So wird man sein Tattoo wieder los
Die späte Reue

Sommer, Sonne, halbnackt verbrachte Tage am Strand. Wär das schön –  hätte man nicht dieses uncoole Tattoo am Hals, am Arm oder Rücken. Das Wegmachen ist leider eine langwierige und teure Prozedur.
Publiziert: 22.07.2018 um 12:36 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2019 um 14:50 Uhr
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Das frühere Hollywood-Traumpaar Antonio Banderas und Melanie Griffith.
Foto: ImageDirect
Christiane Binder

Die gute Nachricht zuerst: Hat man früher das Arschgeweih, den Schriftzug «Claudia forever» oder das durchstochene Herz abgeschliffen, rausgeschnitten oder Milchsäure unter die Haut gespritzt, arbeiten moderne Laser geradezu sanft. Doch nun die schlechte Nachricht: Die Scheusslichkeit noch rechtzeitig vor den Ferien 2018 loszuwerden, ist unmöglich.

«Auch ein kleines Tattoo geht nicht in einer Sitzung weg», erklärt Saskia De Smet (35), Fachärztin für Plastische Chirurgie am Hair&Body-Atelier der Zürcher Klinik Pyramide am See. «Vier bis sechs Behandlungen sind mindestens nötig.»

Weiss ist besonders hartnäckig

Besonders heikel sind erstaunlicherweise helle Farben. Weiss ist sehr hartnäckig, aber auch Braun oder Violett haben es in sich. Kosten pro Sitzung: 500 bis 1200 Franken. Die Krankenkasse zahlt nicht. Die Einzelsitzungen sind wenigstens halbwegs schnell überstanden. Sie schaffe «in 15 bis 20 Minuten einen halben Arm», erklärt De Smet.

Sechs bis sieben Patienten legen sich bei ihr pro Tag unter den Laser, der Andrang nach Tattoo-Entfernungen ist riesig. Neue Studien behaupten, 20 Prozent der Tätowierten hätten ihre einstmals für «ewig» konzipierten Haut-Botschaften satt. Ergo ist mit Wartezeiten zu rechnen. Wer sich jetzt anmeldet, ist mit viel Glück in vier Wochen dran.

Bis das Schandmal weg ist, gehen dann weitere Monate ins Land. De Smet arbeitet mit dem Enlighter-Laser, mit dem sich auch Pigmentflecken entfernen lassen. Er zertrümmert die Farbpigmente des Tattoos in kleinste Partikel, die teilweise aber in die Haut eindringen. Der Körper entsorgt sie zwar, doch sicherheitshalber müssen zwischen jeder Session drei Monate Zeit verstreichen.

Tattoo-Trend: Die löschbare Tinte

Tattoos haben Hochkonjunktur. Gleichzeitig boomt das Business mit Lasern, die sie wieder entfernen. Wie gut, dass fünf New Yorker Guys an einer auslöschbaren Tätowiertinte arbeiten.

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Tattoos sind heutzutage nicht mehr in jedem Fall für ewig.
Tattoos sind heutzutage nicht mehr in jedem Fall für ewig.
Getty Images

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Wasser und Sonne sind verboten

Wer Pech hat oder sich das Tattoo von einem Stümper hat entfernen lassen, darf sich nach mehrmonatiger Behandlungszeit immerhin an einem weissen Fleck in der Grösse des ehemaligen Tattoos erfreuen – dann hat der Laser die Eigenpigmentierung der Haut gleich mit entfernt.

Profis versprechen jedoch, dass die Prozedur komplikationslos vonstatten gehe. Schmerzfrei sei sie aber nicht. Auch wenn der Arzt vor der Behandlung Betäubungscreme aufträgt und nur Wehleidigen das abgeschwächte Pieksen Tränen in die Augen treibt – die Haut ist nach jeder Session so mitgenommen, dass sie bis zu zwei Wochen lang eingecremt werden muss wie bei einer leichten Verbrennung. Der Kontakt mit Wasser oder Sonne ist zu vermeiden.

Besitzer eines vermeintlichen Schandflecks haben also für die Ferien nur zwei Möglichkeiten. 1. Drüber lachen. 2. Eine Nordpol-Expedition buchen.

Tattoos und Job: Gibt es Probleme?

Ein süsser Schmetterling oder ein gruseliger Totenkopf – viele Schweizer tragen inzwischen Tattoos. Bei gewissen Jobs kann der permanente Körperschmuck zu Problemen führen.

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