Frauen gehen auf Tiktok gegen «Lingerie-Challenge» vor
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Nicht das, was man erwartet:Frauen gehen auf Tiktok gegen «Lingerie-Challenge» vor

Nackte Haut gegen Klicks
So beeinflusst Tiktok unser Frauenbild

Je mehr nackte Haut, desto mehr Klicks? Social-Media-Experte Mike Schwede (46) sagt: Trotzdem ist Tiktok typisch für die Generation Z.
Publiziert: 17.04.2023 um 08:20 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2023 um 09:32 Uhr
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Je mehr Klicks, desto mehr Reichweite: Besonders Frauen sind in den sozialen Medien dem Dilemma ausgesetzt, sich freizügiger zu zeigen.
Foto: IMAGO
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Lea ErnstRedaktorin Gesellschaft

Erstes Video: Der FC Willisau bewirbt seinen Fussballplatz. Zweites Video: Eine Frau im Bikini tanzt im Pool. Drittes Video: Die Schweizerische Post in Davos GR.

Auf Tiktok braucht es nicht viele Klicks bis zur Freizügigkeit. Viele Nutzerinnen und Nutzer zeigen viel Haut – besonders jüngere Frauen. Gefördert wird dies durch verschiedene spielerische Herausforderungen der Plattform, wie zum Beispiel der Lingerie-Challenge. Dort zeigen sich Userinnen zuerst im Schlafanzug, im nächsten Shot in Unterwäsche.

Der Gedanke hinter solchen Challenges ist oft die weibliche Selbstermächtigung. Frau soll sich wohlfühlen im eigenen Körper, trotz allmächtiger Schönheitsideale. «Doch ist es so, dass freizügige Inhalte viel mehr Klicks, Reaktionen und Reichweite generieren», sagt Social-Media-Experte Mike Schwede (46). «Das kann bei manchen Frauen natürlich Druck aufbauen, sich freizügiger zu zeigen.»

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Trotzdem ist Tiktok typisch Gen Z

Einen Gegensatz zu den Entwicklungen der Generation Tiktok – wie ein positives Körperbild oder starke Frauenbilder – erkennt Schwede nicht: «Im Vergleich zu Instagram empfinde ich den Content auf Tiktok unmittelbarer, humorvoller und dadurch ein bisschen authentischer.» Viele Userinnen machen sich dafür stark, dass Frauen tragen dürfen, was sie wollen, ohne abgewertet zu werden. Und genau dies sei ein wichtiger Wert der Generation Z, die Tiktok grösstenteils ausmachen.

Schwede fährt fort: «Viele Userinnen richten sich ausserdem bewusst nach ihrer gewünschten Followerschaft aus.» Durch freizügige Inhalte würden sie zwar mehr Reichweite erzielen. «Doch ist das oft nicht die Gruppe Menschen, die sie mit ihren Accounts überhaupt erreichen wollen.» Angebot und Nachfrage passt nicht zusammen.

Was wir zu sehen kriegen, steuert hauptsächlich der Algorithmus. Tiktok passe sich schnell an, viel schneller als Instagram. «Wenn ich mir gern Hundevideos anschaue, zeigt mir die Plattform schon bald viel mehr davon», so Schwede. Ausserdem gebe es zahlreiche Nischenaccounts wie zum Beispiel viktorianische Frauenmode, die viral gehen – komplett ohne nackte Haut.

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