Das Wasser plätschert, die Sonne brennt, da bahnt sich an einem warmen Sommerabend schon einmal der Hunger auf eine Pizza an. Doch wo bestellt man diese am besten hin? In Birsfelden BL scheint es am Birsufer zur Tradition geworden zu sein, dass Teenager ihre Pizzen an die immer gleiche Adresse bestellen. Für die Bewohnerin der betroffenen Liegenschaft wird diese Praxis jedoch langsam zur Last. Zuerst berichtete die «Basler Zeitung» über die kuriose Geschichte.
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«Am Tag geht es ja noch, aber wenn es in der Nacht an der Tür läutet, wache ich immer wieder wegen der Pizza-Lieferanten auf. Das finde ich langsam nicht mehr so lustig», sagt Sylvia Schmid (87) am Donnerstag zu Blick. «Dabei esse ich Pizza nicht mal gerne», sagt die Baselbieterin lachend. Ihre Hunde würden beim Klingeln an der Türe jeweils aufschrecken und wie wild bellen. Das störe sie und ihre Familie.
Polizei wird nicht eingeschaltet
Das Phänomen sei diesen Sommer so richtig ins Laufen gekommen, erklärt die 87-Jährige, die in dem Haus am Birsköpfli aufgewachsen ist und dort auch bleiben möchte. Am meisten werde Pizza bestellt. Aber auch Burger und andere Schnellgerichte seien ab und zu vertreten. Obwohl es in der Nähe genügend Restaurants und andere Lieferdienste gebe, liessen es sich die jungen Menschen nicht nehmen, eine Pizza direkt ans Ufer zu bestellen. Schmids Haus müsse da wohl oder übel als Abholort hinhalten, sagt sie. Die Seniorin habe sich jedoch trotz allem noch nie überlegt, die Polizei zu rufen. «Ich glaube, wenn es wieder kälter wird, hören diese Bestellungen von selbst auf.»
Hinzu kommt: Um die Lieferdienste vorab über die «Nicht-Bestellung» zu informieren, hat Schmids Schwiegersohn am Hauseingang ein Schild aufgehängt mit der Aufschrift: «An alle Lieferdienste: Nicht klingeln! Wir haben nichts bestellt.» Der Schriftzug hätte bereits Wirkung gezeigt. Seitdem der Zettel vor dem Haus hängt, herrsche deutlich mehr Ruhe. Es bleibt abzuwarten, ob die Pizza-Teenies in Zukunft einen anderen Abholort auswählen. (ene)