Die warmen Sonnenstrahlen, die die Sommermonate bereithalten, machen leider nicht nur glücklich, sondern können auch äusserst schädlich auf unseren Körper wirken. Sich davor zu schützen, ist in der heissen Jahreszeit also das A und O. Vielen ist jedoch nicht bewusst, wie wichtig dieser Schutz wirklich ist. Wie man sich am besten vor den gefährlichen Strahlen schützt und was passieren kann, sollte man das nicht tun, erklärt Marianne Meli (40), Leiterin der Hautarztpraxis Dermanence in Zürich.
Helle Hauttypen sind gefährdeter
Hautkrebs ist die wohl bekannteste Folge, die bei zu geringem Sonnenschutz auftreten kann. Dabei seien laut der Expertin jedoch nicht alle Menschen im selben Ausmass gefährdet. «Für helle Hauttypen ist es sehr wichtig, seine Haut konsequent vor der Sonne zu schützen, da diese viel häufiger an Hautkrebs erkranken, als dunkle Hauttypen», erklärt die Hautärztin.
Auch bei den Typen von Hautkrebs gibt es Unterschiede. «Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist der gefährlichste. Er kann bereits bei einer sehr geringen Dicke Metastasen machen und zum Tode führen.» Viel häufiger sei jedoch der weisse Hautkrebs, der bei chronischer UV-Belastung meistens in stark sonnenexponierten Arealen wie Kopf, Hals, Dekolleté und Handrücken auftritt.
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Rein optisch bleibt die Haut aber genauso wenig von der Sonne verschont: «Weitere Konsequenzen sind eine beschleunigte Hautalterung in Form von vermehrter Faltenbildung und Entstehung von Pigmentflecken.»
Nicht nur bei schönem Wetter schützen
Bei den meisten steht die Sonnencreme im Winter im Schrank und kommt erst mit den ersten schönen Frühlingstagen wieder zum Einsatz. Meli erklärt jedoch, dass genau dies ein häufiger Fehler in Sachen Sonnenschutz ist: «Bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen dringen durch die Wolkendecke.» Deshalb sei der Sonnenschutz besonders bei empfindlicher Haut, Hautkrebspatienten oder Personen, die Anti-Aging der Haut betreiben möchten, auch bei bewölktem Himmel wichtig.
Eine Stelle, die man mit Sonnencreme besonders schlecht vor der Sonne schützen kann, ist die Kopfhaut. Während die Haare hier bereits eine wichtige Sonnenschutzfunktion ausüben, ist sie laut der Expertin trotzdem eine häufige Lokalisation von Hautkrebs – vor allem bei Glatzenträgern. Meli rät, sich an dieser Stelle so gut es geht mit Sonnencreme und alternativ mit einer Kopfbedeckung vor den Sonnenstrahlen zu schützen.
So schützt man sich richtig
Damit man die Sonne geniessen kann, ohne sich zu gefährden, gilt es laut der Hautärztin einige Dinge zu beachten:
Uhrzeit: Wichtig ist, dass man sich nicht direkt der starken Mittagssonne zwischen elf und 15 Uhr aussetzt.
Kleidung: Mit geeigneter Kleidung, Sonnenbrille und Hut kann man sich schützen. Bei der Kleidung gilt: dicht verarbeitete Stoffe und kräftige, dunkle Farben schützen besser, als lose verarbeitetes Gewebe und helle Farben.
Sonnencreme: Die Hautstellen, welche nicht durch die Kleidung geschützt werden, werden durch das Auftragen von Sonnencreme geschützt.
Die Expertin betont zudem, dass neben der Haut vor allem auch die Augen geschützt werden sollten. «Hier kann es durch die UV-Strahlung zu Entzündungen, Linsentrübungen, sowie Schädigungen der Horn- und Netzhaut kommen.»