal umzurühren, kann ebenfalls zu einem besseren Ergebnis führen. 

Vorsicht bei diesen Lebensmitteln

  • Pilze: Pilze enthalten Eiweiss, das durch Sauerstoff und Bakterien langsam zersetzt wird. Dabei entstehen Stoffe, die gesundheitsschädlich sein können. Da Wärme diesen Prozess beschleunigt, solltet ihr die Pilze nach dem ersten Erhitzen schnell – zum Beispiel in einem kalten Wasserbad – abkühlen und in den Kühlschrank stellen. Dort dürfen sie maximal einen Tag gelagert werden. Achtet beim Aufwärmen darauf, dass eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius erreicht wird. 

  • Spinat: Dass Spinat auf keinen Fall noch einmal erwärmt werden darf, ist ein Mythos, der so nicht mehr stimmt. Trotzdem sollte man auch den übriggebliebenen Spinat möglichst schnell abkühlen und in den Kühlschrank stellen. Auch hier gilt: Höchstens einen Tag aufbewahren und maximal ein weiteres Mal erhitzen.

  • Reis: Reis enthält das Bakterium Bacillus Cereus, das in kleinen Mengen zwar ungefährlich ist, wenn es sich jedoch vermehrt, Gifte produziert, die zu Brechreiz und Durchfall führen können. Deshalb solltet ihr auch hier darauf achten, dass ihr für eine schnelle kühle Lagerung sorgen und beim erneuten Erhitzen auf eine genügend hohe Temperatur achtet.

Was tun bei einer Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung, bei der Körperfunktionen durch die Aufnahme eines gefährlichen Lebensmittels oder unbekannten Wirkstoffes bereits gestört sind, ist schnelles Handeln gefragt:

  • beim Verdacht auf Vergiftung den Giftnotruf 145 anrufen, oder bei starken Beschwerden oder Bewusstlosigkeit den Notruf 144 wählen
  • Anweisungen des Notrufs folgen
  • ruhig bleibengesund
  • den Betroffenen warm halten
  • bei Bewusstlosigkeit Betroffenen in stabile Seitenlage legen
  • in wachem Zustand Betroffenen angenehm positionieren
  • lebenswichtige Funktionen und Bewusstseinszustand überwachen
  • wenn nötig beatmen (gegebenenfalls mit Folie zum Selbstschutz vor Vergiftung)
  • Reste der verzehrten Nahrung/des Gifts aufbewahren
  • kein Erbrechen hervorrufen
  • unterstützen, falls der Betroffene von selbst erbricht
  • keine Milch verabreichen, da sie die Aufnahme von Giftstoffen begünstigen kann
  • nur nach Rücksprache mit Notruf Wasser in kleinen Mengen verabreichen

Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung, bei der Körperfunktionen durch die Aufnahme eines gefährlichen Lebensmittels oder unbekannten Wirkstoffes bereits gestört sind, ist schnelles Handeln gefragt:

  • beim Verdacht auf Vergiftung den Giftnotruf 145 anrufen, oder bei starken Beschwerden oder Bewusstlosigkeit den Notruf 144 wählen
  • Anweisungen des Notrufs folgen
  • ruhig bleibengesund
  • den Betroffenen warm halten
  • bei Bewusstlosigkeit Betroffenen in stabile Seitenlage legen
  • in wachem Zustand Betroffenen angenehm positionieren
  • lebenswichtige Funktionen und Bewusstseinszustand überwachen
  • wenn nötig beatmen (gegebenenfalls mit Folie zum Selbstschutz vor Vergiftung)
  • Reste der verzehrten Nahrung/des Gifts aufbewahren
  • kein Erbrechen hervorrufen
  • unterstützen, falls der Betroffene von selbst erbricht
  • keine Milch verabreichen, da sie die Aufnahme von Giftstoffen begünstigen kann
  • nur nach Rücksprache mit Notruf Wasser in kleinen Mengen verabreichen


 

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