Die Siebenpfeifferstrasse ist eine ruhige Wohngegend im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Rund ein Dutzend Häuser sind dort gelegen.
Mit der Ruhe dürfte es jetzt aber vorbei sein. Denn wie der «Volksfreund» berichtet, macht ein kurioser Fall den Bewohnern neuerdings das Leben schwer.
Im Juli 2022 nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ein deutscher Investor erwirbt die Strasse. Nun, rund neun Monate später, will er abkassieren und bietet sie den Ansässigen zum Verkauf an. Für diese wird die Episode zur Zitterpartie.
«Freue mich auf Ihre Angebote»
Denn ihnen bleiben nur noch zwei Wochen, um über das Angebot zu beraten. Kommt der Verkauf nicht zustande, will der Investor die Strasse sperren.
Anfang April setzte der Investor die 30 Parteien der 14 Häuser in der Siebenpfeifferstrasse 23 bis 43 mit einem Brief ins Bild. Er sei seit Mitte 2022 «neuer Eigentümer» der Strasse und freue sich jetzt auf «Angebote», die man ihm «gerne per Mail» zukommen lassen könne.
«Da keine Wege- beziehungsweise Überfahrtsrechte für Ihre Grundstücke im Grundbuch eingetragen sind, biete ich Ihnen an, Ihre Strasse von mir abzukaufen», schreibt der Investor in dem Schreiben.
Sperrung bereits markiert
Die Drohung folgt sogleich: Wenn ihn bis zum 3. Mai keine Angebote erreichen würden, sehe sich der Investor «gezwungen, die Strasse zu sperren». Anwohner könnten also nicht mehr zu ihren Grundstücken und Parkplätzen entlang der Strasse gelangen.
Den verdutzten Empfängern des Briefes gibt der Mann sogleich einen Tipp: Um den Kaufpreis zu stemmen, könnten sie sich doch zu einer Anwohnergemeinschaft zusammenschliessen und sich die Summe teilen.
Wo die Sperrung verlaufen könnte, hat der Investor bereits mit einer roten Schlangenlinie markiert. Wie er die Sperrung aber konkret durchsetzen will, ist ebenso unklar wie seine Preisvorstellung für die Strasse.
«Werden auf jeden Fall vor Gericht gehen»
Die Anwohner wollen die Drohung aber nicht auf sich sitzen lassen. Einen Anwalt haben sie bereits angeheuert. Sie hoffen auf die Auslegung der Stadtverwaltung, nach der eine Blockade rechtlich unzulässig wäre.
Für einen Teil der Grundstücke ist eine Vollsperrung bereits heute verboten. Das soll künftig auch für den Rest der Siebenpfeifferstrasse gelten. «Wir werden auf jeden Fall vor Gericht gehen», sagt der Bewohner Paul Schatke dem «Volksfreund». (ced)