Eine repräsentative Studie vom Marktforscher YouGov im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus befragte 2547 Personen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich zum Thema Flaggen und Nationalstolz. Resultat: Die Schweizerinnen und Schweizer sind Fahnenschwinger! Rund 40 Prozent geben hierzulande an, gerne das Schweizerkreuz zu hissen. Nur in Österreich ist der Wert gleich hoch. In Deutschland und Italien sind es 31 Prozent und in Frankreich nur 27 Prozent.
Wieso ist das so? Christian Koller (52) vom Historischen Seminar der Universität Zürich vermutet, dass dies eine Folge des Föderalismus ist. In der Schweiz ist die Nationalflagge in der Öffentlichkeit weniger präsent als die Kantonalflaggen. In Frankreich dagegen hängt die Tricolore an jedem Verwaltungsgebäude.
Interessant: In der Schweiz zeigen 37 Prozent der Befragten gerne Flagge zu Feiertagen – also zum Beispiel zum 1. August. Das ist der zweithöchste Wert nach Österreich.
In den Garten oder aufs Shirt!
Für Koller hat das vor allem mit der Tradition zu tun: «In der Schweiz hat sich die Nationalflagge seit dem 19. Jahrhundert nie verändert, während es in anderen Ländern mit mehr politischen Umbrüchen immer wieder zu Veränderungen in der Nationalfahne kam.» Somit sei die Schweizer Flagge weniger politisch aufgeladen als Flaggen anderer Nationen.
Flaggen hätten einen Wiedererkennungseffekt, weshalb sie in verschiedenen Bereichen immer wieder vorkommen. Im Pass, auf Autonummern, sogar auf Flugzeugen oder Eisenbahnlinien.
Der beliebteste Ort, um Fahnen aufzuhängen, ist in der Schweiz das Balkongeländer oder Fenster, das ist in fast allen Ländern so. Interessant ist aber auch eine Schweizer Spezialität: In keinem Land wird die Flagge lieber auf Kleidern getragen – und nirgends stellt man die Fahne lieber in den Garten! Macht Sinn: Das Schweizerkreuz-Shirt ist immer noch weit verbreitet – und in vielen Gärten steht ein Fahnenmast. In Deutschland hingegen ist das Auto der beliebteste Ort: 43 Prozent der Deutschen platzieren ihre Flaggen dort.