Warum uns diese dystopische Welt so vertraut vorkommt
«Tribute von Panem»: sieben unheimliche Ähnlichkeiten zu unserer Welt

Die Panem-Saga geht weiter: Der neue Band erscheint mit Rekordvorbestellungen. Die Geschichte spiegelt sieben zentrale Themen unserer Zeit wider, von Reality-TV bis Machtmissbrauch.
Publiziert: 18.03.2025 um 10:05 Uhr
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Das neue Buch «Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an» spielt 24 Jahre vor der ursprünglichen Trilogie und erzählt die Geschichte der 50. Hungerspiele.
Foto: Oetinger Verlag

Darum gehts

  • Neues Buch der «Tribute von Panem»-Serie erscheint am 18.3. mit hoher Nachfrage
  • Dystopische Welt von Panem zeigt Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen
  • Alle 300'000 Exemplare der deutschen Erstauflage waren vor Verkaufsstart vorbestellt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona RosatiRedaktorin Gesellschaft

Heute erscheint mit «Der Tag bricht an» ein neues Buch der «Tribute von Panem»-Serie von Suzanne Collins. Sämtliche 300’000 Exemplare der deutschen Erstauflage waren schon vor Verkaufsstart vorbestellt – der Oetinger Verlag musste bereits nachdrucken. Vorab-Exemplare für Medienschaffende gab der Verlag nicht heraus. Doch feststellen lässt sich mit Sicherheit:
Die zahlreichen Parallelen zwischen der dystopischen Welt von Panem und unserer Gesellschaft machen die Serie relevant und hochaktuell. «Die Tribute von Panem» ist weit mehr als eine spannende Erzählung – sie regt zum Nachdenken über unsere eigene Welt an. Sieben zentrale Themen der Panem-Welt finden sich in unserer Realität wieder:

Die Geschichte von «Die Tribute von Panem»

Der erste Band der Trilogie, «Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele», erschien 2008 in den USA und 2009 auf Deutsch. Die Handlung spielt in einem totalitären Staat namens Panem, der aus dem Kapitol und zwölf unterdrückten Distrikten besteht. Jährlich veranstaltet das Kapitol die Hungerspiele – ein brutaler Wettkampf, in dem zwei Jugendliche aus jedem Distrikt gegeneinander antreten müssen, bis nur noch einer überlebt. Diese Spiele dienen als Machtdemonstration. Doch als die 16-jährige Katniss Everdeen sich freiwillig meldet, um ihre Schwester zu schützen, wird sie zur Symbolfigur eines wachsenden Widerstands.

Die Reihe wurde schnell zu einem Bestseller. 2020 erschien das Prequel «Das Lied von Vogel und Schlange». Nun folgt mit «Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an» ein weiteres Buch, das 24 Jahre vor «Tödliche Spiele» spielt und die 50. Hungerspiele beleuchtet.

Orell Füssli

Der erste Band der Trilogie, «Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele», erschien 2008 in den USA und 2009 auf Deutsch. Die Handlung spielt in einem totalitären Staat namens Panem, der aus dem Kapitol und zwölf unterdrückten Distrikten besteht. Jährlich veranstaltet das Kapitol die Hungerspiele – ein brutaler Wettkampf, in dem zwei Jugendliche aus jedem Distrikt gegeneinander antreten müssen, bis nur noch einer überlebt. Diese Spiele dienen als Machtdemonstration. Doch als die 16-jährige Katniss Everdeen sich freiwillig meldet, um ihre Schwester zu schützen, wird sie zur Symbolfigur eines wachsenden Widerstands.

Die Reihe wurde schnell zu einem Bestseller. 2020 erschien das Prequel «Das Lied von Vogel und Schlange». Nun folgt mit «Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an» ein weiteres Buch, das 24 Jahre vor «Tödliche Spiele» spielt und die 50. Hungerspiele beleuchtet.

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Reality-TV als Unterhaltung

Die jährlichen Hungerspiele sind nicht nur ein Überlebenskampf, sondern auch ein Medienspektakel, das die Menschen in Panem fesselt. Auch in unserer Welt spielen Reality-TV-Shows mit Emotionen und Konflikten, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Formate wie «Squid Game» verdeutlichen, wie sehr inszenierte Wettbewerbe polarisieren können.

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Junge treiben Wandel voran

Katniss' Widerstand gegen das Kapitol erinnert an gesellschaftliche Bewegungen, in denen Menschen für ihre Rechte und eine bessere Zukunft eintreten. Bewegungen wie «Fridays for Future» oder Proteste gegen soziale Ungerechtigkeit zeigen, dass die junge Generation eine entscheidende Rolle in politischen und gesellschaftlichen Veränderungen spielt.

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Kluft zwischen Arm und Reich

Während die Bewohner des Kapitols im Wohlstand leben, kämpfen die Distrikte ums Überleben. Auch in unserer heutigen Gesellschaft sind soziale Ungleichheiten eine zentrale Herausforderung.

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Überwachung und Kontrolle

Das Kapitol nutzt seine Macht, um die Bevölkerung im Blick zu behalten und mögliche Unruhen frühzeitig zu erkennen. Auch in unserer Zeit gibt es Diskussionen über digitale Überwachung und Datenschutz, die das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und individueller Freiheit betreffen. Ein Beispiel dafür ist China, wo ein umfassendes Überwachungssystem mit Gesichtserkennung, Social Scoring und staatlich kontrollierten Medien genutzt wird, um die Bevölkerung zu kontrollieren und gesellschaftliches Verhalten zu lenken.

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Einfluss der Medien

In Panem kontrolliert das Kapitol die Medien, um seine Macht zu sichern. Auch heute erleben wir, wie politische Akteure die Berichterstattung zu ihren Gunsten beeinflussen. Ein Beispiel ist der US-Präsident Donald Trump.

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Machtmissbrauch und Autoritarismus

Präsident Snow regiert mit harter Hand. Auch heute nutzen autoritäre Regime strenge Kontrolle, um ihre Macht zu sichern. In Russland werden Kritiker verfolgt, in Nordkorea herrscht totale Überwachung, und in Iran werden Proteste brutal unterdrückt. Solche Systeme unterdrücken Meinungsfreiheit und politische Opposition.

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Klimawandel und Ressourcenknappheit

Die Welt von Panem entstand nach einer Umweltkatastrophe, die die Gesellschaft grundlegend verändert hat. Auch in der heutigen Zeit sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar, sei es durch extreme Wetterereignisse oder veränderte Lebensbedingungen.

Auf ein Neues – und mögen die Spiele stets zu euren Gunsten sein.

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