Nach Horror-Crash wegen Todes-Ampel
Jetzt kommt der Stau-Warner am Gotthard

Zwei tödliche Unfälle am Stauende sind genug. Ab morgen warnen die Behörden vor Stau an der Dosierstelle an der Gotthard-Südrampe.
Publiziert: 28.07.2016 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:50 Uhr
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Zwischen diesen Lastwagen starb die vierköpfige Familie am Dienstag bei Quinto TI auf der Gotthard-Südrampe.
Foto: DAVIDE AGOSTA
Myrte Müller

Ein Tag nachdem der BLICK auf die Gefahr durch die Dosier-Ampel vor dem Stalvedro-Tunnel aufmerksam machte, lenkt das Bundesamt für Strassen (Astra) ein. Ein «Safety Car» warnt ab morgen die Autofahrer auf der Tessiner Seite des Gotthards vor Staus.

Damit reagiert das Astra auf die zwei schrecklichen Unfälle bei Quinto TI. Am Dienstag kam eine vierköpfige Deutsche Familie ums Leben (BLICK berichtete). Mitte Mai starben eine israelische Touristin und ihre Tochter an derselben Stelle.

Beide Male befanden sich die Autos am Ende eines Staus. Beide Male krachte ein Fahrzeug ins Heck und drückte das Auto in einen Lastwagen davor.

Experten fordern neue Massnahmen

Vieles spricht dafür, dass die Ampelschaltung auf der A2 zu den gefährlichen Staus geführt hatte. Die Dosierstelle dient zwar der Sicherheit im Gotthard-Tunnel, wurde aber zwei Mal zur Todesfalle.

Experten aus dem Tessin forderten deshalb, dass besser vor den Staus gewarnt wird.

Das Astra, das zuständig ist für die Sicherheit auf der Autobahn, fühlt sich zwar nicht verantwortlich für die Horror-Crashs. Aus der Analyse gehe hervor, dass sowohl die vorhandene Signalisation als auch die Sichtweiten den geltenden Bestimmungen entsprechen, teilt das Astra mit.

Fahrzeug mit Wechseltext soll Sicherheit bringen

Trotzdem habe man eine zusätzliche Vorsichtsmassnahme beschlossen. Ab morgen würde ein Fahrzeug mit einer Wechseltextanzeige auf dem Pannenstreifen stationiert, um vorhandene Staus auf der Autobahn anzuzeigen. Die Position des Fahrzeugs richte sich nach der Länge des Staus.

«Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wird, wenn nötig, von morgens bis abends im Einsatz sein», versicherte Thomas Rohrbach, Mediensprecher des Astra. Bei Bedarf wird der Lieferwagen auch in der Nacht eingesetzt.

Ein verkehrsberuhigende Winkemann, wie einst vor dem Nordportal, wäre sicher sympathischer. Die Chance auf ein Comeback hat er jedoch keine. «Die Technik stammt aus den 1980er Jahren und ist sicher veraltet. Ausserdem ist hier ein mobiles Fahrzeug gefragt, das einige Hundert Meter hinter dem jeweiligen Stauende die Verkehrsteilnehmer warnt.»

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