Auf einen Blick
Der Sommer ist vorbei, die kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Was viele unterschätzen: Mit sinkenden Temperaturen beginnt auch die Herausforderung für unsere Haut – insbesondere für unsere Hände.
Rissige und trockene Haut kann nicht nur unangenehm sein, sondern auch langfristige Schäden wie Entzündungen, Juckreiz und Schuppenbildung verursachen. Ausserdem verliert beanspruchte Haut schneller an Elastizität, was die vorzeitige Hautalterung begünstigt. Die Hautärztin Dagmar Simon (63) gibt Tipps, wie du dies vermeiden kannst – ohne grossen Aufwand.
Die Pflege beginnt bereits beim Händewaschen
«Den Händen Aufmerksamkeit zu schenken, ist sicher richtig», sagt Simon. Tägliches Reinigen und Pflegen gehört dazu. Wie oft und wie intensiv diese Pflege ausfallen sollte, hängt von der Person und eventuellen Hautkrankheiten ab. Achte aber darauf, möglichst lauwarmes Wasser zu verwenden, da heisses oder kaltes Wasser die Haut unnötig reizen kann.
Wichtig ist auch die Wahl der Seife. Die Dermatologin empfiehlt, ein möglichst hautneutrales Präparat zu verwenden. Der pH-Wert der Haut liegt im leicht sauren Bereich zwischen 5 und 6,5. Seifen, die diesen Wert einhalten, unterstützen den Säureschutzmantel der Haut und schützen vor Austrocknung und Reizungen. Vermeide basische Seifen mit einem hohen pH-Wert, da diese den natürlichen Säureschutzmantel der Haut schwächen können.
Handcreme ja, aber welche?
Bei der Auswahl der Handpflege findet sich eine Vielzahl an Tuben und Döschen in den Regalen und Apotheken. Die Expertin empfiehlt, Cremes zu benutzen, die Feuchtigkeit spenden. Inhaltsstoffe wie Harnstoff, Laktat oder Glycerin helfen, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu erhöhen.
Mehr zum Thema Hautpflege
Vorsicht bei Präparaten mit Duft- und Konservierungsstoffen. Diese können die Haut reizen und gelegentlich Allergien auslösen. Wie oft du die Hände eincremen solltest, hängt vom Hautzustand und den äusseren Einflüssen ab. «Wenn die Haut nach dem Händewaschen spannt oder sich trocken anfühlt, ist es sicher der richtige Zeitpunkt, eine Handcreme aufzutragen», sagt Simon.
Schutz durch Rückfettung
Oft fühlen sich die Hände in den Herbst- und Wintermonaten trocken an und sind rau, dann solltest du mit einer Rückfettung nachhelfen. «Jeder hat erfahren, dass der Gebrauch von Desinfektionsmitteln zu einer Austrocknung der Hände führen kann», sagt Simon. In solchen Situationen ist die Anwendung von Handcreme sinnvoll.
Trage zudem lieber einmal mehr Handschuhe. Sie halten die Hände warm und schützen sie vor den äusserlichen Witterungseinflüssen.
Strapazierte Hände durch berufliche Belastung
Berufe im Gesundheitswesen, in der Reinigung oder auf der Baustelle verlangen den Händen besonders viel ab. «Wenn häufiges Händewaschen erforderlich ist, sollte man Spezialseifen verwenden, die die Haut nicht austrocknen», sagt Simon. Sandseife, die oft als Scheuermittel dient, sollte gemieden werden.
Wer regelmässig Gummihandschuhe trägt, sollte die Hände vor und nach dem Gebrauch pflegen. Gummihandschuhe können ein feuchtes Milieu erzeugen und somit die Haut belasten, weshalb vorbeugende Pflege besonders wichtig ist.
Jungbrunnen Handpflege
«Die beste Voraussetzung, um die Hände möglichst lange jung zu halten, ist eine regelmässige Pflege», sagt Simon. Aber auch bei den Händen ist auf einen UV-Schutz zu achten. Gerade bei Tätigkeiten im Freien, wie Gartenarbeit, Velofahren oder Sport, sind die Hände der Sonneneinstrahlung stark ausgesetzt.
Flüssigkeit auch von innen
Die Haut an deinen Händen ist nur ein Teil des grössten Organs deines Körpers. Um sie gut zu pflegen, solltest du ausreichend Wasser trinken – etwa 1,5 bis 2 Liter täglich. Wasser hilft, deine Haut von innen zu hydrieren und den Feuchtigkeitsgehalt zu erhalten, was besonders wichtig ist, um trockene und rissige Haut zu vermeiden.
Zusätzlich unterstützt eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten wie in Avocados und Nüssen die Hautgesundheit. Diese Nährstoffe tragen dazu bei, die Feuchtigkeit in deiner Haut zu bewahren und sie geschmeidig zu halten.