Der lässige Sommerlook der Schauspielerin Charlotte Le Bon
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In der Serie «The White Lotus»:Der lässige Sommerlook der Schauspielerin Charlotte Le Bon

Kultserie «The White Lotus» ist zu Ende – der Sommer-Look bleibt
Lieber Mode statt Mord

Die Kultserie «The White Lotus» ist vorbei, aber die Mode bleibt. Auch wer die Serie nicht gesehen hat, kann sich dem Hype nicht ganz entziehen. Diesen Sommer trägt man den Look der Superreichen im Ferienfieber – auch wenn es nur in die Badi geht.
Publiziert: 12.04.2025 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2025 um 09:01 Uhr
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Die dritte Staffel der Kultserie «The White Lotus» ist zu Ende: Die Mode bleibt. Schaulaufen der superreichen Südstaatenfamilie Ratliff.
Foto: imago/ZUMA Press

Darum gehts

  • Finale von «The White Lotus» endet mit Mord, die Mode ist schöner
  • Die Kultserie zeigt Sehnsuchtsorte und die menschlichen Abgründe von Superreichen im Luxusresort
  • Die Mode aus «The White Lotus» wird zum Sommertrend
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Auch dieses Mal hat das grosse Finale von «The White Lotus» mit Mord geendet. Viel spannender an der Kultserie ist aber die Mode. Das Schaulaufen des degenerierten Geldadels im tropischen Luxusresort hat mit der dritten Staffel alle Rekorde gebrochen. Das Finale wurde von über sechs Millionen Zuschauern verfolgt – das sind 30 Prozent mehr als der bisherige Bestwert. Die Fortsetzung ist bereits angekündigt. Bis es so weit ist, bleibt uns immerhin der Look: Er wird diesen Sommer das Ferienfieber befeuern.

Dass man abends lieber eine schöne Serie statt Nachrichten schaut, ist angesichts der globalen Krisenmeldungen kaum überraschend. Führt uns die Serie doch an Sehnsuchtsorte – so wie einst «Das Traumschiff». Bloss ist die amerikanische HBO-Serie viel stilvoller – und boshafter. Man entflieht dem eigenen Alltag und schaut Superreichen dabei zu, wie sie in ihren 5-Sterne-Bubbles alles haben – ausser Glück. Gedreht wurde auch dieses Mal in echten Luxushotels der Four-Seasons-Kette, zuletzt auf der thailändischen Insel Koh Samui. In der Serie wird daraus erneut ein fiktives «White Lotus»-Resort.

Häkelkleid

Boho-Stil: Aimee Lou Wood in Häkelkleid (Crochet) – und Walton Goggins im Hawaiihemd.
Foto: imago/ZUMA Press

Sonne, Meer und Schirmchencocktails

Seit der Ausstrahlung verzeichnet Thailand ein deutliches Plus bei Reiseanfragen – ganz wie zuvor schon Sizilien oder Hawaii. Das Phänomen hat längst einen Namen: the White Lotus effect. Doch es geht nicht nur um Destinationen oder Hotels – schliesslich können sich nicht alle ein 2000-Franken-Zimmer leisten. Was aber bleibt, ist der Look. Und der trifft aktuell einen Nerv. Die schwül-schöne Kulisse wird zum Laufsteg für den sogenannten «Rich Resort Core». Es sind fliessende Kleider, Kaftane, Leinenhemden, Designer-Bademode, Sandalen mit Goldriemen, grosse Sonnenhüte und Brillen – alles in Farben und Mustern, die nach Sonne, Meer und Schirmchencocktails schmecken.

Die Kostümdesignerin der Serie Alex Bovaird nennt das «lauten Luxus»: ein Mix aus Designerteilen, Vintage-Stücken und Flohmarktfunden, der mal nach Boho-Stil aussieht, mal nach altem Geld riecht. Dazu kommen beiläufig platzierte Statussymbole: goldene Rolex-Uhren, Gucci-Taschen, Hermès-Tücher, demonstrativ zur Schau getragen, schliesslich ist man unter sich. Bloss: In diesem Fall schauen zehn Millionen Menschen dabei zu. In Modezeitschriften wird der Look ausführlich beschrieben, auf Instagram wird auf «whitelotuscloset» jedes Kleidungsstück und Accessoire akribisch mit Marke und Herkunft aufgeführt.

Yacht-Outfit in Blassrosa des französischen Modelabels Jacquemus, getragen von Chloé (Charlotte Le Bon).
Foto: dfadss

Ein Look für die Luxusyacht – und die Badi

Für viele Brands ist die Serie der ideale Sendeplatz. Legendär ist bereits das Yacht-Outfit des ehemaligen Models Chloe – gespielt von Charlotte Le Bon: ein blassrosa Badeanzug mit einem transparenten Pareo, massgeschneidert vom französischen Modelabel Jacquemus. Allein auf dem Instagramprofil wurde der Look über 184'000 Mal geliket. Und man muss ja nicht unbedingt das Original haben, sondern kann sich inspirieren lassen. So wie von den bunt bedruckten Cabana-Sets: Die luftigen Zweiteiler aus Hemd und Hose wurden in den 1950er-Jahren in Palm Beach getragen und erleben jetzt ein Revival.

Auch wer die Serie nicht gesehen hat, kommt an ihrem Stil kaum vorbei. Spätestens wenn in der Badi Leute für eine Glace anstehen, die aussehen, als wären sie direkt von einer Yacht gestiegen. Mit etwas Glück schlägt sich der Trend auch beim Reisen nieder: Statt in ausgebeulten Jogginghosen sitzt man im Ferienflieger künftig in Leinenanzügen, Kaftanen und Satinhosen eng beieinander – frei von Flugscham. Oder so wie es die versnobte Serienfigur Victoria (Parker Posey) sagt: «Das Mindeste, was wir tun können, ist es zu geniessen.» Solange es noch geht.

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