Für junge, gesunde Haut braucht es nur 5 Stoffe
Dieses Mittel ist für dein Gesicht unverzichtbar

Hautpflege ist ein Top-Thema in den sozialen Medien. Was viele nicht wissen: Zu viel Hautpflege kann schädlich sein. Eine Expertin zählt 5 Schlüsselkomponenten für gesunde Haut auf, inklusive ihrer korrekten Anwendung und Dosierung. Ein Mittel ist besonders wichtig.
Publiziert: 13:08 Uhr
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Aktualisiert: vor 44 Minuten
Du brauchst keine komplizierten Produkte, um deine Haut gesund und strahlend zu halten.
Foto: shutterstock 508486213

Auf einen Blick

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Olivia RuffinerRedaktorin

Cleanser, Moisturizer und Exfoliator – was wie ein chemisches Arsenal klingt, ist für viele ein tägliches Ritual der Hautpflege. Der englische Begriff «Skincare» hat sich längst auch im deutschen Raum etabliert. In sozialen Netzwerken boomt der Trend: Unter dem Hashtag #skincare finden sich auf TikTok 29,5 Millionen Videos und auf Instagram 133 Millionen Beiträge. Zu sehen sind meist junge Menschen, die sich grosszügig Cremes, Seren und Gesichtsmasken auftragen – oft in scheinbar endlosen Schichten.

Doch dieser Hype hat seine Schattenseiten. «Wir sehen immer häufiger junge Kundinnen und Kunden mit bereits stark beanspruchter Haut», sagt Saskia Rohrbach, HNO-Fachärztin und Expertin für Hautgesundheit. Ihr Fazit: «Es gibt so etwas wie zu viel Skincare.»

Was aber braucht die Haut wirklich, um gesund, strahlend und widerstandsfähig zu bleiben? Überraschend wenig – die entscheidenden Wirkstoffe lassen sich an einer Hand abzählen.

1

Reinigung

Der erste Schritt in jeder Pflegeroutine ist eine Reinigung, die am besten exfolierend ist. Das sogenannte Exfolieren entfernt abgestorbene Hautzellen und kurbelt den Zellumsatz an. Hierzu bieten sich säurehaltige Substanzen an, wie AHA (Glykol-, Frucht- oder Milchsäure) oder BHA (Salizylsäure). «Der pH-Wert unserer Haut liegt im leicht sauren Bereich zwischen etwa 4.5 und 5.5. Mit diesen Reinigern können wir Schmutz und Ablagerungen, die sich im Laufe des Tages in den Poren festsetzen, effektiv entfernen», erklärt Rohrbach.

2

Vitamin C

Vitamin C ist ein wahres Wundermittel gegen Hautalterung. «Was unsere Haut altern lässt, sind im weitesten Sinne oxidative Prozesse, die durch Sonne, aktivierten Sauerstoff und andere Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Vitamin C ist ein Antioxidant und schützt davor», so Rohrbach.

Sie empfiehlt, ab Mitte 20 Vitamin C in Serumform morgens aufzutragen. Das wirkt wie ein Schutzschild für den Tag, solange man es mit Sonnenschutz kombiniert. «Eine Konzentration von 20 Prozent ist ideal für sichtbare Ergebnisse. Da das die Haut anfangs irritieren kann, raten wir meist dazu, mit einer Konzentration von 10–15 Prozent einzusteigen.»

3

Niacinamid

«Niacinamid, also Vitamin B3 wirkt dafür abends am besten», sagt Rohrbach. Es beruhigt die Haut und kann Irritationen mildern. Zusätzlich reguliert es die Talgproduktion, vermindert Pigmentflecken, durchfeuchtet und gleicht so das Hautbild aus.

Wie auch bei Vitamin C sollte die Haut langsam an Niacinamid gewöhnt werden. Rohrbach rät, mit einer Dosierung von 3–5 Prozent zu starten und bis auf 10 Prozent zu erhöhen, je nach Hautbild.

Die Hautspezialistin

Saskia Rohrbach ist Fachärztin und Professorin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der ästhetischen Gesichtsharmonie. Rohrbach ist medizinische Leiterin des auf Hautbehandlungen spezialisierten Start-up-Unternehmens Everskin in Zürich, das sie auch mitgegründet hat.

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Saskia Rohrbach ist Fachärztin und Professorin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der ästhetischen Gesichtsharmonie. Rohrbach ist medizinische Leiterin des auf Hautbehandlungen spezialisierten Start-up-Unternehmens Everskin in Zürich, das sie auch mitgegründet hat.

4

Retinoide

Der vierte Wirkstoff, welche die Ärztin auch als aktiven Inhaltsstoff bezeichnet, sind Retinoide – verschiedene Formen von Vitamin A. «Damit Vitamin A für unsere Haut eine Wirkung hat, muss es sich im Körper umwandeln, zuerst in Form von Retinol, dann als Retinal und schliesslich als Retinsäure, die aktive Form von Vitamin A», erklärt Rohrbach. Retinal gilt dabei als die stärkere Form, da ein Syntheseschritt wegfällt und es so effektiver wirkt. «Vitamin A stimuliert die Kollagenproduktion, stärkt die Hautbarriere und beschleunigt die Zellerneuerung – kurz gesagt, es strafft und ist ein wahrer Jungbrunnen», meint Rohrbach.

Rohrbach empfiehlt, Retinoide behutsam einzuführen: Wenn du die Haut vorsichtig an Retinol gewöhnen möchtest, fängst du mit einer niedrigen Dosierung von 0,1–0,3 Prozent an. Zu Beginn sollte man Retinol ein- bis zweimal wöchentlich abends anwenden und schrittweise erhöhen. Eine Kombination mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure schützt die Haut vor Austrocknung.

5

Sonnenschutz

«Der fünfte und letzte Punkt auf der Liste ist kein Inhaltsstoff, sondern ein Mittel selbst: Sonnenschutz, das können wir gar nicht oft genug wiederholen», sagt Rohrbach. UV-Strahlen sind eine der Hauptursachen für Hautalterungen und -schäden. Auch erhöhen sie das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Der Unterschied im Lichtschutz von Sonnencreme mit Faktor 30 und 50 ist tatsächlich nur sehr gering. Entscheidend ist, wie regelmässig und gründlich Sonnencreme angewendet wird. Stört dich eine Creme mit LSF 50, weil sie weisselt oder klebt, dann solltest du lieber zweimal täglich zur 30er greifen. Wichtig ist auch, den Sonnenschutz das ganze Jahr über zu verwenden – auch im Winter oder an bewölkten Tagen. «UVA-Strahlen dringen durch Wolken und sogar durch Fenster, weshalb der Schutz auch in Innenräumen sinnvoll ist.»


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